Leben und Zusammenleben
im ehemaligen "Freien Gericht vor dem Berge Welmisheim"

Zeitenwende
Von der so genannten Zeitenwende konnte zur damaligen Zeit natürlich niemand etwas wissen. Selbst die nächsten Angehörigen jenes Knäbleins, das später als Begründer einer Glaubensgemeinschaft das christliche Weltbild prägen sollte, konnten nicht ahnen, dass die Geburt ihres Sohnes in Bethlehem (oder Nazareth) als Bezugspunkt späterer Zeiteinteilung festgelegt würde.
 Die Zeitrechnung "nach Christie Geburt" (ab incarnatione Domini, anno Domini oder post Christum natum) begann der Mönch Dionysius Exiguus, in der ersten Hälfte des 6. Jh. in Rom. Er schrieb die von Kyrillos von Alexandria aufgestellte Ostertabelle fort, setzte den Anfang jedoch mit der Geburt Christi gleich. Das wahrscheinlichste Geburtsdatum ermittelte er mit der von Eusebius um 300 n. Chr. verfaßten Weltchronik.
Diese "christliche Zeitrechnung" hat sich erst in karolingischer Zeit bei uns durchgesetzt.
In Rußland führte sie Peter der Große im Jahr 1700 ein und in Griechenland die Regierung des bayerischen Königs Otto von Wittelsbach.
Nach dem "Neuen Testament", dessen älteste fundierte Schriften nach Christopher De Hamel (Das Buch) um das Jahr 125 angenommen werden, wären folgende Umstände zu beachten:
Der Geburtsort befand sich im so genannten "fruchtbaren Halbmond". Allerdings war dieses Gebiet nun seit Generationen unter römischer Herrschaft, was von einigen Bevölkerungsteilen als diskriminierend empfunden wurde. So hofften manche Wohlhabende in dem besetzten Land auf einen Erlöser. Das heißt: Man träumte von einem Mann mit der militärischen Führungskraft, die römische Besatzung zurückzudrängen und die steuerpflichtigen Bürger von der Zahlung lästiger "Besatzungskosten" zu befreien. Vor diesem Erwartungshorizont soll Jesus aufgefallen sein. Das Ergebnis war aber nicht im Sinne der Besitzbürger. Jesus hatte vermutlich eine Vorstellung bekommen von der Weltmacht Rom und eventuell auch von den wahren Interessen der im Untergrund agierenden "Geldwechsler". In seinem nachfolgenden Auftreten soll er versucht haben, der Masse der Unterdrückten eine Hoffnung auf eine Erlösung nach dem Tode zu geben. Aber für die gegenwartsbezogene jüdische Oberschicht war Jesus nicht der erhoffte Erlöser, weshalb auch das Todesurteil gegen ihn hingenommen wurde. Der Grund für seine Anklage war, dass die Masse der Armen ihn als den König der Juden bezeichneten und er dieser schmeichelnden Anerkennung seiner Person und seines Wirkens nicht widersprach. Für die römische Besatzung erschien diese Begeisterung der Massen bedrohlich und nötigte sie zum Handeln. Der älteste schriftliche Hinweis auf das Leben Jesu, geht auf einen jüdischen Historiker, mit römischer Bürgerschaft zurück.
38-100 lebte vermutlich Flavius Josephus. Er schrieb in seinem Werk Jüdische Altertümer: "...Um diese Zeit lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen darf. Er war nämlich der Vollbringer ganz unglaublicher Taten und der Lehrer aller Menschen, die mit Freude die Wahrheit aufnahmen. So zog er viele Juden und auch viele Heiden an sich. Er war der Christus."
Die eigentliche Verbreitung der Kunde von Jesus geschah mit der Verbreitung des Evangeliums, das Markus in den Jahren 65 bis 70 niedergeschrieben haben soll. Inzwischen wird auch die Existenz der sog. Evangelisten angezweifelt (De Hamel: Das Buch S. 321)
Der Anschluss an die christliche Gemeinschaft wurde für die Männer erleichtert, da bereits Simon Petrus (einer der Apostel) durch eine himmlische Erscheinung erfahren habe, nicht auf eine Beschneidung der Heiden zu bestehen die sich dem Christentum zuwenden wollten.
Die hier angeführte Beschneidung ist in der Bibel angesprochen unter
1. Mos. 17, 9-14 und 3. Mos. 12.3. Es handelt sich hierbei um eine Körperverstümmelung in der Form, daß man dem männlichen Glied die Vorhaut weitgehend abtrennt. Dieser religiös, kultisch begründete Eingriff, in die natürliche Entwicklung des menschlischen Körpers, soll ursprünglich bei nomadisierenden Völkern im nordafrikanischen und vorderasatischen Wüstengebieten aufgekommen sein, um Erkrankungen des Gliedes durch Verunreinigungen, zwischen der Eichel und der Vorhaut zu verhindern. ( Verstümmelungen im Genitalbereich, auch bei Mädchen, gibt es auch bei anderen Völkern der alten Welt.) 
Die jüdische Oberschicht hoffte weiterhin auf einen Befreier mit militärischen Mitteln.
83 kam die Ausdehnung des römischen Reiches bis an den Main. Die Bewohner des vorderen Kahlgrundes mussten mit den neuen Nachbarn leben.
Wie weit diese Unterwerfung des linksmainischen Gebietes durch die Römer, Bevölkerungsteile auf den Bereich rechts des Maines ausweichen ließ, ist nicht nachvollziehbar, muss jedoch als wahrscheinlich gesehen werden.
( Als Ouellen dienten auch von Pörtner: Bevor die Römer kamen, Die Erben Roms und Das Römerreich der Deutschen)

Mit den Römern kamen auch neue kulturelle und religiöse Strömungen in den deren Einflussbereich. Große Verbreitung bei den Legionären hatte die Mithrasverehrung. Hierbei handelt es sich um eine Religion aus dem Persischen Raum, die von Zarathustra verbreitet worden war.
Das Kernstück war der Glaube an die Existenz eines guten Gottes Ahuramazda und seinem Gegenstück in der Unterwelt mit dem Namen Ahriman, dem Verursacher allen Übels und der Lüge. Gott Mithras verkörperte in Gestalt der Sonne das Licht, die Reinheit, die Wahrheit und die soldatische Ehre. Er war der Schutzherr der Menschen gegen Arhiman, der später im christlichen Glauben sein Ebenbild im Teufel findet. Eine Besonderheit war die Verpflichtung der Priester zur geschlechtlichen Enthaltsamkeit und Ehelosigkeit.
Ein Altarstein der Mithrasverehrung wurde in Großkrotzenburg gefunden und ist im dortigen Museum. Ein weiterer fand sich in Rückingen.

Mithrasstein von Großkrotzenburg (Nachbildung)

114 beginnen am östlichen Mittelmeer die ersten militärischen Aufstände jüdischer Gruppen gegen die Römer. Nach der Reaktion in Form der Zerstörung Jerusalems unter Kaiser Titus sehen sich die führenden Köpfe des jüdischen Widerstandes genötigt im Untergrund zu wirken.

 

132 bis 135 kommt es zu dem großen Aufstand der Juden unter der Führung von Bar Kochba. Am Ende steht die Auflösung des jüdischen Staates. Alle Juden werden ausgewiesen und eine Rückkehr bei Todesstrafe verboten.Dieser gescheiterte Aufstand ist der Hintergrund für das nachfolgende Geschehen um die Juden in der Welt. Wobei ihnen noch der Makel beigegeben wurde, dass sie Jesus hingerichtet hätten.
Bald nach dem Tode Jesu bildeten sich Gemeinschaften die seine Lebens- und Denkweise nachzuleben versuchten. Doch war dies weit weg von unserer Heimat.
270 wurde der Mithraskult unter Kaiser Aurelian (270-275) zur römischen Staatsreligion erhoben, obwohl es ein reiner Männerkult war.
Die Sonne wurde als Verkörperung des Gottes verehrt. Sowohl die Zeit der Wintersonnwende wie auch der siebente Wochentag (Sonntag) wurden feierlich begangen.
Ob man zur damaligen Zeit auch bei uns schon einen Hauch von der Sonntags(arbeits)ruhe mitbekam ist fraglich. Doch im Hinblick auf den Limes übergreifenden Handel nicht auszuschließen. Mehr Beachtung fanden wohl der systematische Aufbau des Kastells und die Brücke über den Main bei Krotzenburg.
In unserer Heimat wurden vermutlich Naturgottheiten verehrt, deren Existenz in Verbindung mit Quellen oder außergewöhnlichen Objekten, besondere Steinformationen oder große Bäume gesehen wurde. Wobei auch im römischen Reich viele Naturgottheiten verehrt wurden.
Erst mit dem Christentum begannen die Missionierungen. Das heißt: die Bemühungen Andersgläubige zur Abkehr von altem Glauben und zur Anerkennung des von den Christen verehrten Gottes, als den einzigen "wirklichen Gott" zu gewinnen.
Doch noch bevor das Christentum im römischen Reich zur Staatsreligion erhoben wurde, hatte Rom schon wieder große Gebiete aufgeben müssen.

259/60 wurde Krotzenburg infolge der Rücknahme der Grenzsicherung an den Rhein von den Römern aufgegeben.
Eine regionale Klimaverschlechterung zwang die an der Ostsee (jetzt Polen) ansässigen Burgunden (oder Burgunder) zum Abwandern. Den jahrtausende alten Weg in Richtung Süden nutzend, überquerten sie den Höhenrücken zwischen Kinzig- und Kahltal mit dem Birkenhainer Weg, durchquerten bei Kälberau die Kahl und setzten ihre Wanderung über den Höhenrücken des Hahnenkamms fort,  bei Aschaffenburg (Schweinheim-Nilkheim) durchquerten sie den Main und zogen durch den Odenwald in Richtung Worms.
Ein Teil war am Unterlauf der Kahl verblieben und rechts der Kahl ansässig geworden. Die Zuwanderer versuchten, im Kontakt mit Altsiedlern, sesshaft zu werden.
Die Lage auf landwirtschaftlich kaum nutzbaren Gebiet lässt den Schluss zu, dass die fruchtbaren Böden von Altsiedlern besetzt waren.

Freilegung des Siedlungsfeldes oberhalb Kahl

278 kam eine kleine Gruppe Burgunden bis zur Mainmündung. Sie waren wohl dem Birkenhainer Weg gefolgt
294 bis 296, in der Zeit der Neuordnung der römischen Reichsführung gelang es den Franken sich im Mündungsgebiet des Rheines festzusetzen.
306 stirbt im fernen Rom Konstantius  und sein Sohn Konstantin  wird vom Heer zum Kaiser ausgerufen. Im Gegensatz hierzu wird von den Römern und den Prätorianern Maxentius, der Sohn des Maximianus, zum Kaiser ausgerufen. Diese Konstellation führt schließlich zu der Schlacht auf (oder bei) der Milvinischen Brücke, da Konstantin die Macht über das ganze Reich wollte.
312 am 27. Oktober soll Konstantin  mit Hilfe der dem Christentum verbundenen Legionäre seinen Rivalen Maxentius bei der Milvinischen Brücke besiegt haben. Tatsache ist, dass er seinen Sieg als gottgewollt darstellte, wobei er keine Ahnung von der Gottesvorstellung jener frühchristlichen Gemeinschaften hatte.
324, als er schließlich auch noch seinen Schwager, den oströmischen Kaiser Lucius besiegte, ließ er zum Dank den Tag des Sonnengottes (Mithras) zum wöchentlichen Feiertag erklären (Sonntag). Konstantin sah in der Sonne auch den Gott der Christen personifiziert.  Außerdem machte er den 25. Dezember, den Festtag des Sonnengottes, zum höchsten Festtag der Christenheit. (Hier wurde wieder eine Verschmelzung des Mithraskultes mit dem aufstrebenden Christentum vollzogen. Vergleichbar der Vereinnahmung der ehemals griechischen Götter in die römische Götterwelt.)
Der absolutistische Anspruch des Christengottes, der keine anderen Götter neben sich duldet, wurde Konstantins Leitbild. Ein Gott, ein Kaiser, eine Kirche, ein Reich. Die christlichen Religionsgemeinschaften hatten in den Jahrhunderten der Unterdrückung eine gut funktionierende Organisation der Solidarität entwickelt. Die tragenden Elemente waren besoldete Bischöfe, Diakone, Exorzisten und Missionare. Einen Schwachpunkt hatten die christlichen Gemeinschaften noch.  Sie waren in viele Glaubensrichtungen zerstritten. Gravierend war die Anschauung der Arianer, die in der sog. Dreifaltigkeit Gottes, mit Vater, Sohn und Heiligem Geist, einen Rückfall in die Vielgötterei sahen. In den Zeiten der Verfolgung hatte man sich gegenseitig geduldet. Doch jetzt, wo es um die Verteilung der Macht ging, brachen wieder die unterschiedlichen Lehrmeinungen hervor.
Konstantin erkennt die Gefahr.
325 beruft Konstantin. alle Führer christlicher, aber auch anderer Gruppen zu einem (ersten) Konzil nach Nicaea. Radikalchristliche Gruppen, die jede Einmischung weltlicher Gewalt in religiöse Angelegenheiten ablehnen, werden als Sektierer verurteilt.
Zwei Gruppen mit unterschiedlichen Anschauungen blieben bestehen.
Die dominante Gruppe, aus der die römisch katholische Kirche hervorging, führte ein junger Theologe namens Athanasius. Demgegenüber standen die Anhänger des Bischofs Arius (Arianer), die mit ihren Interpretationsfragen auch keine Gefahr für das Staatsgefüge darstellten. Sie blieben als eigenständige Gruppe bestehen und fanden später bei den auf römisches Gebiet eindringenden Stämmen (Franken u. A.) viel Anhänger. Konstantin ging soweit den Bischof Arius in seinen Pallast zu holen, da ihn dessen klare Meinungsbildung gefiel. Der radikale Athanasius in Alexandrien ging in seiner Abneigung der Arianer soweit, daß ihn Konstantin schließlich im Jahr 330 seines Amtes enthebt und nach Trier verbannt.
Schließlich trennt sich Konstantin auch von Bischof Arius mit seinen Anhängern.
330, am 11. Mai, zu der festlichen Einweihung seiner neuen Reichshauptstadt Konstantinopolis berief er den Neuplatoniker Sopater aus Alexandria zum Festredner. Auf dem Hauptplatz hatte auf einer riesigen Säule die vergoldete Statue des Sonnengottes ihren Standort gefunden. Und die zwei Basiliken waren den griechigen Göttinen für Frieden (Eirene) und der heiligen Weisheit (Hagia Sophia) gewidmet.(Carl Ernst Köhne)
337, am 21. Mai verstarb Konstantin während der Vorbereitung zu einem Feldzug gegen die Perser, in Nikomedia. Vor seinem Tod ließ er sich (angeblich) noch nach christlichem Ritus taufen. Doch hegen hier namhafte Forscher einige Zweifel.
Davon kam wohl wenig Kunde in unsere Heimat. Einzuflechten ist jedoch, dass zu dieser Zeit an der Bergstraße, im Odenwald, der damals Teil des Römischen Reiches war, bereits Reben angebaut und zur Weinbereitung genutzt wurden.
343 und nochmal 346 wird ein christlicher Bischof, namens Martin, im damals noch römischen Mainz erwähnt.
354 kommt es zu einem ersten Einfall von Allemannen in Gallien.
355 erobern die Franken die römischen Rheinfestungen von Xanten bis Andernach.
357 kann Kaiser Julian durch einen Sieg über die Allemannen bei Argentorate (Saarbrücken) einem weiteren Eindringen Einhalt gebieten. Eine Sicherung der Grenze am Oberrhein ist nur noch mit sog. Föderatenverträgen möglich. Das heißt, dass er die Allemannen im Breisgau siedeln lässt und in römischen Dienst übernimmt. Am Niederrhein sieht er die Reichsgrenze durch Franken und Sachsen beunruhigt, die als Seeräuber den Handel und Verkehr blockieren.
388 stehen Franken in römischem Dienst. Kaiser Theodosius sendet den Franken Arbogast zur Befriedung Galliens gegen die verstärkt eindringenden Germanenstämme.
In der nachfolgenden Zeit machen wechselnde Bündnisse der Franken, auch mit den Eindringlingen, die römischen Nordprovinzen unhaltbar.
391 wird das Christentum im römischen Reich zur Staatsreligion erhoben. Kaiser Theodosius schafft die Olympischen Spiele ab und verbietet alle heidnischen (nichtchristlichen) Kulte bei Todesstrafe. Zu Beginn des 5. Jahrhunderts sind die römischen Städte in Gallien wie Inseln in dem inzwischen von anderen Völkern in Besitz genommenen Umland.
408 erhebt der Bischof von Rom den Anspruch als geistlicher Führer der Welthauptstadt.
Der Bischof von Konstantinopel erhält den Ehrenvorrang hinter Rom. Auch den Bischöfen von Alexandreia und Antiocheia werden die Vorrechte eingeräumt Metropoliten zu weihen. Die vier Bischöfe werden nun als Patriarchen bezeichnet.
In der Folgezeit kommt es zum Auslegungsstreit um das Wesen von Christus als Gottessohn und Mensch und um sein Verwandschaftsverhältnis zu seiner Mutter Maria.
413 sieht sich der Burgundenführer Gundahar in der Lage am Mittelrhein ein größeres Gebiet sich botmäßig zu machen und die Stadt Worms als Hauptstadt seines "Reiches" zu wählen (er wird der sagenhafte König Gunter der Nibelungensage).
Das geschwächte Westrom braucht Zeit und Verbündete um dieser Situation zu begegnen.
In der nachfolgenden Zeit tritt an der osteuropäischen Grenze Roms ein Reitervolk verstärkt in Erscheinung. Die Hunnen unter der Führung Attilas und seines Bruders Bleda.
436 gelingt es dem römischen Statthalter in Gallien Aetius mit den Hunnen das Burgundenreich zu zerschlagen. König Gundahar und 20.000(?) Mitstreiter finden den Tod. Über die Verluste auf Seiten der Römer und Hunnen schweigen die Historiker. (Bei Zahlenangaben der Sieger sind immer Zweifel angebracht, da höhere Zahlen von Besiegten die eigene Leistung größer erscheinen ließ.)
443 werden die Reste der Burgunden  von Aetius ins Rhone- und Saonetal umgesiedelt wo ihre Nachkommen noch heute guten Burgunderwein anbauen (Hauptstädte sind Genf und Lyon).
Für diese Zeit ist zu vermuten, dass auch an den Hängen des vorderen Kahlgrundes bereits erste Versuche mit Weinbau unternommen wurden. Über den Altweg von Worms über den Main und den Hahnenkamm ins Kinzigtal dürfte schon mancher kleine Rebstock vom ehemaligen Rom, südlich des Mains, in nördliche nichtrömische Vegetationszonen gelangt sein.

Kartenskizze zur Situation um 500. Burgundensiedlungen bei Kahl und Mainz.
Bis 443 bei Worms und nachfolgend in Burgund

445 hat Attila das gesamte rechtsrheinische Gebiet unterworfen und tributpflichtig gemacht.
Während seiner Reisen am Mittelrhein, mußte er den Tod seiner Lieblingsfrau erleben. Gemäß ihrem Stand ließ er sie bestatten. Und der Schmuck "der Dame von Hochfelden" steht noch heute als Hauptanziehungspunkt im Interesse jedes Museumsbesuchers.
Nach dem Tod seines Bruders Bleda ist Attila Alleinherrscher.
Im gleichen Jahr bestätigt Kaiser Valentian III., Papst Leo I. die Alleinherrschaft über die abendländische Kirche.
448 wird die Theorie von der päpstlichen Monarchie entwickelt und damit die Macht des Papsttums in Westeuropa begründet.
 Zu dieser Zeit muß Merowech, der Stammvater der salfränkischen Merowinger, bereits im nördlichen Gallien gelebt haben. Sein Sohn Childerich herrschte dort als römischer Statthalter. Obwohl es ihm nicht zustand schmückte er sich mit einem Purpurmantel und trug einen Siegelring mit der Aufschrift Childerici Regis.
450
riskiert Attila mit einem Heer von 500.000(?) Mann (viele germanische Hilfstruppen) den Übergriff auf linksrheinisches Gebiet.
451 muss er jedoch bei der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern erkennen, dass Rom noch immer eine militärische Großmacht ist.
Vermutlich im gleichen Jahr soll der Gatte von Justa Grata Honoria, der Schwester von Kaiser Valentian III., auf dessen Befehl ermordet worden sein. Um sich dafür zu rächen soll die Witwe einen Boten an Attila geschickt haben, um sich demselben als Gattin anzubieten. Angesichts einer guten Mitgift war er wohl nicht abgeneigt das Angebot anzunehmen.
452 macht sich Attila auf den Weg nach Rom . Die Bewohner von Aquileia flüchten in die Lagunen. Aus ihrer Fluchtsiedlung soll Venedig enstanden sein. Vor den Mauern Roms angelangt, ist Attilas Heer jedoch durch eine Seuche für den Angriff zu geschwächt.
Doch hatte der Anblick des Heeres in Rom derartigen Schrecken ausgelöst, dass Papst Leo I. als Parlamentär zu Attila ging und ihm eine beträchtliche Abstandsumme überbrachte, damit er Rom verschone. So hatte sich die Reise nach Italien für Attila doch gelohnt.
Die Witwe Justa Grata Honoria blieb zwar Witwe, aber Papst Leo I. wurde als der Retter von Rom gefeiert.
453 machte der inzwischen schon etwas gealterte Attila einen tödlichen Fehler. Er nahm sich eine junge Burgunderin (
oder Fränkin) zur Frau. Sie hieß Hildiko und wird als Krimhild in die Nibelungensage eingehen. Es ist unklar, ob Hildiko zu anstrengend oder er vielleicht schon durch irgendwelche Krankheiten geschwächt war. Tatsache ist, dass er in der Hochzeitsnacht einen Blutsturz bekam, der für Hildiko unerfreulich und für Attila tödlich war.
Über Hildikos weiteres Leben ist nichts bekannt. Im Gegensatz dazu ist das Ableben seines Sohnes Ellak bekannt. Denn er wurde erschlagen, als er den Hunnen als starker Nachfolger seines Vaters gegenüber treten wollte.
454 werden die Hunnen als Volk in Ungarn sesshaft, nachdem die Mehrzahl der unterworfenen Stämme die Führungsschwäche des Reitervolkes nutzen und in Befreiungskämpfen wieder ihre Unabhängigkeit erringen.
454 kommt auch Aetius, der mit Attila die Burgunden besiegt hatte, zu Tode.
Er hatte einen Wortwechsel mit seinem Vorgesetzten Kaiser Valentian III., den dieser mit seinem Schwert beendete. Allerdings hatte Aetius auch viele Freunde.
455 wird Valentian III. von germanischen Söldnern erschlagen.
In den nachfolgenden zwei Jahrzehnten, der "Zeit der germanischen Kaisermacher", kommt es schließlich zur Auflösung des weströmischen Reiches.
Inzwischen sind Alemannen am Mittelrhein und Franken am Niederrhein.
Herausragender Frankenführer ist Chilperich.
475 In Italien sehen sich ostgermanische Söldnertruppen von Kaiser Orestes ungenügend versorgt und erheben ihren Führer Odwaker zum König.
Er bedankt sich mit der Zuweisung eines Drittels des Ertrages des italienischen Bodens (Wahlgeschenke sind keine Erfindung des 20. Jh.).
Er lässt Orestes ermorden und dessen Sohn Romulus absetzen. So endet das weströmische Kaiserreich mit der Absetzung eines Romulus, nachdem es gut tausend Jahre vorher der Sage nach mit einem Romulus (und einem Remus) begonnen haben soll.

482 tritt Chlodwig als Miterbe des Frankenkönigs Chilperich ins Licht der Geschichte.  Nach der Ermordung aller anderen Gaukönige übernimmt er die Alleinregierung in Franken.
486 vernichtet Clodwig mit seinem Heer die römische Restherrschaft in Gallien.
Im oströmischen Donauraum hatten sich inzwischen von Norden eingedrungene Rugier niedergelassen
487 will Odwaker dieselben zurückschlagenl,doch weichen sie nach Süden aus und finden in Pannonien (Ungarn, Burgenland, Kroatien und Slowenien) bei den Ostgoten Aufnahme. (Nun tritt wieder ein späterer Nibelungenheld ins Licht der Geschichte):
Theoderich bewohnt mit den Ostgoten den Balkan.
Er war in seiner Jugend als Geisel an den Byzantinischen Hof gekommen und hatte dort während seines mehrjährigen Aufenthaltes die Fähigkeiten der Staatsführung erworben.   Nun war er, auch im Interesse des oströmischen Reiches, zur Sicherung des Raumes zwischen den osteuropäischen Reitervölkern, den von Norden ankommenden Germanenstämmen und Rom, mit der Führung der Ostgoten betraut.
Nach Zuwanderung der Rugier soll sein Volk auf 250.000 angewachsen sein. (Hierbei werden immer die Wehrhaften Männer angegeben.)
Da eine Ausdehnung nach Süden durch das noch stabile oströmische Reich nicht möglich ist, sieht Theoderich eine Möglichkeit in der Hinwendung nach Westen.
488 beginnt er die Wanderung in Richtung Oberitalien.
493 übernimmt Theoderich Ravenna, nachdem eine Gruppe Burgunden unter der Führung Odwakers in der ständigen Angst vor Theoderich (und 250.000) in die Stadt geflüchtet und bei einem versuchten Ausbruch in der "Rabenschlacht" unterlegen war.
(Theoderich hatte die heimatvertriebenen Rugier dabei.)
Odwaker vereinbart mit Theoderich eine Doppelherrschaft.
Dieselbe endet jedoch bei einem Gastmal, als Theoderich seinen Mitregenten ersticht (Diese Form zur Überwindung von Meinungsunterschieden hatte schon Valentian III. gewählt und wird auch noch weiter gepflegt.)
496 besiegt Clodwig die Alemannen und besiedelt deren Gebiete. Die heimatvertriebenen Alemannen fliehen und finden Aufnahme bei Theoderich und seinen Ostgoten!
Clodwig hatte noch einen Onkel den nannte man Sigibert von Köln.  Derselbe wurde auf Betreiben von Clodwig von seinem eigenen Sohn auf der Jagd in Buchonia irgendwo zwischen Vogelsberg und Rhön ermordet. Der Ordnung halber ließ Clodwig dann auch seinen Vetter, den Vatermörder umbringen.
Unabhängig davon soll sich Clodwig auf Betreiben seiner Gattin, einer burgundischen Prinzessin Chrodechildis, dem christlich kath. Glauben zugewendet haben. Er wurde in Reims getauft. Nun hat er die Unterstützung des röm. Papsttums bei allen nachfolgenden Schlachten! Er besiegt die Burgunden und die Westgoten und die Überlebenden werden alle katholisch. Der Siegeszug endet, als der Ostgotenführer Theoderich der Große in Ravenna mobil macht und seine arianische Mannschaft mit den heimatvertriebenen Alemannen gegen die katholischen Franken und Burgunden in Bewegung bringt. Clodwig muss einsehen, dass er dem großen Theoderich (angeblicher Nibelungenmitspieler) nicht gewachsen ist.
Er muss eroberte Gebiete wieder aufgeben.
506 ist Aschaffenburg noch allemannisch.
509/510 Das Christentum fand vereinzelt an den Adelshöfen Verbreitung. Wobei in vorfränkischer Zeit, durch die Vermählung des Thüringerkönigs Herminafrid mit Amalberga, der Schwester ( oder Nichte)Theoderichs des Großen, der Arianisch christlische Glaube dort bekannt wurde. Das damalige Thüringen griff weit in das heutige Unterfranken.
510 bekommt Clodwig das spätere Aquitanien. Er wählt Paris als Hauptstadt.
Theoderich übernimmt die Provence und die Westgoten können in Spanien verbleiben.
511 stirbt Clodwig 45jährig in Paris. Seine vier Söhne Theuderich, Chlodomer, Childebert und Chlothar beginnen gemeinsam zu regieren und das väterliche Erbe zu mehren.
Doch können wir die drei erstgenannten ignorieren. Sie kommen in der nachfolgenden Zeit mit ihren erbberechtigten Söhnen ganz zufällig ums Leben. Bemerkenswert ist nach Pörtner der „Verbrauch“ an Frauen. Da nicht alle in ihrem Wirken Einfluß auf unsre Heimat hatten, bleiben manche später unerwähnt. Trotzdem möchte ich die Auflistung von Pörtner nicht ausklammern. Chlotar I. war siebenmal verheiratet. Sein Sohn Charibert viermal, Chilperich und Guntram waren dreimal verheiratet, wie auch sein Neffe Theudebert I. drei mal. Begriffe wie eheliche Treue waren unbekannt. Besonders abwechslungsreich soll es Charibert geliebt haben. Er soll zwei Schwestern geliebt haben, wovon eine sogar eine Nonne war. 
In der Zeit der gemeinsamen Regierung der Söhne Clodwigs wurde Wilmundsheim offenbar als strategischer Siedlungspunkt festgelegt. Die Geländeform der engen Talaue, zwischen den Bergzungen des „Berges Welmisheim“ und dem Eichwald, jetzt Standort von Schloß Alzenau, in Verbindung mit der in Sichtweite östlich befindlichen Furt des Altweges durch die Kahl sprachen für die Anlage einer Siedlung. Anzumerken ist hier, daß sich mit der Gründung von Siedlungen, die Voraussetzungen zur Spezialisierung von Handwerkern auch in unsrem Raum geschaffen wurden. In der alten Siedlungsart waren die Gehöfte weitgehend selbstständig und fertigten die notwendigen Geräte und Hilfsmittel selbst.
Über die Art wie die sog. Fränkische Landnahme in unserer engeren Heimat erfolgte, gibt es eine interessante Darstellung von Dr. Karl Rübel. Seiner Meinung nach unterschieden die Franken zwischen dem von römischer Herrschaft befreiten Land und dem nichtrömischen Gebiet. Im Gegensatz zu den ehemals römischen Gebieten, die militärisch unterworfen wurden, erfolgte im nichtrömischen Bereich eine friedliche Erschließung durch Ansiedlung fränkischer Gruppen im Eremus = Niemandsland.


Zeugnisse jener Gründungsperiode von Wilmundsheim sind ein graphitiertes, kammstrichverziertes Topfrandstück
und eine graphitierte Tüllenkan


graue Tüllenkanne (ergänzt)

Der Namensgeber Wilmund ist das erste Familienoberhaupt in dem Herrenhof, jetzt Märkerstrasse 19 bis 27.

519 ließ sich Justinian von Papst Hormisdas seine Oberherrschaft über die Römische Kirche bestätigen.
Als Gegenleistung erließ er die Bestimmung, dass Kirchenbesitz unveräußerlich sei und damit hatte das Papsttum eine gute Basis für die Zukunft.
Justinian reformiert als Bevollmächtigter von Kaiser Justin die Verwaltung.
Zum einen schaffte er es, dass alle überlieferten Rechte und Gesetze in Übereinstimmung gebracht und niedergeschrieben wurden. (Hier ist festzustellen, dass wesentliche Punkte des heutigen Rechtsverständnisses auf diese Normierung zurückgehen.) Und zum andern erkannte er, dass es für die Staatsführung leichter ist, wenn alle einem Glauben angehören. Er verstieß alle Nichtchristen aus dem Staatsdienst. Hiergegen erhob zwar der arianische Ostgotenkönig Theoderich der Große Einspruch mit den Worten: "Es bedeutet, sich ein Vorrecht Gottes anzumaßen, wenn man die Herrschaft über das Gewissen beansprucht... Die gefährlichste Ketzerei ist die eines Herrschers, der sich von einem Teil seiner Untertanen lossagt, nur weil sie einen anderen Glauben haben als er selbst."  Doch war sein Widerspruch vergebens.
523 reist Papst Johannes I. im Auftrag Theoderichs nach Konstantinopel um vom Kaiser Justin die Tolerierung der Arianischen Glaubensrichtung zu erwirken. Hofintrigen des römischen Senats mitn Byzanz vereiteln jedoch das Vorhaben. Nach Bekanntwerden der Vorgänge läßt Theoderich den Papst auf seiner Rückreise gefangen nehmnen und nach Ravenna bringen. Ein Berater Theoderichs, der sich an der Verschwörung beteiligt hatte, wird wegen Hochverrat zum Tode verurteilt.
525 muß Theoderich nochmals einen Kriegszug gegen die Vandalen führen. Der Anlaß war die Einkerkerung seiner
Schwester Amalafrida, der Witwe des verstorbenen Vandalenkönigs Thrasamund durch dessen Nachfolger Hilderich.
Der in Ravenna inhaftierte Papst Johannes I. beendet seinen Erdenweg. Sein Nachfolger wird Felix IV..                     
526 stirbt Theoderich der Große in Ravenna im Erkennen, daß seine Ausgleichspolitik gescheitert ist.
Sein Enkel, der achtjährige Athalarisch ist sein Nachfolger. Stellvertretend für ihn übernimmt Amalaswintha, seine Mutter, die Tochter Thoederichs die Regierung. Die grosse Zeit des Ostgotenreichs ist vorbei. Niederlagen gegennüber den Franken werden Amalaswintha angelastet.
527 tritt Justinian I. die Nachfolge für den verstorbenen Justin als Kaiser an.
Kaiser Justinian maßte sich die Herrschaft über das Gewissen seiner Untertanen an.
Mit Unterstützung der gut organisierten Römischen Kirche konnte Justinian noch einmal die Einheit des römischen Reiches herstellen. Er dankte der "Römischen Kirche" durch die Anerkennung als "Alleinseligmachende Kirche" der Christen und durch das Verbot aller christlichen Gemeinschaften, die sich nicht zur Römischen Kirche bekannten!
 Anzumerken ist, dass seine Gattin Theodora, nun Kaiserin, als kluge Beraterin in allen Rechts- und Kirchenfragen mitwirkte. Obwohl sie einst als sittenlose Schauspielerin in Zypern berüchtigt gewesen sein soll.
529 unternimmt ein fränkisches Heer unter Theuderich und Chlotar einen Vorstoß von Hanau über Fulda bis Eisenach. Doch werden sie nach einer zwei Tage währenden Abwehrschlacht der Thüringer zum Rückzug gezwungen.
Nach Bündnisverhandlungen mit den Sachsen, kommt es zwei Jahre später zu einem neuen Angriff auf das von König Herminafrid regierte Thüringen. Herminafrid war mit Amalberga verehelicht, der Schwester oder Nichte Theoderichs des Großen. Mit der Königin wurde vermutlich der christlich-arianische Glaube am thüringeschen  Hof verbreitet. Aus dieser Ehe sind zwei Kinder bekannt. Namentlich überliefert ist nur die Tochter Radegunde ( auch Arnegunde genannt).
530 endet in Ravenna die Regierung des 14 jährigen Athalarisch, Theoderichs Enkel.
531 unterwerfen die Franken auch Thüringen. Die schöne Königstochter Radegunde nimmt sich Chlotar zur Gemahlin.
Von ihm sind vier Söhne namentlich überliefert. Sigibert, Chilperich, Charibert und Guntram.
Nun beginnt der verstärkte Einfluß, der von den Merowingerkönigen getragenen römisch christlisch orientierten Glaubensrichtung. Der Schwiegervater Chlotars, König Herminafrid stirbt durch einen Sturz von der Stadtmauer von Zülpich. Er war der Einladung von König Theuderich gefolgt, nachdem derselbe ihm zuvor sein Wort gegeben hatte, daß ihm nichts Böses geschehen würde. Nach anfänglichen Ehrungen und prächtigen Geschenken, kam es bei der Besichtigung der Befestigungsanlagen zu dem tödlichen Unfall. Der Bruder der jungen Königin Radegunde, verlor ebenfalls ganz zufällig sein Leben. Das Grab der Radegunde wurde 1959 in der Kirche St. Denis in Paris entdeckt.
Nun ist wieder ein Blick zur Verwandschaft in Italien angebracht.
534
unterstützt Amalaswintha den Vandalen-Feldzug von Kaiser Justinian I.. Ein gewisser Belisar erhält von
Amalaswintha Stützpunkte auf Sizilien.
535 läßt Teodahat seine Gattin Amalaswintha ermorden, da er mit ihrer Politik nicht einverstanden war.
536 wird Teodahat von Witichis entmachtet. Witichis war mit Mataswintha, einer Enkeltochter Theoderichs vermählt.
Im nachfolgenden Jahr unternimmt Kg.
Witichis einen Kriegszug gegen Belisar der sich in Rom aufhält. Die Belagerung Roms wird durch eine Naturkatastrophe erschwert. Vermutlich brach auf Island ein Vulkan aus und verdunkelte die nördliche Erdhalbkugel nachfolgend 18 Monate lang. Ernteausfälle und Hungersnot waren die Folgen. Die Belagerung  mußte nach gut einem Jahr wegen hoher Verluste durch Seuchen und Hunger aufgegeben werden.
538
muß Witichis die Belagerung Roms aufgeben. Belisar erobert noch im gleichen Jahr Mittelitalien und die Franken brechen unter Theudebert in Norditalien ein.
539 wird Ravenna von Belisar belagert und eingenommen. Witichis und Mataswintha, werden gefangen genommen
und nach Konstantinopel gebracht. Dies hatte auch der Übertritt zum katholischen Glauben nicht verhindern können.
540 wird
Belisar beauftragt die öströmische Reichsgrenze verteidigen.
541 erwählen die Ostgoten einen gewissen Totila zum König. Mit Unterstützung,der gegen zu hohe Steuern rebellierenden Bauern kann er fast ganz Italien zurückerobern.
544 gibt Belisar seinen Auftrag der Verteidigung der Ostgrenze gegen die Perser, wegen mangelnder finanzieller Unterstützung auf und geht zurück nach Italien.
548 kannTotila Rom besetzen. Belisar bittet den Kaiser um seine Entlassung und geht wieder nach Konstantinopel.
551 erhält Narses, ein armenischer Eunuche, von Kaiser Justinian den Auftrag gegen die Ostgoten vorzugehen.
Im gleichen Jahr wählen die katholischen Westgoten Athanagild zum König. Um sich gegen die starke arianische Opposition zu behaupten bittet er den Kaiser um Unterstützung.
552 kann Narses, in einer Schlacht beiTadinae die Ostgoten besiegen. Kg. Totila kommt dabei zu Tode.
553 kommt es nochmals zu einer Schlacht zwischen den Ostgoten, unter dem neuen Kg. Teja und den kaiserlichen Truppen unter der Führung von Narses. Nach achtstündiger Schlacht erringen die kaiserlichen Truppen den Sieg.
Teja der letzte Ostgotenkönig fällt im Kampf. Narses läßt die überlebenden Ostgoten abziehen.
555 hatte der kath. Westgotenkönig Athanagild die Alleinherrschaft erlangt und mit dem Gespür für den Erfolgreichen, seine Töchter Brunhilde (tragische Figur, in der Nibelungensage) 13jährig mit Sigibert (ebenfalls Nibelungenheld) und Galswintha mit Chilperich vermählt! Brunhilde soll sehr schön gewesen sein. Sie wurde später unsere "Landesmutter", doch war der Name Sigibert schon belastet (siehe oben). Darüber sprach man wohl nicht in der Familie. Chilperich schon verheiratet mit einer gewissen Audovere soll die Gattin, mitdsamt der Freundin Fredegunde verstossen haben, nur um Galswintha zu ehelichen. ( Nach Pörtner soll die Vermählungvon Brunhilde mit Sigibert erst 567 stattgefunden haben.)
558 ist Clothar I., der Jüngste, nach dem Tod aller Verwanden (wie beispielhaft oben angesprochen) Herrscher über das ganze Frankenreich. Und zwei seiner Söhne waren nun mit den Töchtern des Westgotenkönigs vermählt.
Sigibert sollte mit Brunhilde über Austrasien herrschen. Sie wurden damit unsere Landeseltern!
Der dritte Sohn Guntram blieb vermutlich ohne eheliche Bindung und deshalb auch ungestört König von Aquitanien bis zu seinem Tod.
Doch nun ein Blick in Verhältnisse unserer "Landeseltern".
Allerdings ist anzumerken, dass zu dieser Zeit die Ehen nur aus rein politischen Gründen geschlossen wurden.
Die Verbindungen waren immer eine Frage des wirtschaftlichen und machtpolitischen Hintergrundes. Wieweit mit der Eheschließung auch ein körperliches Beisammensein verbunden war, lag allein an den Reizen und den Fähigkeiten der Braut. Der Mann hatte, soweit er schon im zeugungsfähigen Alter war, natürlich längst seine Bekanntschaften gegen die sich die Braut durchsetzen oder zumindest behaupten musste.  Dass dies auf Dauer kaum möglich war zeigt die vorab schon angedeutete und nachfolgend ausführlich behandelte Geschichte, die den Kern der Nibelungensage bildet.
560 Um diese Zeit wird mit Sidonius der erste Bischof, in nachrömischer Zeit im Bistum Mainz urkundlich sichtbar.
Kosmas Indikopleustes schrieb eine „Christliche Topographie“. Er verwarf das ptolomäische Weltbild und beruft sich auf die Bibel. Er beschreibt die Erde wieder als eine vom Ocean umgebene Scheibe. In mehreren Weltkarten werden im TO-Schema gezeichnet. Die Darstellungen zeigen die runde Erdscheibe durch T-förmige Meere unterteilt. Im oberen Teil wird Asien eingetragen, dessen Bewohner als Nachkommen von Sem bezeichnet sind. Die linke untere Seite wird als Europa bezeichnet, das von Nachkommen von Jafeth bevölkert ist. Und die rechte untere Seite wird als Afrika, mit den Nachkommen von Cham bewohnt gezeigt. Damit war die bekannte Welt mit den drei Söhnen Noas sichtbar.
572 gibt Chilperich dem Drängen seiner geliebten Fredegunde nach und lässt seine Frau Galswintha ermorden. (Nach Pörtner soll er sie selbst erwürgt haben.) Dass auch deren Kinder und Freunde ihre Lust am Leben verloren, veranlasste Fredegunde selber.
Da Brunhilde (unsere Landesmutter) vom Ableben ihrer Schwester und deren Kinder Kunde bekam, schwor sie Rache.
575 wurde auch ihr Sigibert im königlichen Schloß Victoriatum, nahe der Stadt Aravia ermordet - noch vor jedem Erfolg auf Seiten von Brunhilde. Sie erhebt ihren Sohn Childebert nun zum austrasischen König.
584 kann Brunhilde den Tod Chilperichs, Mörder ihrer Schwester, als Erfolg registrieren. Fredegunde erhebt nun ihren Sohn Chlothar II. auf den Thron von Neustrien.
586 wechselt Bischof Arnulf von Metz von Brunhilde zur erfolgreicheren Fredegunde.
Der Katholizismus wird nun zur Staatsreligion auch für die Westgoten erhoben.
590 übernimmt in Rom Gregor I. das Amt des Papstes und erhebt - gestützt auf die Franken und Westgoten - den Anspruch auf die geistliche und weltliche Oberherrschaft im Kirchenstaat.
592 stirbt König Guntram von Aquitanien und Burgund. Sein Erbe hinterlässt er seinem Neffen Childebert, dem Sohn von Brunhilde und Sigibert.
596 beendet auch Childebert sein Erdendasein. Wobei nicht auszuschließen ist, dass er eines natürlichen Todes starb. Brunhilde übernimmt nun die Regierung stellvertretend für ihre Enkel Theodebert (10 Jahre) und Theoderich (9 Jahre).
598 stirbt Königin Fredegunde friedlich nach einem erfolgreichen Leben.
Ihr Sohn Chlothar II. übernimmt die Regierung von Neustrien.
601 verfügt Papst Gregor I., dass alte heidnische Tempel nicht zerstört werden sollen, sondern nur die "Götzenbilder" entfernt und die Gebäude mit Weihwasser gereinigt und dem wahren Gott geweiht werden.
612
und 613 hat der Geheimdienst von Neustrien erneut zugeschlagen und die beiden Enkel von Brunhilde ihrer Sorgen um die spätere Regierung enthoben.
Brunhilde versucht nochmals die Regierung im Namen ihres Urenkels Sigibert fortzuführen, doch der austrasische Adel wendet sich Chlothar II. zu.
Der ließ seine alte Tante Brunhilde ( 65 oder 70-jährig) zum Tod verurteilen und konnte dann ein geeintes Frankenreich seinem Sohn Dagobert überlassen.
629 übernimmt Kg. Dagobert I. die Macht über das ganze Frankenreich.
Nach Fredegar soll ihn sein Vater Chlothar II. zuvor gezwungen haben, seine Tante Gomatrud zu heiraten. Nach anfänglichem Widerstreben stimmt er der Vermählung zu, verlangte aber nachfolgend die Hälfte des Reiches. Dies lehnte Chlothar II. ab, doch wurde ein Schiedsgericht von 12 Männern berufen, die sich der Ansicht Dagoberts anschlossen und für eine Teilung stimmten. Daß Chlothar II. vermutlich noch im gleichen Jahr seinen Erdenweg beendete mag Zufall sein 
Nun wurde auch für unsere Heimat der Katholizismus (formal) Staatsreligion.
Für den Bezug zu unsrer Heimat ist zu erwähnen, daß in Mainz eine in der Nähe des Klosters St. Alban, schon unter Kg. Dagobert eine Pfalz errichtet wurde, die zu Hoftagen bis in die Zeit Ludwigs des Frommen genutzt wurde.
Doch nun wieder zu den Einzelheiten. Fast gleichzeitig mit der Stabilisierung der fränkischen Königsmacht unter Berufung auf göttlichen Auftrag, kam es im arabischen Raum zur Verbreitung einer neuen Glaubensrichtung.
630 im Januar übernahm  Mohammed mit einem riesigen Heer von Glaubenskriegern die Stadt Mekka. Der um 570 geborene Mohammed setzte sich schon seit seiner Jugend mit den Überlieferungen der Bibel auseinander, auf die sich in dem Handelszentrum Mekka, sowohl Juden wie auch Christen beriefen. Schließlich sah er sich berufen eine dritte Form des göttlichen Auftrages "Macht euch die Erde untertan" zu probagieren.
Als er mit seinen Anhängern in Mekka nicht die erhoffte Resonanz fanden, wanderten sie 622 aus nach Medina.
Vergleichbar den Kriegen der Franken, unter dem Vorwand der Bekehrung zum Christentum, setzte auch Mohammed auf  militärischen Druck. Er konnte die wandernden Beduinen dazu gewinnen, die Karawanen zu überfallen um die Lebensmittelversorgung der Stadt Mekka zu unterbrechen.
Als Lohn überließ er den Beduinen vier Fünftel der Beute. Das an ihn gelieferte Fünftel nutzte er für eine "Rentenkasse" für Hinterbliebene der Männer, die im Kampf für den Glauben ihr Leben lassen mußten. Doch auch an die gefallenen Krieger oder Frauen dachte er, die an weltlichen Freuden nicht mehr teilhaben konnten. Ihnen versprach er das Paradies. Und jeder Mann der des Paradieses teilhaftig geworden sei, werde zweiundsiebzig solcher Jungfrauen (die noch keines Mannes Hand berührt hatte) zum Lohn für seine guten Taten erhalten und sie ohne Alter und ohne Ermüdung genießen können. Auch die gläubigen Frauen sollten im Paradies das höchste Entzücken erleben und von unsterblichen Jünglingen umgeben sein. ( Paul Frischauer: Es steht geschrieben)
638 fand der neue Kg. Dabobert, bei einer ersten Inspektionsreise ein reizendes Mädchen namens Ragnetrud. Er nahm sie mit in seine Familie. Und noch im gleichen Jahr gebar sie ihm einen Sohn dem sie den Namen Sigybert gaben.  
Doch nun wieder zur heimatlichen Geschichte.
Eine grundsätzliche Neuerung war der Herrschaftsanspruch eines Einzelnen (König) auf allen Grund und über eine Vielzahl von Stämmen, die bisher in der Art von Herzogtümern nebeneinander bestanden. Auch dürften manche Nahrungs- oder Genussmittel als römische Hinterlassenschaft zu sehen sein.
Vor diesem Hintergrund veränderte sich auch die relativ geordnete Welt am Mündungsbereich der Kahl.
Die Cent Wilmundsheim hatte ihren Ursprung in der Neuordnung des Reiches, nach der Fränkischen Landnahme, unter König Dagobert I.. Die Gründung der strategisch wichtigen Positionen Welzheim und Wilmundsheim stand wohl am Anfang der Erschließung wie bereits oben angedeutet.
Beide Siedlungen wurden zur Sicherung von Flussdurchquerungen angelegt.
Hinzu kam wohl bald ein mit Graben und Wall umfriedeter Hof im Mündungsbereich des Krebsbaches, jetzt nördlich der Märkerstraße. (Zum Teil vom Verfasser bewohnt und erforscht) Und die späteren Klosterhöfe im Mündungsbereich des Rückersbaches und gegenüber am Bach unter der Entengasse.
Was die Franken als Erben römischer Kultur alles mit einbrachten, ist nicht klar erkennbar. Doch unsere gegenwärtigen Gemarkungsgrenzen basieren noch weitgehend auf der Übernahme römischer Systeme.
Lange Zeit nach dem Aufschwung der Franken zur bestimmenden Macht kam es in unserem Heimatgebiet erst mit der Neuordnung des Reiches auf Veranlassung König Dagobert I. zu einer sichtbaren Veränderung, wie bereits angesprochen.
Diese "Flurbereinigung" unter Kg. Dagobert betraf das gesamte Altsiedelland.
In Abkehr von der zuvor üblichen lockeren Streusiedlungsart der alemannischen Bauern, wo jede Besitzung von den Angrenzern durch einen hammerwurfbreiten Streifen Eremus (Niemandsland) getrennt war, wurde nun die Gesamtfläche von nutzbarem Boden, in Anlehnung an römisches Vorbild, mit dem Maßseil vermessen und abgemarkt.
Zu unserem Landesvater Dagobert ist anzumerken, daß er schon bald seine erste Gattin Gomatrud verstieß und sich nachfolgend mit 3 Königinnen und vielen „Kebsweibern“ vergnügte. Die Königinnen hießen: Nantechilde, Vulfegundis und Berchildis.( Die Chronik Fredegars und der Frankenkönige)
Im Bereich um Seligenstadt wird für diese Zeit in der späteren Schenkungsurkunde an Einhard, ein Graf  Drogo als Landesherr erwähnt. Sein gewaltsamer Tod könnte darin begründet sein, daß er sich der Neuordnung widersetzte.
Hier ist anzumerken, dass man natürlich auch Zeiträume, wie Tage, Monate und Jahre messbar gemacht hatte. Doch die Längen und Entfernungen erfasste man schon sehr früh. Der Fuß und die Elle waren wohl die frühesten Längemaße in Bezug zum menschlichen Körper ("der Mensch ist der Maßstab aller Dinge"). Die Elle, mit etwa 0,50 Meter soll schon bei der Ziegelfertigung im Reich der Sumerer die Länge bestimmt haben. Während der Fuß ein ungerades Maß war, kam man mit zwei Ellen auf einen Meter. Der dann im Dezimalsystem (=zehn Finger) gut umrechenbar war. Hinzu kam, dass die Römer das mathematische Wissen des Orients und der Griechen übernommen hatten.
Mit diesem Erbe begann nun die neue Verwaltung auch in unserer Heimat.
Die Grenzfestlegungen wurden weitestgehend mit Wasserläufen und Bergrücken verbunden. Daraus resultieren auch die noch heute bestehenden Grenzen Alzenauer Ortsteile. Zum Beispiel der Luhbach zwischen Wasserlos und Hörstein oder der Kertelbach zwischen Kälberau und Michelbach. Weitere noch vorhandene Altgrenzen sind die Bergrücken des Hahnenkamms, mit dem Königsweg und die Höhe des Birkenhainer Weges als hessisch-bayerische Grenze.
Die abgemarkten Gebiete wurden nach Abschluss der unter Kriegsrecht vollzogenen Neuordnung in Hundertschaftsbereiche (Centen) und diese nochmals in Zehnerbereiche (Dekanien) aufgeteilt.
Die Begriffe Cente bezogen sich auf die Anzahl der wehrpflichtigen Männer (Gewehrte). Die Verwaltung der Cent unterstand einem gewählten Centurio (Amtmann), der einem Duce (Herzog) unterstand. Der Herzog war in vorfränkischer Zeit der Stammesfürst. Später ein vom König eingesetzter militärischer Führer, dem der Centurio im Bedarfsfall mit seiner Schar Gewehrter folgen musste. Die Dekanien (Dorfmarken) wurden von einem gewählten Dekan (Obermann oder Forster = Vorsteher) geführt. In dieser Zeit werden, aus verwaltungstechnischen Gründen Zunamen erforderlich, sobald ein Verwaltungsakt aufgezeichnet wird. Auf der untersten Verwaltungsstufe betrifft dies den gewählten „Forster“. Bei den dokumentierten Vorgängen wird er namentlich, mit dem Zusatz der von ihm vertretenen Gemeinde genannt. Im vorderen Kahlgrund sind die ältesten urkundlichen Erwähnungen von Mitgliedern der Familie „von Kälberau“ überliefert. Dieser Zuname beschränkt sich nur auf die genannte Person für die Zeit der Amtsführung.
Die Gewehrten besaßen in der Cent je eine Hufe (oder Hube) Land, die mit etwa 7 Hektar ( 30 Morgen) ausreichte, um eine Familie zu ernähren. Der Begriff Familie stand für alle Angehörige der Hausgemeinschaft. Die Gewehrten wurden auch als Märker bezeichnet. Da es außer dem für Ackerbau und Weidebetrieb geeigneten Land auch noch Wald und Ödflächen gab, die der gemeinsamen Nutzung zur Verfügung standen, bedurfte es einer relativ komplizierten Verwaltung. So wurden gemäß der jeweils größeren oder kleineren Objekte gemeinsamer Nutzung sogenannte Markgenossenschaften gebildet. Die Hufen oder Huben konnten vererbt werden, wobei es manchmal zu Teilungen kam. Allerdings wurden damit auch die Rechte als Märker geteilt.
Über die Bevölkerungsdichte jener Zeit können nur Vermutungen angestellt werden, da verwaltungsmäßig nur die grundbesitzenden Familienoberhäupter erfasst wurden.
Allerdings kann man die Grundform von der Cente, bestehend aus zehn Dekanien, vor dem theoretischen Hintergrund sehen, dass eine Dekani als Urdorf im fränkischen System aus zehn Gehöften bestand, die relativ dicht in einer Gruppe angelegt waren. Wobei die Geländeformation bedingte, ob diese Gehöfte (Hofreiten) sich um einen großen Platz oder in zwei Reihen gegenüber befanden. Im Regelfall begannen hinter den Gehöften die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen. Jedes Gehöft dürfte mit 10 bis 15 Personen bevölkert gewesen sein (Familie).
So könnte ein voll besiedeltes Dorf mit Kindern und Greisen etwa 120 Personen umfasst haben. Dabei ist festzustellen, dass manche Dekanien bei ungünstiger Geländeformation nie ganz besetzt wurden.
Der Mensch zählte nur in Verbindung mit seinem Grundbesitz. Todesfälle innerhalb der jeweiligen Familien fanden nur Beachtung, wenn es um das Familienoberhaupt ging. Todesfälle oder Geburten von Angehörigen wurden außerhalb der Familie kaum zur Kenntnis genommen. Bis ins ausgehende Mittelalter wird in unserer Heimat nur der Märker, später "Nachbar" registriert.
Im vorderen Kahlgrund bildete sich eine Markgenossenschaft aus den Centen Wilmundsheim, Mömbris und Somborn. Letztere griff nur mit der Dekanie Albstadt in den Kahlgrund. Der verbindende Anlass war die Nutzung der Waldungen Wüstebach (Hahnenkamm) und Sölzert. Die Märker dieser Genossenschaft wählten einen Mann zu ihrem Amtmann, der im Bedarfsfall die Märkerdinge leitete. Anlass für Märkerdinge war alles, was die Nutzung der Mark betraf.
Die Ergebnisse waren mündliche Verträge, deren Bedingungen die Märker nach mündlich überlieferten Rechten vorgaben.
Bemerkenswert ist hierbei, dass der Centurio (Amtmann) bei Fehlverhalten auf Verlangen der "Gewehrten" (Märker) abgesetzt werden konnte. Der Centurio ist vergleichbar mit dem später urkundlich als Amtmann oder Landesherrn bezeichneten Schutzvogt in der Markgenossenschaft Wilmundsheim-Somborn-Mömbris. (Die Bezeichnung Vogt kommt von Advokat.)
Mehrflächen, die bei der Neuvergabe des Landes nicht zur Verteilung kamen, konnten auch als Binang (später Beune oder Boine) zur besonderen Verwendung frei gehalten werden. Beispielhaft tragen in der Gemarkung Alzenau noch drei Gewanne die Bezeichnung Boine:
1. Die Boine rechts der Hanauer Straße, von der alten Ortsgrenze, z. Z. durch den Zebrastreifen und Ampelanlage kenntlich, bis zur Mercedeswerkstatt.
2. Die Bernhardsboine genau gegenüber, links der Hanauer Straße bis zur Kahl und Meerhofsee, und
3. Die Boine am Ortsausgang in Richtung Kälberau. Rechts der Märkerstraße ab der Straße zum Oberwald bis zur Ziegelei Zeller. Eine Reihe von Neuerungen wurden eingeführt.
Als Unterstützung für den Centurio wurde zur Verwaltung der Dorfmark (Dekanie) ein Dekan gewählt. In den Märkerdingprotokollen im 14. Jh. werden sie Forstere (Vorsteher) genannt.
Der Forst ist eine fränkische Erfindung und umfasst ursprünglich alles Land. Der Forster leitet sich ab vom forestari, dies war ein berittener Beamter.
Die Märker waren die Grundbesitzer innerhalb der Mark, wobei man zwischen Inmärkern und Ausmärkern unterschied. Inmärker waren in der Mark wohnende, Ausmärker waren außerhalb der Mark wohnend.
Hatte ein (Aus-)Märker seinen Besitz verpachtet, galt der Pächter als Märker.
Beispiel für die Vorgaben in einer Markgenossenschaft bietet das Weisthum der Rotheimer Mark ( bei Gießen).
Die Rotheimer Mark bestand aus Rotheim, Fellinghausen und Fetzberg.
1. Bekennet man niemandt keines Rechten im Rodtheimer Mark, dann diejenigen, die in der Mark wohnhaftig seyndt und eigen Rauch darinnen haben.
(Bekennt man niemand eines Rechtes in der Rodtheimer Mark, außer denjenigen, die in der Mark wohnhaft sind und einen Haushalt führen)
2. Wer sich der Mark gebraucht mit Führung, mit Bauen oder mit Lättern, der soll dem Förster (Forster) ihr Recht geben und wäre es Sach, dass drei oder vier Hausgesäß in einem Haus wären, so soll jegliches sein Recht geben, es wäre dann Sach, dass sie ein Brod essen und ein Feuer hielten, so sollen sie bei einem Recht bleiben.
(Wer in der Mark ansässig ist (als Haushaltungsvorstand), der soll dem Vorsteher sein Recht übertragen. Sollten mehrere Haushaltungen in einem (Mehrfamilien-) Haus wohnen, so sollten alle Haushaltungsvorstände ihre Rechte dem Vorsteher delegieren. Es sei denn sie wären als Großfamilie in einem Haushalt vereint, dann gelte nur ein Recht)
3. Seyen alle Mann, in der Mark gesessen arm oder reich, edel oder unedel, Mitmärker, sofern sich anders ein jeder der Gepüer und Pilligkeit heldet.
(Alle Mann in der Mark ansässig, arm oder reich, edel oder unedel, sind Mitmärker sofern sie sich nach den Regeln verhalten)
4. Wir wissen me, dass ein iglicher gewerter mann, der gewert will sin, der sal han zwene und drijsig morgen wesen und eckir, eine hobestad, und of de hobstad mag er bauwen hush und schuren, bachus, gaden und ein wenschopp, ob er iz bedarff, und mag sinen hoff befreden uß der marg, als er sich druhit dijnne zu behalden.
(Wir wissen, dass ein jeglicher wehrtauglicher Mann, der als solcher gelten will, der soll haben zweiunddreissig Morgen Wiesen und Acker, eine Hofstatt und auf der Hofstatt mag er bauen ein Haus und Scheune, Backhaus, Speicher und ein Weinschuppen, wenn er bedarf. Auch darf er seine Hofstatt umzäunen, mit Holz aus der Mark, wenn er die Absicht hat den Hof zu behalten.)
Bemerkenswert sind Aufzeichnungen in der Oberklieher Mark betreffend die Aufnahme von Neumärkern: "darnach die ankommende Männer, so sie seither gehalten Märkergeding zu ehelichem Standt begeben und nicht Ihnen als Obersten Märkermeister der Oberklieher Mark beeydet, -mit Eyds-Pflichten angenommen".
Die Pflichten sind in dem Wortlaut der Eidesformel erkennbar. Die Neumärker mussten geloben, "mit uffgestreckten Fingern und gelerten Worten zu Gott und den Heyligen, dass sie dem N.N. als obersten Markermeister und Mark-Gerichtsherrn der ...Mark getreu und hold seyn, auch seinen und der Mark Schaden verhüten, wehren und warnen, noch sie selbst keinen Schaden tun, auch keinem andern Schaden gethan oder zugefügt werde, gestatten wollten."
Der Nutzen für die Märker bestand in der Einbindung in die Gemeinschaft mit Berechtigung auf Weide und Holz und dem Schutz durch die Markbeamten gegen willkürliche Eingriffe dritter.
Alle Markbeamten wurden gewählt.
Als Markbeamte sind für die Markgenossenschaft Wilmundsheim-Somborn-Mömbris nachweisbar:
Schutzvogt = Amtmann oder Landesherr
Obermärker = im Regelfall größter Grundbesitzer,
Markmeister = Sprecher der Grundbesitzer, später Bürgermeister,
Forstere = Vorsteher und Richter der Dorfgemeinschaft,
Heimburgen = zivile Verwaltungsbeamte zur Wahrung der Rechte der in der G emeinde “Beheimateten“.
und Landscheider = Steinsetzer.
Ihre Aufgabe war über die Markgüter zu wachen.
Ihre Vergütung ergab sich aus einem festen Sold, zu dem jeder Märker einen Beitrag leisten musste. Und einem Teil der anfallenden Bußgelder und Naturalabgaben. Zu den angesetzten Märkerdingterminen mussten alle Märker aus der Genossenschaft kommen.
Der Dingplatz wurde von dem Einberufenden festgelegt. Es ist wahrscheinlich, dass möglichst eine Örtlichkeit in der Nähe des Wohnsitzes des "Amtmanns" gewählt wurde.
Hier ist möglicherweise auch die "Alte Herberge" bei Kälberau anzunehmen. Für die Anreise der Märker aus dem Raum von Welzheim, Altenmittlau bis Schimborn und Hohl, wäre dieser Platz ungefähr gleichweit.
1381 wird zum Märkerding am Ran(nen)berg geladen.
Weiteren Einblick geben Vergleiche mit der Bieger-Mark und der Röder-Mark. Beides Markgenossenschaften auf der linken Mainseite.
Auch hier sind die 32 Morgen die übliche Hufengröße. Zur Berechtigung der Markgenossen werden hier auch noch erwähnt das Brechen von Steinen und Abgraben von Lehm. Besonderer Aufsicht bedurften auch die vorhandenen oder künstlich angelegten Tränken für das Weidevieh. Der Bestand an Tierhaltung je Hufe wird erkennbar an der Berechtigung 32 Schafe zur Weide und zur Schweinemast ebenfalls 32 Stück zu bringen.
(Abweichende Vorgaben sind aus der karolingischen Zeit überliefert. Hier wurden je Hufe nur 10 Schweine erlaubt. Als feste Vorgabe für eine Cent 1000 Schweine)
Mit dem Beginn der Neuordnung des Reiches unter der Regierung von Kg. Dagobert I. wurde nun manches unter Strafe gestellt. Grenzverletzungen waren in der alten Siedlungsform, durch das Niemandsland zwischen den Höfen kaum möglich. Das Jagen von Wild, als Teil des Nahrungsbedarfs war bis zu dieser Zeit eine Selbstverständlichkeit.
Nun wurde die Jagd auf Hochwild (Rot und Schwarzwild) Privileg des Königs, später des Landesherrn. (Wildbann)
Der Fleischbedarf der bäuerlichen Bevölkerung musste weitgehend durch Viehzucht gedeckt werden. Diese Vielzahl einschneidender Veränderungen schaffte Kg. Dagobert, indem er mit Unterstützung der Kirchenoberen das Königtum sakralisierte. Das heist, als "von Gottes Gnaden" nach außen darstellte. (Dies schloss auch die Verfügung über Leib und Leben der ihm durch die "Gnade Gottes" unterstellten Bevölkerung ein = Hochgericht)
Innerkirchlich vollzog sich eine Verschmelzung verschiedener Klosterordnungen und die Einordnung in die merowingische Reichskirche (Katholizismus). Erzieher und Berater Dagoberts war Bischof Arnulf von Metz (leiblicher Vorfahre Karls des Großen) nach seiner Abkehr von Brunhilde.
Vor diesem Hintergrund kommt es zur Bildung der Gemeinden, die heute in unserer Heimat existieren.
Während der strategische Gründungsort für Wilmundsheim wohl die Hochfläche war, ist für die Siedlung als Kern der Bereich nördlich der Märkerstraße, von der jetzigen Straße am Burgsteg bis Märkerstraße 27, archäologisch belegt. Die Talsiedlung war im Überschwemmungsgebiet vermutlich der erste fränkische Siedlungsplatz vor der Neuordnung unter Kg. Dagobert.
Untersuchungen zeigten, daß sich zu dieser Zeit der Kahlfluss mindestens acht bis zehn Meter tiefer, zwischen dem Berg Welmisheim und dem Eichwald talwärts bewegte. Der Herrenhof nördlich der Märkerstraße wurde auf eine Schwemmlandzunge errichtet, die nach Norden steil abfiel und deshalb, ausser dem östlich vorhandenen Krebsbachlauf, nur die Anlage des südlichen Sicherungsgrabens bedurfte.
Als Kontrollposten war jedoch die Höhensiedlung wichtig, da die Altwege fast immer über die hochwasserfreien Bereiche verliefen. In unserem Raum die Verbindung von Kälberau über Wasserlos bis Welzheim.
Als erste christliche Kirche bei Wilmundsheim kann möglicherweise eine ehemalige keltische Kultstätte auf der Höhe des sog. Kirchberges vermutet werden.
Hierfür spräche die oben angesprochene Verfügung von Papst Gregor I., dass alte heidnische Tempel dem wahren Gott geweiht werden sollen.Eine derartige Schaffung einer Verehrungsstätte für die neue Staatsreligion wäre im Interesse von Kg. Dagobert gewesen.
Die frühen Kirchen dienten der Demonstration der Überlegenheit des Christengottes, in dessen Auftrag die neuen Herrscher Regierungsgewalt ausübten und Unterwerfung forderten. Von christlichen Glaubensvorstellungen war die eigentliche Bevölkerung jedoch noch Jahrhunderte entfernt. Für die jeweils Herrschenden stellten die Dorfbewohner eine Masse dar, über die und deren Vorräte und Arbeitskraft man bei Bedarf ohne jede Gegenleistung verfügte.
In der nachfolgenden Zeit werden die eigentlichen Könige mehr und mehr ins Abseits gedrängt, bis mit Childerich III. das Geschlecht der Merowinger erlischt.
638 wird Sigibert der Sohn von Ragnetrud von Dagobert anerkannt. Er läßt seinen Bruder Chairibert König eines kleinen Teilstückes, des Frankenreiches am Fuß der Pyrenäen, die Patenschaft übernehmen. Schon ein Jahr später stirbt Kg. Chairibert und sein noch unmündiger Sohn Chilperich. Sein kleines Königreich mit dem Staatsschatz wird von Kg. Dagobert übernommen. Aber auch Kg. Dagobert soll schon am 19. Januar 639 sein Erdendasein beendet haben. Sein Nachfolger wird der Knabe Sigibert ( oder Sigebert ). Aus verwaltungstechnischen Gründen wird das Reich geteilt.
Wenn man der Chronik Fredegars folgt, soll Kg. Dagobert noch viele Schlachten geschlagen haben und 642 sogar mit der Kg. Nanthilde noch einen Sohn gezeugt haben, der den Namen Chlodoveus erhalten haben soll.
639 bei der Teilung des Reiches übernimmt Pippin der Ältere mit E.B. Kunibert von Köln die Regierung von Austrasien (Ostfranken) für den noch unmündigen Sigibert.
Die Regierungsgewalt wird von den Hausmeiern (Adelsvorstand und Verwalter der königlichen Güter) wahrgenommen.
644 wird Kg Sigibert volljährig. Er erhebt Pippin zum Majordomus für ganz Franken.
652 erblickt Dagobert II., als Sohn von Kg. Sigibert das Licht der Welt. 
653 verstirbt Kg. Sigibert.
Zu der nachfolgenden Zeit gibt es unterschiedliche Angaben. Nach Jung: Weltgeschichte . . . soll der Austrasische Hausmeier Grimoald, ein Sohn Pippins sogleich versucht haben, seinen Sohn Childebert zum König auszurufen. Beide sollen jedoch erschlagen worden sein.
Nach Mayers Lexikon soll Grimoald im Jahr 662 in einem Staatsstreich die Macht übernommen und seinen Sohn Childebert zum König ausgerufen haben. Den 10 jährigen  Dagobert II. soll er nach Irland verbannt haben.
656 (-662)
wird Childebertus als König geführt.
661 schafft es Ebroin, Hausmeier von Neustrien und Burgund, das gesamte Frankenreich mit Austrasien unter seine Regierung zu bekommen.
Zwischenzeitlich sind:
662-675 Childerich II. (oder Childebert? ) König
(671 kam fernab der machtpolitischen Ränkespiele in Westeuropa, erstmals bei der Verteidigung von Byzans das Griechische Feuer zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um die von griechischen Feuerwerkern erprobte Mischung aus Schwefel, Steinsalz, Harz, Pech und ungelöschtem Kalk. Die Besonderheit war der ungelöschte Kalk, der sich entzündete sobald er mit Wasser in Verbindung kam. Dabei führte die Hitzeentwicklung zur Explosion der übrigen Bestandteile, wobei diese Mischung auch unter Wasser nicht verlöschte.) 
Nach dem Tod von Childerich II. wurde Dagobert II. aus seiner Verbannung in Irland zurückgeholt.
Zeitgleich kommt der angelsächsische Mönch Bonifatius mit seiner Schwester oder Nichte Lioba.
Im fränkischen Klerus wurden sie zwar als Konkurrenten ungern gesehen, doch die Durchsetzungskraft des Angelsachsen erweckte das Interesse des aus dem Exil heimgekehrten Frankenkönigs Dagobert II..

Allerdings musste sich Wynfreth,(wie Bonifatius hieß) bei seinem ersten Besuch bei den Friesen sagen lassen, dass sie seiner Lehre von dem wahren Gott nicht ablehnend gegenüberstehen, solange dies nicht mit Machtansprüchen der Franken verknüpft würde.
Auch in seinem späteren Wirkungsbereich war das Christentum nicht unbekannt.
Das Bistum Trier hatte damals eine Ausdehnung entlang der Lahn weit ins hessische Gebiet und hatte sich über den Zusammenbruch der römischen Herrschaft behauptet. Ähnlich war es in Mainz, wo EB Gewileb dem Neuankömmling mit offener Ablehnung gegenübertrat.
Auch hier hatten sich schon christliche Bereiche gebildet (Beispiel Nilkheim) oder aus römischer Zeit erhalten.
679-690 Theudebert III. König
680
wird Ebroin ermordet und Pippin II. wird Hausmeier von Austrasien.
Hausmeier von Neustrien-Burgund wird Berthar.
687
kann Pippin II. den Hausmeier Berthar  von Neustrien-Burgund besiegen und die Regierung über das gesamte Frankenreich ausüben.
Unter seiner Regierung sind:
690-694 Chlodwig III. König
694-711 Childebert III. König
711-715 Dagobert III. König
 
711 (oder 716) wird von dem Mainzischen Bischof Rigibert, in Nilkheim bei Aschaffenburg die erste Kapelle eingeweiht.
In diese Zeit dürfte auch ein Reitergrab in Kälberau einzuordnen sein. Nach Schilderung von Oswald Sticksel wurde um 1910 beim Aushub einer Baugrube (Ecke Bahnhofstraße-Michelbacherstraße, gegenüber dem früheren Rathaus) ein Grab freigelegt. D. h. die Reste einer mit Pferd und Waffen bestatteten Person.
Leider wurde dies nur von den Beteiligten und Neugierigen zur Kenntnis genommen. (Dabei der Vater von Oswald Sticksel als Knabe) Lediglich die noch als Schwert erkennbare Waffe nahm jemand an sich, doch ohne Interesse am Erhalt für die Nachwelt.
Ein weiterer Grabfund, an der gleichen Straße erfuhr 1997 leider ein ähnliches Schicksal. Beim Aushub einer Grube wurde unbedacht ein Grab zerstört, obwohl ein Messer erkannt und gesichert wurde. Bei Einsichtnahme waren leider nur noch die Schädeldecke an der Westseite und die Beinknochen an der Ostseite der Grube verblieben. Der Verbleib des restlichen Skelettes konnte nicht mehr ermittelt werden da der Aushub "wild entsorgt" wurde.
714 schafft es Karl Martell nach dem Tod seines Vaters Pippin II., Hausmeier von Austrasien zu werden. Allerdings musste er sich erst aus der von seiner Stiefmutter veranlassten Gefangenschaft befreien.
717 besiegt Karl Martell seinen Stiefbruder Raganfried, Hausmeier von Neustrien-Burgund, und vereint nun wieder das Frankenreich.
717 kommt der Frankenherzog Hedin II. in Würzburg, durch einen Sturz von einer Mauer zu Tode. (Hier wird vermutet, dass der Sturz unfreiwillig war.)
Schattenkönige waren noch:
717-720 Chlothar IV.
720-721 Chilperich II
.
720 bekommt Bonifatius vom Papst Gregor II. offiziell den Missionsauftrag für Hessen und Thüringen, trotz der Ablehnung des Erzbischofs von Mainz.
Unsere Heimat ist dem damaligen Verständnis gemäß, dem späteren Hessen zuzuordnen.
Bonifatius betreibt auch die Hinwendung der katholischen Franken zur "römisch katholischen Kirche" und verstärkt damit die Ablehnung anderer katholischer Kirchenfürsten.
Er gründet Missionsstützpunkte in Fritzlar, Klöster in Kitzingen, Ochsenfurt, Reichenau, Murnau und Hornbach, Bistümer in Salzburg, Regensburg, Passau, Freising, Erfurt und Würzburg. Er ist von Karl Martell mit herzoglichen Privilegien ausgestattet und kann mit militärischer Unterstützung die "Heidenmissionierung" betreiben.
725 werden die Alemannen und das östliche Maingebiet von Karl Martell unterworfen.
732 gelingt es Karl Martell in Schlachten bei Poitiers und Tours das Vordringen der Araber in Westeuropa zu beenden.
737 ab diesem Jahr regiert Karl Martell ohne König.
737 bekommt Bonifatius bei einem Besuch in Rom, von Papst Gregor III. den Auftrag „das Gewonnene“ neu zu organisieren und in Bayern, Alemannien, Hessen und Thüringen Bistümer zu gründen und Bischöfe einzusetzen.
Um Bischöfe wirtschaftlich abzusichern mußten Einkünfte aus möglichst vielen Königshöfen und Gemeinden erbracht werden. Da der Aufstieg der Karolinger, durch die Entmachtung der Merowingerkönige mit Billigung des Papstes geschah, fand Bonifatius großzügige Unterstützung.
739 am 29. Oktober berichtet Bonifatius in einem Brief an Papst Gregor III. von den Ergebnissen seiner Arbeit. Er hatte 26 zerstreut liegende Königshöfe der Würzburger Kirche übertragen. Darunter Albsteti, Umstadt und Nierstein (Quelle: A. Bigelmair. Die Gründung des Bistums Würzburg)  
740 bietet Papst Gregor III., Karl Martell die Würde eines römischen Konsuls an.
Karl Martell lehnt dies ab.
In dieser Zeit bemühte sich Nibelung, der einzige Sohn Hildebrands, des jüngeren Bruders von Karl Martell, aus vielen Überlieferungen eine Familiengeschichte zusammenzufügen. Daß aus diesen Niederschriften später das Nibelungenlied und gar ein sagenhaftes Geschlecht der Nibelungen hervorging konnte er nicht ahnen. Zumal er nicht verehelicht war und keine legitimen Nachkommen ("Nibelungen" gezeugt) hatte.
Für noch mehr Verwirrung sorgte die Vermischung mit der Tidrekssaga, die vermutlich als Überlieferung von Vorgängen, im Gebiet westlich des Niederrheins entstanden war. Die Namensähnlichkeit von Nifflunge ( für die Anwohner des Neffelbaches, der in die Erft mündet und linksrheinisch in den Rhein fließt) mit Nibelung, war für die Medienstars des Hochmittelalters wohl kaum erkennbar. In einer Mischung von schönen Frauen, kühnen Supermännern, viel "Action" und jede Menge Blut, formten sie eine Geschichte, die ihnen an allen großen Höfen Zuhörer und gutes Essen brachte.
741, nach dem Tod von Karl Martell versuchten viele Herzöge sich der Bevormundung durch die Hausmeier zu entledigen. Außer den Sachsen waren die Alemannen unter Theutbald diejenigen die am stärksten ihre Unabhängigkeit forderten.
741 kommt es wieder zur Teilung des Frankenreiches durch Karl Martells Söhne, Karlmann und Pippin III.
Karlmann
erbt Austrasien, Schwaben und Thüringen.
Pippin III. Hausmeier von Neustrien und Karlmann der Hausmeier von Austrasien unterwarfen gemeinsam die Aufständischen in Aquitanien.
742 wandten sie sich den von Theutbald aufgewiegelten Völkern der östlichen Reichshälfte zu.
Theutbald vermied jedoch offene Schlachten und versuchte es mehr im Partisanenkampf.
743 kommt es zur Einsetzung des letzten Merowingerkönigs Childerich III.
In dieser Zeit kommt es vermutlich zur Gründung von Kloster Fulda unter Sturm.
Nachdem Sturm das Gebiet erkundet hatte und Bonifatius dasselbe gut fand, ließ er es sich von Karlmann übereignen.
Die früheren Besitzer waren (angeblich) zu großzügigen Schenkungen bereit. Die Schwester von Bonifatius, Lioba gründet auch ein Kloster bei Fulda (auf dem Petersberg?). Hier ist anzumerken, dass diese Gebiete damals natürlich nicht menschenleer waren.
Der Aufstieg der Hausmeier ist nur verständlich vor dem Hintergrund des zerfallenen weströmischen Reiches und der Suche nach militärischem Schutz, der um ihre Macht und territoriale Sicherheit besorgten Päpste in Rom. (Kalixt I. wurde 217 Bischof von Rom und forderte den Vorrang des Bischofs von Rom vor allen anderen Bischöfen, er scheiterte jedoch mit seiner Forderung noch an den politischen Gegebenheiten.) Doch die Erfolge von Leo I., der 452 (scheinbar) die Plünderung Roms durch die Hunnen verhindert hatte, Gelasius I. dem 493 von (dem arianischen) Theoderich die Gleichstellung der Bischöfe mit weltlichen Adeligen zugestanden wurde und Gregor I., der im Einvernehmen mit Bischof Arnulf von Metz, 590 unwidersprochen die geistliche Oberherrschaft. neben der weltlichen im Kirchenstaat forderte, hatten das Papsttum aufgewertet.
Allerdings waren die Päpste noch zur Anpassung an die jeweils Regierenden genötigt und gaben als Gegenleistung die geistliche Rechtfertigung für die oft mörderische Machtpolitik.
745 (-754) gelingt es Bonifatius, daß sein Vorgänger auf dem mainzischen Bischofsstuhl seines Amtes enthoben wird und er das Bistum übernimmt. Nun erlangt Bonifatius als Bischof von Mainz eine Aufwertung des Bistums, gegenüber Köln und Trier.
Nach mehrjährigem Bemühen die Alemannen zu unterwerfen, die von Theutbald geführt wurden, versuchten es Pippin und Karlmann mit einer List.
746 luden sie den gesamten alemannischen Adel zu einem Gerichtstag nach Cannstatt und als alle versammelt waren, ließen sie dieselben niedermetzeln. Nur Theutbald war der Versammlung fern geblieben und überlebte. Der Anstifter des Blutbades von Cannstadt, Karlmann zog sich nachfolgend in ein Kloster zurück und ließ Pippin III. in der Position des Herrschers über das gesamte Frankenreiches zurück.
751 lässt sich Pippin III. durch eine Volksversammlung in Soissons zum König wählen.
752 von Papst Zacharias "durch apostolische Autorität" zum Frankenkönig bestimmt, lässt sich Kg. Pippin nun von Bonifatius salben (erstmalig im ostfränkischen Raum).
Der letzte Merowingerkönig Childerich III. wird in ein Kloster verwiesen, wo er bald verstarb.
754 erlebt Karl als 11jähriger, wie Papst Stephan II. nach St. Denis kommt, um Kg. Pippin kniefällig um Hilfe gegen die Langobarden zu bitten. Der Kniefall war nichts Entwürdigendes. Es war Anerkennung der Überlegenheit Pippins als weltlicher Herrscher.
Zuvor hatte auch Pippin den Papst mit einem Kniefall begrüßt, als Anerkennung seiner Würde als geistlicher Führer. Man sah sich als gleichwertige von Gott erwählte Führer, allerdings mit unterschiedlichen Mitteln zu herrschen.
Nachfolgend kommt es zum Abschluss des Schutzbündnisses zwischen Papst Stephan II. und Pippin III. mit der Verpflichtung, dass die fränkischen Könige das Papsttum schützen und dessen territorialen Besitz gegen die Langobarden verteidigen.
(Dieser Vertrag begründet den Vatikanstaat und hat die das Hochmittelalter beherrschende Kaiser-Papstpolitik zur Folge)
Als Gegenleistung werden Pippin, seine Gemahlin Bertrada und die Söhne Karl und Karlmann vom Papst gesalbt und das Erbrecht des Königtums bestätigt.
Für die Heranwachsenden Karl und Karlmann gaben diese mit einer kaum vorstellbaren Theatralik vollzogenen Rituale in Anwesenheit von Menschenmassen, die dem neuen Herrscher huldigten und die Familie mit Geschenken überhäuften, das Bewusstsein über Allen und Allem zu stehen.
Hier ist ein Blick auf die Lebensart der damaligen Herrscher angebracht. Sowohl in der Kleidung wie auch im Verhalten hatte man viel von der römischen Kultur übernommen.
Die ständigen Kontakte mit dem Mittelmeerraum und die Hinterlassenschaften im ehemals römischen Gallien gaben den fränkischen Herrschern das nötige Umfeld für ein repräsentatives Auftreten. Der Unterschied zu der Mehrzahl der Bevölkerung ist aus heutiger Sicht schwer darzustellen. Ein Vergleich mit dem Verhältnis eines Bauern zu dem von ihm gehaltenen Schlachtvieh ist hart, kommt aber der Situation am nächsten.
Die Herrscher nutzten die Bevölkerung in ihrem Interesse, nahmen jedoch Nachteile und gar den Tod dieser Menschen als selbstverständlich und "gottgewollt" hin, wenn es zu ihrem Vorteil war.
Nach der Entmachtung der Merowingerkönige, durch die Pippiniden, die sich als ehemalige Hausmeier mit Billigung der Päpste die erbliche Königsmacht angeeignet hatten, kam es zu einer Veränderung im System der Reichsverwaltung. Während die Merowingerkönige in Paris, Orleans oder Soissons und Reims residierten, lag die eigentliche Verwaltung in den Händen der Hausmeier. Mit dem Kontakt sowohl zu den Verwaltungen im Reich wie auch in diplomatischen Missionen mit anderen Regenten erkannten die Hausmeier ihre Stärke.
Nach ihrer Machtübernahme entwickelten sie das sogenannte Reisekönigtum. Das heißt, dass sie an den bestehenden Fernwegen, die im Dienst der Reichsverwaltung genutzt wurden, jeweils in Abständen von einer Tagesreise Herbergen anlegen ließen und die "Bewirtschaftung" gesetzlich regelten. Die Wege mussten die Breite einer Lanzenlänge haben. Wo nutzbare Wege fehlten, mussten solche gebaut werden.
Weiterhin verfügte Karl der Große, dass in allen Herbergen bei Ankunft der königlichen Familie ein Raum beheizt sein musste. Diese Festlegung hat den realen Hintergrund
750 wird für den Beginn einer Abkühlungsphase in Nordwesteuropa gesehen, die bis etwa 900 anhielt.
Dieser Ausbau der Reichsverwaltung führte zur Bildung einer Art von "Mittelstand" bei der landsässigen Bevölkerung.
Im vorderen Kahlgrund bekam Kälberau die Aufgabe eine Herberge zu bieten, da hier eine Gneisschwelle das Durchqueren der Kahl ermöglichte. Dadurch war Kälberau wohl einer der frühesten Siedlungspunkte an dem Altweg von Gelnhausen nach Aschaffenburg. Richtiger, von der Furt durch die Kinzig bis zum Main bei Aschaffenburg.

Dieser Weg war, wie bereits angesprochen, vergleichbar dem Birkenhainer Weg ein Handelsweg aus vorgeschichtlicher Zeit und gewann nun eine überregionale Bedeutung.
Vermutlich oblag es in der Anfangszeit des Reisekönigtums dem Dekan (= Forster) von Kälberau die Beherbergung zu organisieren. Hier ist anzunehmen, dass vermutlich in der Frühzeit die Vogtei über die Markgenossenschaft, in Verbindung mit dem Amt des Centgrafen von Wilmundsheim, wie auch der Forster von Kälberau aus der gleichen Familie stammte, wenn nicht gar in Personalunion geführt wurde. (Aus dieser Aufgabenstellung erwuchs später die Position des Schultheißen, d. h., dass er im Bedarfsfall die Märker hieß, ihrer Schuld gegenüber dem königlichen Hof zu genügen, Bereitstellung der Atzung o. A.. Im 14. Jh. wurde das Amt des Schultheißen von der Vogtei getrennt.)
Ergänzend wurden im ganzen Reich Königshöfe und Reichsklöster gegründet, die zum Teil Unterkunft für die königliche Familie aber in jedem Fall für die Bedarfe an Nahrungsmittel und Futter für die Reit- und Zugtiere sorgen mussten (=Atzung).
Betreffend Kälberau ist anzumerken, dass sich östlich der Herberge, ein befestigter Hof befand, das sagenhafte "Schloss in der Kertelbachwiese". Ob hier ein Bezug zur Herberge bestand ist noch fraglich, wäre jedoch nahe liegend. Im Hochmittelalter kommt noch eine kleine Randhausburg jenseits des Tales auf dem sog. Heidkippel hinzu.
Doch wieder zurück in die große Geschichte. Pippin III. beginnt mit der Belehnung von treuen Gefolgsleuten mit Gütern. In der nachfolgenden Zeit entwickelt sich daraus das komplizierte System der Lehenspyramide, einem Geflecht auf Gegenseitigkeit, das bis 1806 in unserer Heimat galt. Zum Verständnis der späteren Entstehung des Freigerichtes Wilmundsheim ist eine kurze Darstellung erforderlich.
1. Der König vergibt Grundbesitz und Ämter an die "Kronvasallen", die sich zum Amts- oder Kriegsdienst verpflichten.
Kronvasallen sind Herzöge (Pfalz-, Mark-, Land-, Burg-) Grafen und Geistliche ( Bischöfe, Reichsäbte) Sie besitzen die "Hohe Leihe" und sind Lehensleute.
2. Die Kronvasallen verleihen den Grund- und Ämterbesitz wieder an sog. Aftervasallen, die nun stellvertretend für sie die mit dem Besitz verbundenen Dienste übernehmen.
Aftervasallen sind Ritter, Dienstmannen (Ministeriale) und Äbte.
Sie sind Besitzer der "Niederen Leihe".
3. Die Aftervasallen übertragen die Bewirtschaftung des Grundbesitzes auf Unfreie und Bauern (Hintersassen).
754 (-786) folgt Lullus, dem ermordeten Bonifatius auf dem bischöflischen Stuhl in Mainz.
756 wird Herzog Tassilo von Bayern fränkischer Vasall
757 wird Desiderius König der Langobarden. Er sucht die Annäherung an das römische Papsttum und kann in der nachfolgenden Zeit eine Tochter Desiderata mit Karl (dem Großen) und eine zweite Luitperga mit Herzog Tassilo von Bayern verheiraten.
Karl ehelichte zuerst auf Drängen seines Vaters Himiltrud, eine "fränkische Edeldame".  Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor: Pippin der Bucklige und eine Tochter namens Rothaid.
763 kommt es zum strengsten Winter den Europa je durchlebt hat. Bereits am 1. Oktober frieren alle Flüsse und Meere zu. Auch das Schwarze Meer und die Dardanellen frieren zu. Die Schneedecke beträgt 20 Ellen ( = 6 Meter ) Im Februar tritt Tauwetter ein. Dieser Temperaturanstieg brachte große Überschwemmungen und bei Konstantinopel gab es großen Eisgang.
765 wird der Mainzer Bischof Lullus Erzkanzler des Reiches.
768 übernehmen Karl und Karlmann nach dem Tod von Pippin III. gemeinsam die Regierung.
Karl strebt die Alleinherrschaft an. Mit dieser Absicht sucht er die Unterstützung seines Cousins Tassilo von Bayern (und vermutlich sogar des Langobardenkönigs Desiderius).
Nun verstößt er, im Einvernehmen mit seiner Mutter Bertrada, seine Gattin Himiltrud und nimmt Desiderata, eine Tochter des Langbardenkönigs, zur Frau.
Doch noch während der Vorbereitung zur Entmachtung seines Bruders Karlmann kommt derselbe überraschend zu Tode.
771 übernimmt Karl die Alleinregierung. Er ignoriert den im Vertrag mit Papst Stephan II. festgelegten Erbanspruch der Söhne Karlmanns! Dessen Witwe Gerberga flieht mit ihren Söhnen zu Desiderius, dem König der Langobarden, der für die Erbansprüche der Söhne Karlmanns eintritt.
Jetzt verstößt Karl im Einvernehmen mit Papst Stephan III. wieder seine Gattin Desiderata, die Tochter des Langobardenkönigs, um gegen Desiderius militärisch vorgehen zu können.
Außerdem hatte Karl mit dem Vorwand, die "heidnischen" Sachsen für das Christentum zu gewinnen, die militärische Unterwerfung der sächsischen Stämme begonnen.
Nun baute er die mobile Reichsverwaltung, das Reisekönigtum weiter auf.
Alle Fernwege werden zu sog. Rennstiegen ausgebaut. D. h., sie werden auf die Breite einer Lanzenlänge freigemacht und nachfolgend gewartet. Die Anlage von Herbergen in Abständen einer Tagesreise wurden in der bereits angesprochenen Art veranlasst und Sendboten mit Sondervollmachten ausgestattet.
Als Zentren seiner Macht lässt er mit dem Aufbau von Pfalzen beginnen, wobei Aachen die herausragende Rolle zugedacht wird. Das von seinem Vater begonnene System der Vergabe von Besitz als Lehen gegen die Verpflichtung der Gefolgschaft wird verbessert.
Außerdem wird festgelegt, dass derartige Vorgänge schriftlich dokumentiert und von Zeugen bestätigt werden.
Mit dieser Festlegung wird die Datierung von Urkunden notwendig. Wobei man sich der Jahreszahl, mit dem Zusatz "nach Christi Geburt" bedient, die einst der Mönch Dionysius Exiguus, in der ersten Hälfte des 6. Jh. in Rom errechnet hatte und nun in der gesamten Welt angenommen ist.
773 zieht er nach Italien und überfällt das Langobardenreich. König Desiderius, Seinen ehemaligen Schwiegervater, verbannt er zu lebenslanger Klosterhaft (hiermit setzt er die Tradition seines Vaters fort, der den letzten Merowingerkönig ebenfalls in Klosterhaft umkommen ließ).
In dritter Ehe vermählt sich Karl der Große mit der dreizehnjährigen Hildegard aus schwäbischem Geblüt.
Sie soll schon während der Zeit mit Desiderata an seiner Seite ihm zur Freude gedient haben. Sie war auch mit der Äbtissin Lioba, der Schwester von Bonifatius eng befreundet. (Hier ist anzumerken, dass damals 12-jährige als volljährig galten.)
In den nachfolgenden zwölf Ehejahren gehen aus dieser Verbindung neun Kinder hervor. Fünf Töchter und vier Söhne. Von denen je drei ihre Mutter überlebten. Die Strapazen des ständigen Reisens, verbunden mit Repräsentationspflichten bei Hoftagen an den jeweiligen Reisezielen und die damals unvermeidlichen Mutterschaften, führten wohl zu ihrem relativ frühen Tod im Alter von fünfundzwanzig Jahren.
774 verlässt der Mundschenk Witiza den karolingischen Hof. Die Teilnahme an den Langobardenkriegen bewog ihn zur Abkehr von der auf Gewalt und Töten begründeten glanzvollen Seite der Frankenherrschaft.
Er zog in ein Benediktinerkloster, verließ es jedoch bald wieder, um auf dem elterlichen Gut, am Bach Aniane, ein eigenes Kloster mit strengeren Regeln zu gründen.
Er nennt sich nachfolgend Benedikt von Aniane.
Schon bald wird er zum Vorbild des späteren Kaisers Ludwig, dem einzigen legitimen Sohn Karls, der als letzter Überlebender, später sein Erbe antreten wird.
Karl nennt sich nun König der Franken und Langobarden.
774 werden die von Bonifatius gegründeten Bistümer Büraburg und Fritzlar von den Sachsen wieder zerstört.
775 wird im Rahmen der Neuordnung des Reiches ein Gerhard als Graf von Ossenheim und Berebeche genannt. Er schenkt Güter bei Aschaffenburg und Gelnhausen an Fulda.
Ossenheim steht hier für Dettingen und Kleinostheim.
In dieser Zeit kommt es auch zur Entwicklung von Städten im Bereich rechts des Rheins und nördlich der Donau.
Ihre Ursprung war meist verstärkte Bautätigkeit in Verbindung mit den neuen Bischofssitzen, Reichsklöstern und königlichen Residenzen. Die Beschaffung und Herstellung der nötigen Güter ermöglichte die Herausbildung von qualifizierten Handwerkern und Kaufleuten. Letzteren oblag die Beschaffung von Rohmaterial jeglicher Art und ausreichender Nahrungsmittel. Um die Waren bis zum Verbrauch lagern zu können, wurden die Händler selbst auch wieder Auftraggeber zum Bau von Speicherhäuser. So entwickelte sich neben den Residenzen eine wohlhabende und selbstbewußte Bürgerschaft.  
777 zwingt Karl nach wiederholten Aufständen unterworfener Sachsen und Langobarden, auf einem Reichstag in Paderborn die sächsischen Adeligen zum Vasalleneid und zur christlichen Taufe. Ihr Anführer Widukind war zu den Dänen geflüchtet.
Im gleichen Jahr wird Karl vom Emir von Barcelona um Hilfe gegen den Kalifen von Cordoba gebeten.
778 überschreitet Karl mit seinem Heer die Pyrenäen, scheitert jedoch bei der Belagerung der maurischen Stadt Saragossa. Beim Rückzug kommt es noch zu dem Überfall der Basken auf die Nachhut seines Heeres, wobei der Markgraf Hruodland (Roland) zu Tode kommt.
Zwischenzeitlich konnte Widukind mit Unterstützung von Dänen und Friesen die fränkisch-christlichen Stützpunkte in Sachsen wieder zerstören.
779, bei einem Gegenschlag gegen die Sachsen weicht Widukind wieder zu den Dänen aus.
780 kommt es zur Neuorganisation des Sachsenreiches.
Karl gründet die Aachener Hofschule und beruft die bedeutendsten Gelehrte an seinen Hof. Alkuin (Theologe und Dichter), zuvor Abt von St. Martin in Tours, wird Leiter der Hofschule. Ein Schüler wird Einhard, der spätere Gründer von Seligenstadt und Verfasser der Biografie Karls des Großen.
 780 wird ein Graf Hatto urkundlich sichtbar, der das Kloster Neustadt (bei Lohr) dem Bischof von Würzburg schenkt.
(Hiermit wird ein Teil des östlichen Spessarts in der späteren Grafschaft Rieneck sichtbar.) 781 wird Hildegard irgendwo zwischen Rom und Mailand von ihrer Tochter Gisela entbunden. Dieselbe ist sagenhaft mit Seligenstadt verbunden, sie war ihr achtes Kind.
In Mailand wurde Gisela getauft. Hildegard muss als Wöchnerin die Reise bis Mailand durchlebt haben. Ein nicht gerade königliches Vergnügen.
782 kommt es unter der Führung von Widukind zu einer letzten Erhebung gegen die Franken. Karl reagierte in einem Kriegsgericht mit der Hinrichtung von 4.500 Gefangenen.
783 heiratete Karl, drei Monate nach dem Tod Hildegards, eine Ostfränkin namens Fastrada. Die Vermählung feierte er in der Stadt Worms. Sie soll herrschsüchtig und "blutdürstig" gewesen sein. Und nach Einhards Schilderung einen unheilvollen Einfluss auf Karl ausgeübt haben. Von ihr blieben drei Töchter, als sie starb. Fastrada soll in der Wallburg, bei Eltmann das Licht der Welt erblickt haben. Ihr Bruder Gumbert soll die Burg und das zugehörige Eltmann später dem Dom zu Würzburg geschenkt haben, das einige Jahre zuvor zur Bistumsstadt erhoben worden war.
Der erste Dom (als Bauwerk) war eine etwas dürftige Ausführung die schon bald einem Brand zum Opfer fiel. Es ist jedoch möglich, daß mit der Bezeichnung Dom der Bischof selbst gemeint war. Die Vertreter der Bischöfe in der Verwaltung tragen über fast ein Jahrtausend die Bezeichnung Vicedom.
784 gründete Manto Graf von Rothenburg ein Kloster für Töchter des Hochadels, bei Schwarzach am Main. Seine Tochter Juliana war die erste Ätissin. Ihr folgte Theodorata, eine Tochter von Fastrada und Karl dem Großen.
Nach deren Tod wurde das Amt ihrer Nichte Hildegard, einer Tochter Ludwigs des Frommen übertragen. Als letzte der Nachkommen Karls des Großen übernahm nochmals Berta, ebenfalls eine Tochter Ludwigs des Frommen das Amt.
785 Schließlich begann Karl mit der Zwangsumsiedlung von 10.000 Sachsen in das fränkische Kernland und der Umsiedlung von hörigen Franken in das besiegte Sachsen.
Mit der Unterwerfung Widukinds unter die christliche Staatsreligion und der Zwangsbekehrung seines Stammes waren die langjährigen Sachsenkriege beendet.
An die Zwangsumsiedlung der Sachsen erinnern in vielen Gemeinden noch die Ortsteilbezeichnungen "Sachsenhausen".
Damals sind wohl auch die 10 Familien aus Hörstein nach Sachsen umgesiedelt worden (gleich Wilmundsheim). Die Neusiedler sollen nun Hörstein nach ihrem Herkunftsort genannt haben (Karl Amberg), im Gegensatz zu Wilmundsheim, das nur den Zusatz Sachsenhausen mundartlich bekam.  (Bis in die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts waren in Alzenau die Anwohner der Märkerstraße und Wilmundsheimerstraße noch immer die "Sachsehäuser".)
Das heutige Hörstein waren die Siedlungen Bruchhausen und Hörstein. Grenze war der jetzt im Dorf verrohrte Bachlauf.
Die Siedlungen waren Teil der Cent Wilmundsheim.

Das ummauerte Dorf Hörstein

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(C) Werner B. Kempf