Leben und Zusammenleben
im ehemaligen
"Freien Gericht vor dem Berge Welmisheim"
( in Alzenau in Unterfranken und Umgebung)

Liebe Leserin und lieber Leser, es gibt zwei Möglichkeiten des Zusammenlebens.
Die einfachere ist das passive Dasein im Glauben, daß ein lieber Gott darüber wacht, daß scheinbar Klügere alles richtig machen. Eine zweite Form ist, aufmerksam den Lebensweg zu gehen und wenn es angebracht ist auf Fehler hinzuweisen. Ich wählte die zweite Art, wobei mir eine vielseitige berufliche und nebenberufliche Aus- und Weiterbildung das geistige und körperliche Rüstzeug brachten. Obwohl es mir im Jahr 2007, auch mit sachlich begründeten Apellen an die Staats- und Bundesregierung, nicht gelang die Verschwendung von 5.600.000 Euro zu verhindern, für einen dritten Autobahnanschluß, erlaubte ich mir kurz vor der Eröffnung desselben, in der Bürgerversammlung einen Überblick zu geben wie sehr meine Heimatstadt vor dem Berg Welmisheim, durch meinen Einfluß an Wohnwert erhalten hat. Und daß ich ganz zufrieden zurückblicke. Daß ich der Vollständigkeit halber, nach der Eröffnung des neuen Autobahnanschlusses, noch einen "offenen Brief" all denen, an den Schaltstellen der Macht in Berlin und München zukommen ließ, die ich zuvor auf diesen Unsinn hingewiesen hatte und, daß sich nun anstatt versprochener Vorteile sogar Nachteile daraus ergaben, erzählte ich damals in der Bürgerversammlung nicht. Aber ich empfahl den gewählten Bürgervertretern, sich in der noch verbleibenden Woche, bis zur Eröffnung eine gute Ausrede einfallen zu lassen, warum es durch den neuen Autobahnanschluß für den Ortsteil Wasserlos, anstatt versprochener 60% Verkehrsentlastung nun sogar mehr würde. Den "offenen Brief" haben die Adressaten nicht erhalten. Ihre Vorzimmerdamen werden den Angesprochenen den Schock erspart haben, daß ich darin auch auf den § 14, Abs. 2 unseres Grundgesetzes hinwies. Denn würden die gewählten Volksvertreter diesen § 14 umsetzen, so könnten keine Unternehmen Tausende in die Armut entlassen und Firmen in Billiglohnländer verlagern. Dies ist alles schon dagewesen. Man könnte aus der Geschichte lernen, aber dies wäre der Bereicherung Einiger hinderlich. Meine Briefe landen irgendwo in der Registratur, aber vielleicht wird irgendjemanden in Jahrzehnten mal sichtbar, daß es mal jemanden gab der sogar 2007 noch in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland Einschau nahm.
Im August 2008 mußte ich erkennen, daß man auch in der Gegenwart noch nicht in Frieden leben kann,"wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt."Und daß der Begriff Rechtsstaat mit Gerechtigkeit wenig zu tun hat. Näheres hierzu am Ende meiner Aufzeichnungen.  
Nach diesem Einblick wie das Zusammenleben von Menschen beeinflußt werden kann, nun zurück an den Anfang.
Liebe Leserin und lieber Leser, seit mehr als einem viertel Jahrhundert bin ich auf dem Gebiet der Heimatforschung tätig und versuche möglichst vieles zu ergründen, was das Leben und Zusammenleben im ehemaligen "Freien Gericht vor dem Berge Welmisheim" bestimmte.

Anlass für diese Arbeit war das Bedauern der Neubürgerin G. Vollbrecht, die ein Buch über ihre Wahlheimat Kälberau vermisste.
Als Mitarbeiter beteiligten sich anfangs Heribert Amberg, dessen Vater Karl Amberg als gebürtiger Kälberauer sich schon sehr intensiv mit Heimatforschung befasste, zwei weitere Wahlkälberauer mit viel Interesse an Umwelt und dem Weinbau im Besonderen und als "echter" Kälberauer trug Oswald Sticksel mit seinem heimatkundlichen Wissen bei.
Vorarbeit leisteten weiterhin außer dem bereits angesprochenen ersten Kreisheimatpfleger Karl Amberg noch Theresia Lehrl als langjährige Mitarbeiterin im Heimat und Geschichtsverein, die Mitverfasser der 1988 herausgegebenen "Kulturgeschichtlichen Entwicklung des Alzenauer Raumes" und die Verfasser von Beiträgen in der Reihe "Unser Kahlgrund". Dankend erwähnen kann ich noch Fr. Karin Boerner, die mir aus dem Archiv der Stadt ergänzende Belege beschaffen konnte. Weitere Ergänzungen boten noch die Gelnhäuser Regesten von Michael Zieg.
Der "Kahlgrund" ist ein natürliches Teilstück der relativ dünnen und unruhigen Oberfläche eines Planeten, dessen Platz in unserem Sonnensystem so günstig ist, dass sich eine für höheres Leben geeignete Atmosphäre bilden konnte. Nach der Meinung einiger Wissenschaftler könnte sich irgendwann vor Millionen von Jahren in der so genannten Gezeitenzone (dem Bereich, wo die Flut die unterschiedlichsten Stoffe aus den Tiefen des Meeres an das Watt ablagert, um es mit der nächsten Welle wieder zurückzuholen) eine Gruppe von Stoffen zusammengefunden haben, die unter dem Einfluss elektrischer Spannungen und Entladungen (Blitze) zu reagieren anfingen und das taten, was wir heute mit Leben bezeichnen. (Fritz Kahn: Buch der Natur)
Neuere Forschungsergebnisse lassen die Vermutung zu, dass die einfachsten Bausteine des Lebens (Aminosäuren) sogar im "freien" Raum außerhalb unserer Atmosphäre zu finden sind. Und nun kommt noch die Entdeckung sog. Archebakterien in den Tiefen der Ozeane bei den "Schwarzen Rauchern" hinzu.
Wie viele solcher Urformen "weiterlebten" lässt sich nicht abschätzen. Trotzdem entwickelten sich die verschiedensten Formen und besetzten in unterschiedlichster Art diesen Planeten.
Auch unter extremen Hitze- und Kältebedingungen und sogar ohne Sauerstoff, wie einige Beispiele zeigen (u.a. sog. Erdölbakterien. Siehe Boschke: Die Schöpfung)
Heute sehen wir ein Bruchteil dessen, was auch in unserer Heimat schon war, lange bevor eine Gruppe aus der Primaten-Familie aufrecht zu gehen begann und die Angst vor dem Feuer überwand. Die Bildung von Lebensformen und Arten ist noch nicht zu Ende und vermutlich bewohnen wir auch nicht den einzigen Körper im All, der Leben ermöglicht. (Doch bei der unvorstellbaren Weite des Raumes ist es wahrscheinlich, dass die Kunde aus anderen Sonnensystemen, von möglichen "Gesprächspartnern" bevor sie bei uns ankommt schon so veraltet ist, dass es für jede Antwort zu spät ist. Bei aller Überheblichkeit, die sich viele zu Eigen machen, bleiben auch wir den Gesetzmäßigkeiten der Natur unterworfen. Wir müssen ständig neue Materie in uns aufnehmen um unseren überaus komplizierten Organismus in Betrieb zu halten. Und so sind wir genötigt diese Materie als Atemluft oder Nahrung der Umwelt zu entnehmen in der Annahme, dass diese noch relativ "körperverträglich" ist.)
Da unser Kahlgrund in einer nur bedingt günstigen Klimazone ist, mussten die Bewohner dieses Bereichs unseres Planeten, als sie sesshaft wurden, Wintervorräte anlegen, soweit sie mehr verbrauchten als die Natur im Winterhalbjahr bot. Dies führte leider dazu, dass manche sicherheitshalber noch mehr Vorräte anlegten und andere dadurch ungewollt in Not kamen.
Vor diesem Hintergrund ist die nachfolgende Zusammenstellung der Abläufe eines kleinen Teiles des Planeten Erde zu sehen, der bei aller Überschaubarkeit immer Teil des Ganzen war und ist.
Beispielhaft für die Einbindung sind diese Arbeit und das Papier, auf dem ich meine Notizen mache.Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung soll der Flug der Kraniche mit seiner keilförmigen Art Ägypter angeregt haben die Keilschrift zu entwickeln. Irgendwann begannen sie dann aus der Papyruspflanze die früheste Form von Papier herzustellen. Anderenorts begann man ebenfalls zu schreiben und Tierhäute dienten als Schriftträger. Und als gar die Ägypter ihr Monopol auf die Papierherstellung wahrten, kam man in Pergamon zu einer derartigen Perfektion in der Tierhäutebearbeitung, so dass das Pergament einen festen Stellenwert für die nachfolgenden Jahrhunderte bekam. Außerdem kam von China die Kunde, dass man dort schon lange aus Baumwolle Papier herstellte, und damit war der Schritt bis zu den "Lumpenmühlen" vorgezeichnet, wie sie auch im späteren Freigericht entstanden. Aus Pergament bestehende Urkunden dokumentieren indirekt den Bezug zu Pergamon im alten Griechenland und das Wort Papier erinnert noch an die alten Ägypter mit ihren Papyrusgräsern.
So entsteht ein Bild - zusammengefügt aus vielen Bruchstücken weltumspannender Entwicklung. Dabei zeigte sich, wie bei der Restauration alter Gefäße, dass manchmal nicht zusammenpasste was erst passend erschien. Und bei allem Bestreben nach Vollständigkeit bleiben doch noch manche Fragezeichen.
Die Veröffentlichung des Alzenauer Stadtbuches im Jubiläumsjahr 2001 ermöglicht es uns, hier auf neuere Sachbereiche zu verzichten, die dort sehr umfänglich nachlesbar sind. Bedauerlicherweise haben sich im Stadtbuch viele Fehler eingeschlichen. Diesbezüglich kann diese Veröffentlichung irrigen Angaben korrigieren.

Bei der Schreibweise dieses Textes hielt ich das Hintergrundgeschehen in Schrägschrift und Jahreszahlen und Namen in Fettdruck.
Zur Quellenlage ist festzustellen: Die uns allen wahrnehmbaren Bau- und Bodendenkmale sind gut, wie auch geologische und geographische Gegebenheiten. Bei den archäologischen Funden ist die Zuordnung durch die Fachleute wiedergegeben  (Dr. Ludwig Wamser, Würzburg, jetzt München und Dr. Hans Otto Schmitt, Gelnhausen). Weiterhin konnte ich Auskünfte und Hinweise von Dr. Picardt,  Dr. Seidenschwann und Dr. Westphal, ebenfalls aus dem benachbarten Hessen mit einfliessen lassen.

Als heimatbezogene Literaturquelle wurden genutzt: die Druckreihe "Unser Kahlgrund" und Veröffentlichungen von Karl Amberg (Kälberau), Dr. Karl Kihn (Michelbach), Christian Steiner, des Hanauer Geschichtsvereins und des Aschaffenburger Geschichts- und Kunstvereins.

Für überregionale Entwicklung: Jung " Weltgeschichte in einem Griff", Dr. Karl Rübel "Die Franken", Dr. von Löw "Über die Markgenossenschaften", Hans Niese "Die Verwaltung des Reichsgutes im 13. Jahrhundert, Klein "Studien zur Territorialbildung am unteren Main", Demandt "Die Geschichte Hessens" und andere.

Schwieriger war die Auseinandersetzung mit Niederschriften jeder Form. Die Mehrzahl der Dokumente ist objektiv abgefasst. Doch musste ich leider Unstimmigkeiten erkennen, über die offenbar bisher hinweg gelesen wurde.
Relativ breiten Raum nehmen Ereignisse aus dem Römischen Reich und dem Christentum ein, da sie unser Zusammenleben bis in die Gegenwart mitprägen.

Die Formgebung fürs Internet übernahm Martin Kempf, der in seiner Jugend mit als Hobbyarchäologe tätig war und nun viel Zeit darauf verwendet, die Erkenntnisse seines Vaters auch anderen Leuten nachlesbar zu machen. Ihm gilt mein besonderer Dank.

Werner Bernhard Kempf im Jahr 2003.
2005 wurde der Beitrag ergänzt und im Hinblick auf die ständige Diskussion um Klimaerwärmung und die Tsunamikatastrophe am 26. Dezember 2004, eine Erweiterung vorgenommen. Hierbei basieren die heimatbezogenen Angaben auf der 2002 veröffentlichten "Alzenauer Wetterchronik" von Gerhard Nees und Hermann Kehrer.
Eine weitere Ergänzung zum 20. Jahrhundert, wurde vor dem Hintergrund der jüngeren Entwicklung der deutschen Politik vorgenommen. Hierbei werden auch, betreffend Alzenau, persönliche Erlebnisse des Verfassers und Mitteilungen älterer Mitbürger sichtbar die bisher nirgends dokumentiert wurden.

Wird von Zeit zu Zeit fortgesetzt.

Einleitung

bis zur Zeitenwende

bis 785 n. Chr.

bis 1000 n. Chr.

bis 1200 n. Chr.

bis 1300 n. Chr.

bis 1400 n. Chr.

bis 1450 n. Chr.

bis 1500 n. Chr.

bis 1550 n. Chr.

bis 1600 n. Chr.

bis 1650 n. Chr.

bis 1700 n. Chr.

bis 1750 n. Chr.

bis 1800 n. Chr.

bis 1850 n. Chr.

bis 1900 n. Chr.

bis 1945 n. Chr.

bis heute

Anhang

 

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