1600
begann mit extremer Kälte. Die Flüsse waren so fest gefroren, daß die Fuhrwerke
gefahrlos darüber fahren konnten. Im Mai war der Boden noch hart gefroren. Der Futtermangel
ließ die Tiere abmagern und viel Großvieh mußte notgeschlachtet werden.
Freilebende Tiere verhungerten
1600 Anfang April, lässt Amtmann Valentin von Schönborn durch die
Landknechte von Alzenau und Michelbach den Müller Martin Lohm festnehmen
und in Hörstein inhaftieren.
In einem Schreiben, das am 15. April in Aschaffenburg im Vicedomamt
einging, erklärt er die sich verdichtenden Hinweise, dass er den Tod seiner
ersten Frau vor etwa zehn Jahren mit Absicht herbeigeführt hat. Er bekam von
dem Amt in Aschaffenburg den Auftrag, den Müller und alle Zeugen zu befragen.
Falls die Zeugenaussagen den Mordverdacht erhärten sollten und der Müller
trotzdem leugnet, soll ihm mit der Folter gedroht werden.
Die Vernehmung der Zeugen ergibt das Bild eines gewalttätigen Menschen, der
offensichtlich seine damalige Frau absichtlich unter das Kampfrad gestoßen
hatte.
Ein Geständnis legte er erst unter dem Schmerz des Krebses (Beinschrauben) ab.
Nachfolgend widerrief er das Geständnis, doch schenkten die Mainzer Räte seinen
Unschuldsbeteuerungen keinen Glauben mehr, da er sich zuvor in zu viele
Widersprüche verwickelt hatte und auch die Zeugenaussagen erdrückend waren.
Im Juli wurde der Müller Martin Lohm wegen Mordes auf dem
Gerichtsplatz zwischen Hörstein und Kahl hingerichtet.
1601 begann erneut mit starkem Frost. Große Schneemassen führten Ende
Januar, bei einsetzendem Tauwetter zu Überschwemmungen.
Zu dieser Zeit versank das kleine
badische Dorf Ennikon plötzlich im
Boden und zurück blieb eine Doline. Die Ursache für dieses tragische Ereignis
ist die Bodenbeschaffenheit der Karstbildung. Dadurch kommt es bei dem Dorf Eichen, in der Nähe von Schopfheim, am Dinkelberg, in
unregelmäßigen Abständen noch immer zu dem Phänomen, daß die Bauern manchmal
mitten in der Heuernte, fluchtartig ihre in einer Doline liegenden Wiesen
verlassen müssen, da sich innerhalb von 2
bis 3 Stunden der bis zu 5 Meter tiefe Eichsee bildet und eine Fläche von 30.000 qm bedeckt. Der See bietet dann für einige Zeit vielen
Besuchern Gelegenheit zum Baden oder Bootfahren, bis er wieder genau so schnell
verschwindet.
(Quelle: Franz Turni „Der See kommt“
1953 in „Ein Gruß aus dem Webland“
dem Badischen Wiesental)
Am 8. Februar versetzte ein starkes Erdbeben die Bevölkerung in
Schrecken.
1601 ist in einem Stiftsprotokoll vermerkt „der Somborner Pfarrer sollte
wegen einer Schlägerei ins Gefängnis gehen, er zog es aber vor, auf die Pfarrei
zu verzichten“.
1601 am 1. März starb der Amtmann Valentin von Schönborn.
Er hatte verwaltungsmäßig das vollendet, was Eberhard von Kronberg und
Wolfgang von der Heese angefangen und vorbereitet hatten.
Valentin von Schönborn hatte erreicht, dass aus den letzten rebellischen
Freigerichtern in Hörstein ganz normale Untertanen wurden, die beeinflussbar um
ihren Vorteil bedacht und gehorsam das taten, was ihnen aufgetragen wurde.
Und in diesem Umfeld werden nun alle
Unbilden nicht mehr als schicksalhaft, sondern als Hexerei und Strafe Gottes
dargestellt. Die einst relativ geschlossene Gruppe der Freigerichter war auseinander
gebrochen und für den schlimmsten Akt der Selbstzerstörung, die
Hexenverfolgung, vorbereitet.
1601 am 6. Mai übernimmt Andreas Heyner die Pfarrei Somborn.
1601 (- 1604) wird Johann Adam von Bicken Erzbischof.
Johann Adam von Bicken schafft es den Hofstaat in Mainz von Protestanten
frei zu machen und erlässt ein Edikt gegen Andersgläubige.
Zu dieser Zeit hatte die in Wasserlos lebende Linie derer von Bicken
schon einen ansehnlichen Besitz, den sie jedoch im nachfolgenden Jahrhundert noch durch weitere Zukäufe
ergänzten.
Bevor
wir die Geschichte weiter verfolgen, ist anzumerken, dass
Klimaverschlechterungen in dieser Zeit zur Verbreitung des Fensterglases auch
bei der normalen Bevölkerung führten.
1601 gab es zu Beginn der Hexenverfolgung im
Freigericht die Besonderheit, dass die Stelle des Amtmannes über 1 1/2 Jahre
nicht besetzt war.
Am 1. März war Valentin von Schönborn verstorben und die Neubesetzung, mit Jörg Friedrich von
Thüngen verzögerte durch Streitereien zwischen Mainz und Hanau, bis Ende
Oktober 1602.
1601 war Hörstein nach der Ummauerung unter Valentin von Schönborn
mit etwa 900 bis 1000 Einwohnern das größte Dorf im Freigericht.
Weltliche und geistliche Herrschaften hatten in Hörstein Besitz. Neben
wohlhabenden Bauern gab es bitterarme. Neid und Missgunst waren vorhanden. Eine
Besonderheit war noch der Abtshof, der sich nun außerhalb der Ummauerung
befand. Die Hexenverfolgung basierte auf übler Nachrede und heimlichen
Bezichtigungen.
Paul Eyles, der vom Amtmann Schönborn ernannte Centgraf, und der
Landbereiter Zimprecht Amman (ehemals "reisiger Knecht" in
Hanauer Diensten) waren die mächtigsten Männer. Zwischen den beiden bestand ein
spannungsgeladenes Verhältnis, da sich Paul Eyles um die Stelle des
Landbereiters beworben hatte, aber zu Gunsten Ammans von Hanau abgelehnt
wurde. Nun war wohl jeder bemüht, seine Macht in der Rechtspflege unter Beweis
zu stellen. Gelegenheit bot die Hexenverfolgung.
1601 am 10. September wird bereits eine alte Frau hingerichtet,
die angeklagt war, Nachbarn durch Zauberei Schaden zugefügt zu haben.
Jeder Prozess brachte für die Opfer Qualen und ihren Angehörigen Not, jedoch
allen übrigen Beteiligten finanziellen Gewinn. Die nachfolgenden Prozesse waren
eine Kettenreaktion gegen missliebige Personen. Die Angeklagten wurden so lange
gefoltert, bis sie weitere Namen von Personen nannten, die Hexenversammlungen
mit dem Teufel beigewohnt haben sollen.
Wie die Protokolle zeigen, genügte der
Krebs als Folterwerkzeug, um so viel Schmerz zu bereiten, dass die
Angeklagten alle unsinnigen
vorgetragenen Fragen bejahten. Eine so genannte Befragung dauerte etwa drei
Stunden, wobei die Quälerei in der Form vollzogen wurde, dass zwei Hölzer an
einem oder beiden Unterschenkel von beiden Seiten zusammengeschraubt wurden,
bis der Schmerz unerträglich wurde. Wenn es sein musste, hatte man auch noch
andere Möglichkeiten, die gewünschten Unterstellungen bestätigt zu bekommen.
Nachfolgend wurden die Protokolle in Aschaffenburg im Vicedomamt und in Hanau
in der Kanzlei vorgelegt und um das Urteil ersucht. Die Angeklagten wurden
meistens hingerichtet und die nächsten Bezichtigten verhaftet.
Die beiden Eyles und Amman betrieben ihr grausames Handwerk mit großer
Intensität. Die geistigen Vorgaben im Fragenkatalog kamen zwar aus den Reihen
der Dominikaner, doch hatte man die Hexenverfolgung den weltlichen Gerichten
übertragen und hier offensichtlich ein Betätigungsfeld für Sadisten und
geldgierige Machtmenschen entwickelt.
1602 begann mit sehr mildem Wetter, aber naß.
Eyles und Amman ließen im Mai gleich 6 Personen
verhaften.
Dass dieser Eifer bei übergeordneten Stellen nicht immer hingenommen wurde,
zeigen zwei Freilassungen im gleichen Jahr. In beiden Fällen waren es Mädchen,
deren Namen unter der Folter von Frauen genannt wurden (Katharina Trageser und
Kunigunde Schlett).
Die Freilassung erfolgte, nachdem der Vicedom Hartmut von Kronberg eine
Gegenüberstellung mit den gefolterten Angeklagten anordnete und dieselben ohne
die Folterqualen ihre Aussagen natürlich widerriefen.
Ungeachtet dieser Entlassungen wurden im Frühjahr 1602 auf dem
Gerichtsplatz zwischen Hörstein und Kahl 20 Personen zum Scheiterhaufen
geführt.
In Hörstein lagen die Prozesse in den Händen von vier Personen: dem
Landbereiter Zimprecht Amman, der auch nach dem Urteil zeremoniell den
Stab brach, dem Centgrafen Paul Eyles und den Schöffen Contz Seypel und
Paul Ruger.
Die Folterung und Hinrichtungen vollzogen die Scharfrichter Nikolaus Lucas von
Altenhaßlau (hanauisch) und Meister Jonas von Aschaffenburg (mainzisch).
Hier
ist zu bemerken, daß die sog. Nachrichter (Scharfrichter) von den Hinrichtungen
allein nicht leben konnten. Deshalb waren sie normalerweise bemüht mit anderen
Beschäftigungen ihr Einkommen zu sichern. Sehr verbreitet waren sie als
Wasenmeister (Abdecker).
In Augsburg war der Scharfrichter auch Kloakenfeger und in Köln war er
Gefängniswärter und hatte die Aufsicht über die Prostituierten.
Dass sich in dieser Zeit grausamster Prozesse manchmal
groteske Situationen in der Strafverfolgung ergaben, zeigt sich in Verbindung
mit dem scheinbar widerrechtlichen Fällen von acht Eichen bei Alzenau.
Gemäß der bestehenden und 1578 wieder erneuerten Waldordnung hatte jeder
Märker im Freigericht, wenn er ein Haus bauen wollte, Anspruch auf Zuteilung
von 4 Stämmen.
Nun hatte es sich wohl ergeben, dass der Anlass in Alzenau gegeben war und
folgerichtig kam es durch den Alzenauer Centgrafen Hans Huth und den
Landbereiter Zimprecht Amman zur Anweisung, acht Bäume zu fällen.
Da diese Bäume jedoch im Rupprich standen, also in einem Bereich, den Mainz als
zum Schloss gehörendes Sondereigentum ausgewiesen hatte (beispielhaft sei auf
den Schlossbruch hingewiesen), wurde diese Baumfällung als Holzrug dem
Amtskeller hinterbracht, der dies pflichtgemäß dem Vicedomamt in Aschaffenburg
meldete. Die Meldung war ergänzt mit dem Hinweis: Anstifter seien der Centgraf
und der Landbereiter gewesen.
Die auftragsgemäße Erkundung vom Hörsteiner Centgrafen Paul Eyles um die
Besitzverhältnisse im Rupprich fand Hartmut von Kronberg, der Vicedom in
Aschaffenburg, unbefriedigend.
Paul Eyles hatte nur die Alzenauer Bevölkerung und den Landbereiter
befragt, die das angemaßte Recht von Mainz nicht anerkannten.
Zimprecht Amman der Landbereiter, hatte sich auch bei dem Hanauer
Schultheißen von Altenhaßlau erkundigt, der offenbar auch die Meinung
bestärkte, dass der Rupprich kein Mainzer Schlossgut sei. Der Vicedom
akzeptierte diese Beurteilung von Eyles nicht.
Er gab die Anzeige gegen Hans Huth und Zimprecht Amman nach Mainz
und von dort kam am
6. Mai die Anweisung, den Alzenauer Centgrafen und den Landbereiter
sofort "ihres Verbrechens halber in gefängliche Haft zu nehmen"!
Doch der Vicedom von Aschaffenburg meldete zuerst mal nach Mainz, dass das
Hörsteiner Gefängnis mit Hexen und der Zauberei Angeklagten gefüllt sei.
Außerdem befürchte er bei der Inhaftierung des Landbereiters den Widerstand der
Hanauer Regierung.
EB Johann Adam von Bicken sah über diese Bedenken hinweg und bekräftigte
am 1. Juni seine Forderung nach Inhaftierung der "Verbrecher".
Als man im Mai mit der Hinrichtung mehrerer "Hexen" im Gefängnis
etwas Platz geschaffen hatte, konnte der Hörsteiner Centgraf Paul Eyles (vermutlich
mit etwas Zähneklappern) am 1. Juli melden, "der Centgraf Hans Huth
ist in Hörstein gefänglich in Haft genommen worden, der Landbereiter noch
nicht. Er müsse in Hörstein in Malefizsachen und Exekutionen für beide
Herrschaften den Stab brechen."
Mit anderen Worten: man konnte den Landbereiter nicht verhaften, da er über
andere Verhaftete die Urteile bekräftigen musste!!!
Der Vicedom gab die Meldung nach Mainz weiter und stellte die Inhaftierung des
Landbereiters nach dem nächsten Gerichtstag in Aussicht.
Der Schwerpunkt der Anklagen sog. Hexen im Freigericht war zu Anfang
offensichtlich durch Missernten, Krankheiten und Kindersterblichkeit geprägt.
Der vorgegebene Fragenkomplex
Hans Heilos, dessen Frau auch verbrannt wurde, und Hans Franz
waren die reichsten Bauern von Albstadt. Heilos wurde zum Verhängnis,
dass er eine vermutlich ungünstige Voraussage bezüglich des Weinertrages
machte. Aufgrund der Richtigkeit seiner Prognose wurde er denunziert, angeklagt
und hingerichtet. Wobei nicht ausgeschlossen werden kann, dass der Denunziant
dadurch Vorteile erlangte. Zumindest hatte man einen "Besserwisser"
ausgeschaltet. Die zu Gericht Sitzenden waren dabei in der Mehrzahl von der
Richtigkeit ihres Tuns überzeugt (solange es andere betraf).
Zumal dies alles mit dem Segen und den Vorgaben der Kirche geschah.
Und beide Herrschaften, die katholischen
Mainzer und die calvinistischen Hanauer, waren bereit die sog. Hexengelder
einzunehmen.
Am stärksten betroffen war Alzenau. Hier wurden etwa 9% der Einwohner hingerichtet.
Bei damals etwa 350 - 400 Personen wurden 34 angeklagt und
hingerichtet.
Ebenfalls stark betroffen war noch Kälberau mit 10 Personen bei
geschätzt 135 Einwohnern.
Hier mag teilweise mitgewirkt haben, dass in beiden Gemeinden unter der Zeit
des Amtmanns von der Heese verstärkt Neigungen zum Protestantismus
erkennbar wurden.
Die Schrift widmet er dem Grafenhaus Isenburg-Birstein. Gedruckt wird
sie in Lich.
1602 am 14. (oder 16.) August machen der mainzische
Landschreiber Schöneck, der Keller Moetzler von Aschaffenburg und
der Centgraf vor dem Spessart Wolfermann eine Tagfahrt nach Hörstein
anlässlich der Hinrichtung von sechs wegen Hexerei verurteilter Frauen.
Als die Todesqualen der Opfer vorbei waren, eröffnen die beiden Herren dem
Landbereiter Zimprecht Amman, "dass er sich wegen des Unfugs und
Ungehorsams vermöge kurfürstlichen Befehls zur Verhaftung gehorsamst
einzustellen habe."
Er wird sogleich in der Hörsteiner "Herberge" unter Hausarrest
gestellt.
Trotz eines Protestschreibens von Hanau bestand der Erzbischof am 20. August
auf Inhaftierung im Turm für ein bis drei Tage und einer nachfolgenden
Freilassung erst nach Zahlung von 50 Gulden.
1602 am 27. August melden die die Aschaffenburger Beamten die
Inhaftierung des Landbereiters nach Mainz. Doch zur gleichen Zeit meldet der
Centgraf Paul Eyles, dass er von Hanauischen Beamten gezwungen wurde,
den Turmschlüssel herauszugeben. Und nachfolgend sei der Landbereiter befreit
worden. Den Alzenauer Centgrafen hatte Paul Eyles schon bald nach seiner
Inhaftierung wieder laufen lassen, wofür er von Mainz gerügt worden war.
Nun sollte sich Paul Eyles wegen
der Inhaftierung des Landbereiters in der Hanauer Kanzlei verantworten. In
seiner Angst schickte er ein Hilfeersuchen an den Erzbischof in Mainz.
Nachfolgend wurde der Streit um die
acht Bäume vom Rupprich auf höchster Ebene ausgetragen und sollte sich noch 130
Jahre hinschleppen.
Doch in Hörstein setzten nun der Landbereiter Amman und der Centgraf
(und Amtsschreiber) Eyles wieder die Hexenverfolgung in Gang.
Von Hanau war Graf Philipp Ludwig II. in Begleitung mehrerer Adeliger
erschienen.
Als Vertreter der Mainzer Regierung war Vicedom Hartmut von Kronberg
anwesend.
Der Graf von Hanau ließ sich erst einmal huldigen und nachfolgend nahm er von
der Bevölkerung das Gelöbnis zum Gehorsam gegenüber dem neuen Amtmann entgegen.
Der neue calvinistische Amtmann übereilte offenbar nichts, was seine
Amtsgeschäfte betraf.
1603 am 27. Januar, drei Monate nach seinem Amtsantritt, bat er
die Regierung, den Aktenschrank zu öffnen, der nach dem Tod Schönborns
versiegelt worden war.
1603 im Februar stellte sich für zwei Wochen strenger Frost ein.
Doch nachfolgend gab es einen schönen Frühling. Der Sommer war jedoch zu
trocken und brachte nur dürftige Ernteerträge.
Eine der ersten Amtshandlungen des Jörg Friedrich von Thüngen war die
Entlassung von Paul Eyles als Amtsschreiber. Nachfolger war ein Johann
Bühel.
Der entlassene Paul Eyles war nun bestrebt, alles nach Aschaffenburg und
Mainz zu melden, was dem Amtmann schaden konnte.
1603 wird das Kälberauer Gut vier Angehörigen derer von Buchenau,
als hanauisches Lehen bestätigt. Offenbar hatten sie den Anteil, der durch Margarethe
von Buchenau an die Familie von der Heese gekommen war, wieder
erworben.
Genannt werden als Lehensnehmer Bernhard Wilhelm von und zu Buchenau,
die Brüder Georg Christof und Georg Melchior und noch Eitel
Jörg von Buchenau.
Die Beteiligung von Eitel Georg von
Buchenau ist bemerkenswert, da er zum "jüngeren Ast vom älteren
Stamm" gehört, der schon seit mehr als drei Jahrhunderte vom jüngeren
Stamm getrennt war.
1604 ist endlich mal wieder ein gutes Jahr für die Landwirtschaft.
1604 am 1. März erhält ein Ludwig Massen die „Mühl mitten im Dorff
Altzenau“ (Hasenmühle) vom Kurfürst (Erzbischof) von Mainz zu Lehen. Die Mühle
hatte zwei Mahlgänge und einen Ölgang. Wie lange sie in seinem Besitz blieb ist
unbekannt.
1604 (-1626) wird Johann Schweikard von Kronberg zum
Erzbischof gewählt.
Schon bald nach seiner Amtsübernahme werden ihm Beschwerden über den Amtmann von
Thüngen hinterbracht, da von Thüngen gemäß seinem Glauben ein Kind
auf der Burg Alzenau von einem calvinistischen Geistlichen hatte taufen lassen.
Der Erzbischof wies ihn darauf hin, dass Mainz nicht nur die geistliche
Obrigkeit habe, sondern auch das Haus zu Alzenau, und dass deshalb nur das
Erzbistum für Kindtaufen zuständig sei und kein andersgläubiger Geistlicher.
Der Amtmann entschuldigte sich mit dem Hinweis, dass er dies nicht gewusst
habe.
1604 am 6. Juli meldet der Kommissar des Aschaffenburger Stiftes
nach Mainz, dass sich der Amtmann von Thüngen wieder in Glaubenssachen
eingemischt habe.
Neben anderem hatte er auch dem katholischen Schankwirt im Gemeindewirtshaus
das Schankrecht genommen und ihn durch einen Calvinisten ersetzt!
Dies veranlasste den Erzbischof zu einer ernsten Rüge gegenüber dem Amtmann.
Doch derselbe antwortete "...was von altters her für ein wildes, rauh und
gottloses Volck in diesem freyen Gericht gewesen..." und wenn es nicht
gelinge, die Untertanen zu kontrollieren, seien neue Aufstände zu befürchten.
Offenbar war der neue Wirt im Gemeindewirtshaus als Informant für den Amtmann
tätig. Die Angst vor Unruhen nötigte die mainzische Kanzlei, die Maßnahmen des
Amtmannes zu tolerieren.
Das damalige Einkommen eines einfachen Dorfbewohners, der für Dienste entlohnt
wurde, lässt sich erkennen, wenn man die Kostenermittlung von Dr. Christian
Grebner in seiner Arbeit über die Hexenprozesse im Freigericht einsieht.
Er führt in Kapitel X Abs. 2 an, dass ein Wächter pro Tag 3 Schillinge
erhielt.
Ein Landknecht, der die Angeklagten vorführte, erhielt 4 Schillinge pro
Tag (=1/5 Gulden),
ein Gerichtsbote erhielt 3 Schilling pro Tag und musste er am
Bestimmungsort (Mainz oder Hanau) warten, so erhielt er für diese Zeit 1 1/2
Schilling pro Tag.
Lediglich die Schöffen der Gerichtschreiber und der Landbereiter erhielten pro
Tag 1 Gulden.
Eine Wertveränderung des Guldens kam erst nach 1620 im 30-jährigen
Krieg.
1605 begann mit einem sehr milden Winter. Der Sommer brachte aber mit
einigen Unwettern so manchem Landwirt erheblichen Schaden.
1605 endet der grausame Spuk der Hexenverfolgung, nach der Anklage und
Verurteilung von 139 Personen.
Das Auftreten der ersten Pesterkrankungen wurde nun als Strafe Gottes gesehen.
In relativ kurzer Zeit hatte die Seuche in Hörstein schon so viele Opfer
gefordert, dass der Friedhof nicht mehr genügend Raum für die Verstorbenen bot.
1605 hatten die "Reichsritter" ihren Aufgabenbereich
in der reformierten Reichsverwaltung gefunden und erhielten von Kaiser
Rudolf II. die "große Privilegienerteilung".
Ihre Reichsunmittelbarkeit sicherten sie sich durch die Zahlung einer
Ritterschaftssteuer, die von der Ritterkasse eingezogen und dem Kaiser direkt
zugeführt wurde. Nur die in der ritterschaftlichen Matrikel (als zahlende)
aufgeführten Adelsgeschlechter behielten ihre Reichsunmittelbarkeit.
1606 beginnt mit viel Schnee. Der Sommer ist kühl mit viel Regen.
1606 bittet Pfarrer Etzel aus Hörstein, mit der "ganzen
Gemeinde" das Stift in Aschaffenburg um die Erlaubnis, einen Pestfriedhof
außerhalb der Ringmauer anlegen zu dürfen.
Ein bemerkenswerter Schriftwechsel ist aus diesem ersten "Pestjahr"
noch erhalten.
Aus Angst vor der Ansteckung bei der Weinlese in Hörstein baten auswärtige
Weinbergbesitzer den Erzbischof um die Erlaubnis, ihre Reben bei Hörstein schon
eher ernten zu dürfen.
Dieser Bitte wurde vom Erzbischof entsprochen. Er gab Anweisung, "um der
grassirenden bösen luffts willen, unsere zu Seligenstatt und andere
außgesessene unterthanen, bey denen die Infektion noch nicht eingerissen, zum
wenigsten ein tag oder vier, die vorlaß bey negst vorstehendem herbst vor den
hörstern und andern inficirten dorffschafften in den hörsteiner und andern benachbarten
weinbergen haben".
Weiterhin verfügt der vorsichtige Erzbischof, dass der Wein auch nicht in der
Mainzer Gasse gekeltert wird, sondern die Reben nach Wasserlos gebracht und
dort in einem mainzischen Lehenshof ausgepresst werden sollen.
Die Renovierung wurde in Frondienst von den Angehörigen der Pfarrei
durchgeführt.
1606 (- 1635) kommt Peter Hubner als Pfarrer nach Alzenau.
Er ist offenbar der erste Seelsorger mit qualifizierter Ausbildung.
Außer den vorgenannten Arbeiten an der Kirche kommt es während seiner
Amtszeit in Alzenau zur Einrichtung
einer Schule.
1607 beginnt sehr mild. Doch viel Regen auch im Sommer und Herbst
bringen Mißernten, Hungersnot und Seuchen. Im Kahlgrund kommt es wieder zu
Pesterkrankungen.
Im Dezember begann der Winter mit strengem Frost. Der Wein gefror in den
Kellern und die Milch gefror sogar in den Töpfen. Der Main war bis Ende Februar
dick zugefroren.
Viele Tiere verendeten. In der Bulau werden Menschen von Wölfen angefallen. Mit
kurzen Unterbrechungen hielt sich der Winter noch bis in den Frühling.
1608 am 25. Mai liefen bei Danzig die Kinder noch mit
Schlittschuhen auf den zugefrorenen Gräben.
1608 kommt
es zur Gründung der "Union" der Protestanten unter Friedrich IV.
von der Pfalz.
1608, am 13. August bestätigt der Kaiser die Teilung Hessens. Ludwig
V. ( 1596-1626) wird der erste Landgraf von Hessen-Darmstadt.
In Hessen-Kassel regierte Moritz ( -1632.)
Die Teilung basierte auf dem Testament von Philipp dem Großmütigen.
1609 begann fast ohne Frost. Man stellte scherzhaft fest, daß der
Winter ganz ausfiel. Der Sommer und Herbst waren wieder "normal". Nur
einige Unwetter, die jedoch keine großen Schäden anrichteten.
1609 wird die Katholische
"Liga" unter der Führung von Maximilian von Baiern gegründet.
1609 wird wieder eine Schatzung zur Türkensteuer im Freigericht
vorgenommen.
In diesem Zusammenhang lässt der Amtmann die Opferstöcke in den Kirchen von
Somborn, Hörstein und Alzenau öffnen, um das Geld dann je zur Hälfte an Mainz
und Hanau weiterzuleiten. Dies führt zum Protest der Pfarrer.
Da der Alzenauer Pfarrer angibt, dass die Spenden zum Teil auch für kirchliche
Zwecke verwendet wurden, kommt es zu einer Untersuchung.
Die Vorgehensweise von Pfarrer Hubner widersprach der Zweckbindung der
Opfergaben und gab der Argumentation des Amtmannes Recht, dass die Türkensteuer
nicht nur eine kirchliche Angelegenheit sei.
Von Mainzischer Seite wurde angeregt, neue Almosenbüchsen zu Gunsten der Kirche
aufzustellen. Doch scheuten die Pfarrer die hohen Kosten, die wohl nicht im
Verhältnis zu den Einnahmen gestanden hätten.
Im Alzenauer Opferstock waren 1609 ganze 13 Gulden und 26
Albus!
1610 verlief wieder einmal sehr heiß, mit viel Gewitter.
1610 wird Hans Dietrich von Reiffenberg Vicedom. Vermutlich war
er ein Nachkomme jener Margareta von Hutten, die sich 1531 mit
Philipp von Reifenberg vermählt hatte.
Ihm gehörte die Huttensche Burg in Albstadt.
1610 kommt Jakob Theodorici als Pfarrer nach Somborn. Er war wie
viele jener Zeit alles andere als ein würdiger Vertreter der Kirche.
1611 stirbt der Landbereiter Amman, sein Nachfolger wird Paul
Eiles.
Der Freigerichter Amtmann von Thüngen ist derart in familiäre Konflikte
verstrickt, dass er über lange Zeit abwesend ist und sein Amt in Alzenau
vernachlässigt.
1611 erblindet Pfarrer Hubner in Alzenau.
In der Hoffnung, seine Sehkraft wieder zu erlangen, unternimmt er mit
Unterstützung des Alzenauer "Schulmeisters" eine Wallfahrt nach
Loreto bei Rom. Nach seiner Rückkehr erhält er Unterstützung durch den
Hilfspriester Valentin Wentz (bis zu seinem Tod 1635).
1612 setzt am 2. Februar so starker Frost ein, daß innerhalb zwei
Tagen alle Flüsse zufrieren.
Der strenge Frost dauert bis zum 29. Februar.
1612 Kaiser Rudolf II. verstorben. Nachfolger wird Matthias (-1619)
Matthias verlegt seine Residenz von Prag nach Wien.
1612 lässt die hanauische Herrschaft in Hüttelngesäß ein Amtshaus bauen.
Die mit der Jahreszahl versehene Wappentafel von Hanau-Münzenberg ist noch an
der "Zehntscheune" sichtbar. Das Amtshaus war mit fast 25 Meter
Breite und 15 Meter Tiefe ein repräsentativer Bau. Die Zehntscheune
wurde später aus noch bestehenden Bauteilen aufgerichtet und läßt noch
Besonderheiten des alten Amtshauses erkennen.
Ob Graf Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg die Fertigstellung noch
erlebte ist nicht überliefert.
1612 am 9. August verstarb er mit 36 Jahren. Er hinterläßt
sieben unmündige Kinder. Der 1601 geborene Sohn Philipp Ulrich
war im Alter von 3 Jahren verstorben. Amalia Elisabeth war 10 Jahre
alt und Philipp Moritz von Hanau-Münzenberg, der ihm in der Regentschaft
folgen sollte war 7 Jahre. Wilhelm
Reinhard war 5, Heinrich Ludwig 3, Friedrich Ludwig 2 und von Jakob
Johann von Hanau-Münzenberg war die Witwe erst am 28. Juli entbunden
worden!
Und nun mußte Gräfin Katharina Belgika von Oranien-Nassau, noch als
Wöchnerin die Regentschaft übernehmen. (Suchier: Genealogie des Hanauer
Grafenhauses, 1894)
In der Regierungszeit von Philipp Ludwig II. war festgelegt worden, daß
bei Minderjährigkeit des Regierungsnachfolgers, die Gräfinwitwe die alleinige
Vormundschaft hat.
Enorme Probleme bekam Gräfin Katharina Belgika durch den Grafen
Albrecht von Hanau-Münzenberg-Schwarzenfels, der nach dem frühen Tod seines
Neffen Anspruch auf die Nachfolge in der Regentschaft in der Grafschaft Hanau
erhob.
Mit der Behauptung, daß Graf Albrecht
unter Graf Philipp Ludwig II. viel Unrecht geschehen sei und, daß
auch dessen Witwe genauso rechtswidrig verfahre, erbat sein Rechtsvertreter
Carl Cäsar beim Kaiser Mathias einen Schutzbrief.
1613 beschehrt den Bewohnern unsrer Heimat einen sehr schönen Frühling.
1613 übernimmt die Gräfin Katharina Belgika offiziell die
Regierung für den unmündigen Philipp Moritz von Hanau-Münzenberg. Ihre
Position war gegenüber dem Kaiser gespannt, da sie aufgrund ihrer Herkunft, zu
den protestandischen Niederlanden tendierte.
Außerdem konnte der Angeklagte sogar aus dem Hexenturm fliehen.
Als aus Teilen der Bevölkerung die Vermutung angestellt wurde, der Centgraf
habe die Flucht ermöglicht, kam es zur Verhängung von Geldstrafen gegen
diejenigen, denen die Unterstellung nachgewiesen werden konnte.
Paul Eyles hatte durch die Hexenprozesse sein Vermögen vermehrt. Für jedes Protokoll erhielt er 3
Gulden. Dies ergaben bei 139 hingerichteten Personen die Summe von 417
Gulden (Grebner). Im Wertvergleich entsprach dies 40 Morgen Ackerland =
gut 8 Hektar
Nach diesem profitablen Treiben wollte er doch nicht auch noch verbrannt
werden. Genausowenig die anderen Nutznießer.
Nachfolgende Anzeigen betreffend angeblicher Hexereien und Eingaben, doch etwas
gegen das schädliche Treiben der Hexen zu unternehmen, wurden (vorsichtshalber)
abgelehnt.
Wie sehr der Hexenwahn in die
Gedankenwelt der einfachen Bevölkerung eingedrungen war, lässt sich aus einer
Überlieferung aus dem Dorf Ernstkirchen ersehen. Dort wurde es Brauch, dass zu
Walpurgis sechs Personen drei Nächte lang die Glocken läuteten, um die Hexen am
Überfliegen des Dorfes zu hindern.
1613 wurde Pfarrer
Etzel in Hörstein durch Konrad Faber ersetzt, da Etzel wegen
Erblindung seine Aufgaben nicht mehr wahrnehmen konnte. Faber verstarb
jedoch schon nach einem Jahr.
1614 der Jahreswechsel ist sehr schneereich. Vom 14. Januar bis
zum 14. Februar herrscht nochmal strenger Frost. Für das weitere Jahr
werden keine besonderen Witterungsereignisse vermerkt.
1614 kommt Johann Hamberger als Pfarrer nach Hörstein. (Ihm wird
lobend nachgesagt, dass er das Brautexamensregister weiterführte!)
Sein Nachfolger wird Wilhelm Ferdinand von Effern.
1614 verstarb in Hörstein Paul Eiles.
1614 kommt es zu einem Überfall auf die Reiffenberger Burg in
Albstadt.
Der Überfall erfolgt unter Führung eines hanauischen Amtmannes und hat die
Plünderung und Verwüstung der, vermutlich durch den Tod des Vicedoms
unbewohnten, aber mit Vorräten gefüllten Burg zum Ziel.
Der Amtmann ließ 144 Achtel (ca.1,25 t) Korn wegführen und alles
verwüsten.
Dies führte zur Klage bei Kaiser Mathias und einem Verfahren am
Reichskammergericht.
1614 (- 1631) wird Paul Küchenmeister zum neuen Landbereiter
bestimmt.
Er ist ein Sohn von Johann Küchenmeister, des Amtmannes von Altenhaßlau.
1614/15 tritt Johann Konrad Eiles in Hörstein als Pfarrer auf
(vermutlich Hilfspfarrer).
Er kam mit den Alzenauer Behörden in Streit.
Den Amtsschreiber nannte er "kaaler schelm" und dem Amtmann von
Thüngen, der ihm wohl in Erbschaftsangelegenheiten nicht zu Willen war,
hielt er "vor (für) einen leichtfertigen, verlogenen, versoffenen,
verhurten und ungezogenen lecker".
Dass der Amtmann Georg Friedrich von Thüngen ein sehr "einnehmendes
Wesen" hatte, wenn es um Geld ging, zeigte sich auch im Zusammenhang mit
der Weiterleitung von Hexengeldern.
In seinem familiären Lebenswandel soll er aber als gläubiger Kalvinist ein
guter Familienvater gewesen sein (Grebner).
Aber Johann Konrad Eiles, ein Sohn des Paul Eyles, zeigt sich
später noch schlimmer
1615 kommt es in Aschaffenburg zur Verhandlung
über den Lebenswandel des Pfarrers Theodorici von Somborn. Vorgehalten
wurden ihm: die Verprassung der Einkünfte, unbedenkliches Schuldenmachen, Zank-
und Streitsucht und vor allem die ständige Trunkenheit. Als Verursacherin sah
man seine Konkubine und die böse gottlose Gesellschaft.
Zwar wurde seine Verurteilung und Absetzung beschlossen, trotzdem beließ man
ihn noch weitere fünf Jahre in Somborn.
1615 am 27. Juli verleiht Kaiser Mathias
dem Reichsfreiherrn Lamoral von Taxis das Generalpostmeisteramt im Reich
als Lehen.
Damit reformiert er das bisher übliche Botendienstwesen der Städte und
Herrschaften. Bereits im gleichen Jahr wird im Auftrag des neuen
Generalpostmeisters ein Streckennetz für das ganze Reich entwickelt.
In diesem Zusammenhang ensteht auch eine Linie, die von Frankfurt über
Hanau, Dettingen und Aschaffenburg nach Würzburg führt.
1615 wird von der gemeinsamen Regierung dem Amtmann Jörg Friedrich
von Thüngen zum
1. Oktober gekündigt. Neben allen vorangegangenen Beschwerden gaben die
fehlenden Hexengelder den Ausschlag. Der Amtmann hatte sie nie weitergeleitet,
sondern privat verwendet.
Nun hatte auch Hanau der von Mainz schon lange angestrebten Entlassung
zugestimmt.
Jörg Friedrich von Thüngen konnte seinen Wegzug noch neun Monate
hinauszögern.
(Die nachfolgenden Bemühungen der beiden Regierungen von Mainz und von Hanau um
die ausstehenden Hexengelder zogen sich noch hin, bis Jörg Friedrich von
Thüngen am 27. April 1625 im Alter von 45 Jahren verstarb).
1615 lässt der hanauische Amtmann bei Hüttelngesäß eine Zollschranke
errichten und nötigt die Wegebenutzer zu Abgaben. Im Auftrag von Mainz wird die
Schranke wieder entfernt.
1616 beginnt sehr kalt. Der Main ist vom 23. Januar bis zum 22.
Februar mit Eis bedeckt. Ende Februar beginnt eine starke Erwärmung,
die sich in den Sommer mit Hitze und Dürre fortsetzt.
1616 geht Pfarrer Hubner nach Kälberau. Valentin Wentz
führt die Pfarrei Alzenau nach dem Tod Hubners noch bis 1666.
1616 wird Heinrich Greiffenclau von Vollrads neuer Amtmann.
Ob hier ein verwandtschaftlicher Bezug zu der in Albstadt begüterten Familie
von Reiffenberg bestand, ist wahrscheinlich. Der neue Amtmann hatte schon
fünf Jahre Erfahrung als Amtmann in Tauberbischofsheim und weitere fünf Jahre
als Amtmann von Orb, Wirtheim, Salmünster, Hausen und Burgjoß.
Seine Amtsübernahme in Alzenau wurde offenbar durch den Einfluss seines
ältesten Bruders Georg Friedrich begünstigt. Derselbe war seit 1604
Domprobst zu Mainz und damit der mächtigste Mann nach dem Erzbischof. Heinrich
Greiffenclau von Vollrads konnte neben seiner neuen Anstellung in Alzenau
auch noch das bisherige Amt in Orb weiterführen.
Dies ermöglichte ihm in der nachfolgenden Zeit eine Lebensführung, die der
inzwischen anspruchsvolleren Lebensart angepasst war. Die Besoldung der Stelle
in Alzenau belief sich noch immer auf 120 Gulden jährlich. Da in den
zurückliegenden 100 Jahren noch keine Gehaltserhöhung vorgenommen worden
war, blieb nur die Möglichkeit, mit einem Zusatzeinkommen standesgemäß leben zu
können. So billigte man ihm zu, dass er in der Wahrnehmung der beider Ämter mit
einem Jahreseinkommen von 120 fl in Alzenau und 80 fl in Orb seine
Familie anständig versorgen und auch das Erzbistum ordentlich repräsentieren
konnte.
1616 organisiert der Landbereiter für den 22. März das Festmahl
und die Huldigung der Bevölkerung für den neuen Amtmann auf dem Kirchberg bei
Alzenau.
Bei der Huldigung auf dem Kirchberg kommt es jedoch zu
Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Vicedom Ferdinand von Effern und
den Vertretern der Hanauischen Regierung, weil kein Vertreter von der Cent
Mömbris anwesend ist.
Die Hanauer lehnten die Huldigung ab, da nach ihrer Meinung die Cent Mömbris
Teil des Freigerichts wäre, aber der Vicedom vertrat den Standpunkt, dass die
Cent Mömbris nach dem Erlöschen des Rienecker Grafenhauses als erledigtes Lehen
Mainz anheim gefallen sei.
Nach diesem Streit blieben bei dem vorbereiteten Festmahl wohl einige Stühle
leer.
1616 am 27. August wurden die Vertreter, auch von Mömbris, erneut
auf den Alzenauer Kirchberg geladen, nachdem man sich zuvor überzeugt hatte,
dass die Mömbriser schon immer mit gehuldigt hatten (allerdings mit dem Hinweis
auf ihre Bindung an die andern Herrschaften).
So huldigten die Mömbriser auch diesmal mit dem Zusatz, dass dadurch die Rechte
des Mainzer Kurfürsten nicht geschmälert würden.
Inzwischen hatte der ehemalige Amtmann von Thüngen auch das Schloß Alzenau
geräumt und sich mit seiner Familie eine Wohnung in Seligenstadt genommen.
1616/17 ist der Winter sehr mild. Er hat nur wenige Tage mit Frost und
wenig Schnee.
1617 wird durch Blitzeinschlag die Burg
Törts (Siebenbürgen) in die Luft gesprengt.
1617. Zu dieser Zeit soll Dörstgesäß ( Dörsthöfe) mit 6
Hofstellen besetzt gewesen sein (Steiner). An der Kahl befand sich eine Mühle,
die sogar die nachfolgenden Kriegswirren überstand. Allerdings wurde sie nach
der Verwüstung des Dorfes nicht mehr instandgesetzt.
1618 am 20. Februar kommt es durch anhaltenden Regen und
Tauwässer zu Überschwemmungen.
1618 wird Johann Philipp von Hoheneck Vicedom in Aschaffenburg.
1618
im Mai kommt es durch einen Aufstand in
Böhmen unter Führung des Grafen Matthias von Thurn zum Beginn des
30-jährigen Krieges.
1619, vom 13. bis
16. Mai herrscht nochmal große Kälte.
1619 im August erklären die Aufständigen die Wahl Ferdinand
II. als König von Böhmen für ungültig und wählen am 26. August Friedrich
V. von der Pfalz zum König von Böhmen.
Erschwerend in dieser Zeit wirkte für
die Herrschaft Hanau, daß Amalie
Elisabeth von Hanau-Münzenberg, mit Albrecht Jan Smirziczky, einem Mitglied des böhmischen Hochadels
verlobt war, der aktiv am Fenstersturz zu Prag beteiligt war.
Die Vorgänge veranlassen Katharina
Belgika von Oranien-Nassau die
Verlobung ihrer Tochter zu lösen und einen anderen Kandidaten zu wählen.
1619, am 21. November vermählt sich Amalie Elisabeth von Hanau-Münzenberg mit Wilhelm, dem ältesten Sohn des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel.
Katharina Belgika von
Oranien-Nassau regierte
vormundschaftlich für ihre noch unmündigen Kinder und war stark mit der
antikaiserlichen Partei verflochten. Ihre Schwester Louise Juliane war mit Friedrich IV. von der Pfalz vermählt.
So war sie die Tante des "Winterkönigs" Friedrich V. von der Pfalz.
Und der Schwiegervater ihrer Tochter war alles andere als kaiserfreundlich
Doch unabhängig von all dem führen die Hörsteiner weiter ihre Kleinkriege.
Meist sind es Schikanen gegen die Leibeigenen der Abtei, die zum Teil außerhalb
im Abtshof, zum Teil jedoch innerhalb der Ummauerung im Schaafhof wohnen.
Hinzu kommen noch die Bewohner der "Mainzer Gasse", die nur dem
Erzbistum unterstehen.
Auch sie wohnen innerhalb Hörsteins, sind jedoch gleichermaßen rechtlich
Fremdkörper, die auch den Huldigungen fernbleiben.
1619 kommt Bernhard Bertring als Pfarrer nach Hörstein. Er war zuvor ein
Jahr in Kleinkrotzenburg tätig. In den ersten Jahren scheint die Gemeinde
keinen Grund zur Kritik an seiner Person zu finden.
1619 wird Ferdinand II., nach dem Tod
von Mathias, deutscher Kaiser.
Bei seiner Reise zur
Kaiserkrönung nach Frankfurt wird Ferdinand II. von Katharina Belgika,
der Regentin von Hanau, die Aufnahme in der Stadt verweigert, da er mit einem
Troß von 1.500 Pferden, gegen die Satzungen den Reichsverfassung
verstieß.
Im Gegensatz zu dieser Verweigerung gestattet sie einer Gesandschaft böhmischer
Adeliger, die gegen die Kaiserwahl zu protestieren beabsichtigten den
Aufenthalt in Hanau.
Unabhängig vom Verhalten der hanauer Regentin befand sich Johann Reinhard I.
von Hanau-Lichtenberg in Frankfurt bei der Kaiserwahl.
Der neue KaiserFerdinand II. beruft Wallenstein zum kaiserlicher
Oberst. Derselbe stellt ein eigenes besoldetes Heer auf.
Die Besoldung geschieht aus der Kriegsbeute!
Sein Grundsatz: Der Krieg ernährt den Krieg!
1619 war kühl und regnerisch.
Am 22. Juni kommen in Frankreich Leute durch Hagel zu Tode.
1620 beginnt sehr kalt mit
viel Schnee.
1620
wird ("Winterkönig") Friedrich von der Pfalz mit seinen
Truppen in der Schlacht am Weißen Berg, bei Prag vernichtend geschlagen. Er
flieht nach Holland und wird zum "Reichsfeind" erklärt.
1620 kommt Johann
Konrad Eiles, der schon erwähnte Sohn des Hörsteiner Centgrafen und
Gerichtsschreibers, als Pfarrer nach Somborn.
Mit ihm haben die Somborner einen beinahe gleichwertigen Nachfolger für seinen
Vorgänger Theodorici. Auch die Lebensart von Eiles zeigt sich
mehr als eigenartig.
Als er schließlich sogar durchreisende Soldaten überfiel und ausraubte,
beschwerten sich die Somborner.
1621 beginnt mit extremer Kälte. Am 23. Januar bildete sich auf
dem Main eine Eisdecke die so fest war, daß fast eine Woche lang, beladene
Fuhrwerke darüber fuhren.
1622 bringt der Bevölkerung wieder einen schönen Sommer mit guten
Ernteerträgen.
1622 wurde Johann Konrad Eiles nach Kleinostheim versetzt und ein
Bartholomäus Elbert zum Nachfolger in Somborn bestimmt.
Obwohl derselbe vom Stift auch schon einmal bestraft worden war, versah er die
Pfarrei Somborn zur Zufriedenheit der Bevölkerung. Besonders lobend wird im
Stift festgehalten, dass er monatlich beichtet und unter seiner Amtsführung
alle die Osterkommunion empfingen.
Da er die in Hanau regierende Gräfin Catharina Belgika nicht
informierte, bevor der Vicedom dieselben nach Aschaffenburg bringen ließ, kam
es zu einer Beschwerde von Hanau bei dem Amtmann in Alzenau.
Die Gemeinde lieferte nur die Hälfte des Heuzehnten, weil durch Belastungen
plündernder Soldaten die Heuerträge geringer waren.
Daraufhin verweigerte der Pfarrer das Abhalten des Gottesdienstes.
Da diese Verweigerung dem EB Johann Schweickard gemeldet wurde, führte
dies im September des nachfolgenden Jahres zur Abberufung des Pfarrers.
1623 beginnt relativ mild. Am 9. Januar abends erlebt der
Kahlgrund einen heftigen Sturm mit Blitz und Donner. Der Sommer ist sehr heiß
und regenarm.
1623 kommt Andreas Straub als Pfarrer nach Hörstein. Er war zuvor
in Johannesberg und offensichtlich ein Mann, der die Gemeinde zu führen in der
Lage war.
Trotz zunehmender Beeinträchtigungen durch den sich ausweitenden Krieg kommt es
in Hörstein weiterhin zu Schikanen gegen die Leute der Abtei Seligenstadt.
Unter anderem werden die Weiderechte, die der Abtei zustanden, durch Beweiden
der Flächen mit Ochsen Hörsteiner Bauern beeinträchtigt.
Zwei dagegen protestierende Klosterknechte werden gefangen genommen und im
Gefängnisturm inhaftiert. Nachdem dieselben erst auf Bemühen der Abtei wieder
frei kamen, sieht sich die Abtei veranlasst, wegen der Übergriffe beim
kaiserlichen Kammergericht zu klagen.
Die Nachbarländer verbünden sich, unabhängig von Religion, mit den jeweiligen
Kriegsparteien, um Gewinne zu machen.
Landgraf Moritz von Hessen, der Schwiegervater von Amalie Elisabeth
von Hanau, verhält sich politisch ungeschickt und sieht sich veranlaßt im Oktober
1623 das Land zu verlassen.
Er setzt seinen Sohn Wilhelm von Hessen-Kassel als Statthalter ein.
Derselbe sieht sich jedoch einer Reichsritterschaft gegenüber, die sich der
kaiserlichen Seite zugewandt hatte.
1624 nach einem relativ milden Jahresanfang, beginnt am 29.
Januar nochmal eine vierwöchige Kälteperiode. Die Flüsse frieren zu und das
nachfolgende Tauwetter bringt starkes Eistreiben. Der April bringt eine
extreme Erwärmung, die die Weinstöcke schon im Mai erblühen läßt.
Bei all dem ist man in Hörstein immer wieder bemüht, Macht zu zeigen.
Ein Musterbeispiel ist die unter dem Amtmann Schönborn errichtete
Ringmauer. Dass sie nun als Machtinstrument missbraucht wurde, zeigt sich aus
manchen Klagen und Beschwerden.
So wird den Klosterleuten der Abtei oft die Durchfahrt vom oder zum Abtshof
oder die Zufahrt zum Schafhof durch willkürliches Schließen der Tore verwehrt.
1625 lässt der Abt Leonhard Colchon 4000 Weinbergspfähle
schlagen.
Mit der Behauptung, dies sei im Hörsteiner Wald geschehen, lässt der Centgraf Balthes
Schug dieselben beschlagnahmen.
In einer nachfolgenden Überprüfung kann die Abtei durch den Hinweis auf die
Grenzsteine beweisen, dass der Centgraf im Unrecht war. Dies nötigte zwar den
Centgrafen, die Pfähle wieder freizugeben, doch änderte sich für die bedrängten
Klosterleute dadurch nichts.
1625 war ein sehr warmes und schönes Jahr, das eine gute Weinernte
brachte.
1625 am 13. August gibt Kaiser Ferdinand II. die
Anwartschaft auf die Hanauer Reichslehen (wegen der Zugehörigkeit des Hauses Hanau
zur antikaiserlichen Partei) an Kursachsen. (Dies schließt auch das Freigericht
mit ein.)
1625 wird in Hörstein wieder die Pest eingeschleppt.
Zahlreiche Todesfälle führen zum Gelöbnis, dass man dem hl. Bernhardus einen
Altar erbauen lasse und ewig seinen Jahrtag festlich begehen wolle, wenn er die
Pest abwende.
1626 wurde Hörstein vom kaiserlichen Kammergericht zu Speyer zur Zahlung
von 500 fl an die Abtei Seligenstadt verurteilt. Anlass waren die oben
angesprochenen Übergriffe.
Die Zahlung an die Abtei soll später unter dem Einfluss des Krieges auf die
Hälfte reduziert worden sein.
1626, als in Hörstein die Pest erneut auftritt und in kürzester Zeit
rund 400 Personen sterben, lassen die Überlebenden einen Altar zu Ehren
des hl Bernhard erstellen.
1626 (-1629) Georg Friedrich von Greiffenclau zu Vollrads
wird Erzbischof.
Er ist der älteste Bruder des Amtmannes zu Alzenau.
1626 Im November setzt
schon bittere Kälte ein. Der Dezember ist jedoch wieder sehr mild.
1627 kann Graf Philipp Moritz von Hanau-Münzenberg die
Regierung in Hanau antreten.
Graf Philipp Moritz von Hanau-Münzenberg vermählte sich mit Sibylle
Christine von Anhalt-Dessau.
Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel übernimmt die Regierung in dem
total verschuldeten Land.
1627 ist der Sommer sehr kühl. Am 21. Juni fällt Schnee, der
in den höheren Lagen im Spessart sogar über mehrere Tage liegen bleibt.
1628 ist ein nasses und kühles Jahr mit schlechter Ernte.
1628 wird Wallenstein vom Kaiser mit Mecklenburg belehnt.
Nun greifen Schweden unter der Führung von Gustav Adolf in den Krieg
ein.
Frankreich unterstützt das protestantische Schweden finanziell.
Der Jahreswechsel ist ziemlich kalt.
1629 wird der Schafhof in Großwelzheim als Besitz der von Bicken in
Wasserlos erwähnt.
Einige bemerkenswerte Punkte zeigen Veränderungen unter der Doppelherrschaft
nach genau 100 Jahren seit der Verkündigung der "Landesherrlichen
Begnadigung".
In Absatz 1 ist erwähnt, dass Hanau Wert darauf legt, die Pfarrei Membris
(die ja nicht zum freien Gericht gehörte) in die Verwaltung mit einzubeziehen.
Begründet wird dies, dass sie an den Huldigungen beim Vorstellen eines neuen
Amtmannes im freien Gericht teilnehmen und auch vom Landbereiter des freien
Gerichtes mitbetreut würden.
Absatz 3 lässt erkennen, dass Mainz in seinem Versuch, sich den Wildbann
in der Cent Wilmundsheim (südlich der Kahl) anzueignen, durch eine Klage derer
von Bicken in Wasserlos und von Reiffenberg in Albstadt vor dem
Kaiserlichen Cammergericht in Speyer gescheitert war.
Der 6. Absatz zeigt, dass die Grundbesitzer, auch
"Ausländische", die darin begütert sind, von beiden Herrschaften mit
Schatzung (Sondersteuer), Steuer und Frondiensten belastet wurden.
Ausnahmen gab es nur dahingehend, dass die Bewohner der Mainzer Gasse in
Hörstein allein dem Erzbistum zugehörig und Trages und Meerhof allein Hanau
zugehörig waren.
Absatz 7 zeigt, dass auch die Untertanen von Kahl mit zu Frondiensten in
den Hörsteiner Weinbergen und bei Bedarf im Schloss Alzenau herangezogen
wurden.
Absatz 9 lässt erkennen, dass die Wirtschaften und Weinschenken noch im
Besitz der jeweiligen Gemeinden waren.
Hierbei sind noch drei aus Mömbris und zwei aus Kahl.
Erwähnt wird: "die haben auch jedes Jahr ihr sonderbar Förstergericht
herbracht".
Zu regeln waren noch immer: Holzzuweisungen bei Hausbau, Brennholzentnahme und
Eichelmast im Herbst.
Absatz 11 behandelt die Seligenstädter Vogteigerichtstage, in der
Alzenauer Klosterhofscheune im Mai und um Martini im Wasserloser Spielhaus.
(Spillhaus= Rathaus)
In Absatz 12 wird das Gericht im Prischoß behandelt, hierbei zeigt sich,
dass der Grundbesitz offenbar schon in Kleinstparzellen unterteilt war
(Flächengröße für einen "dreybeinenen" Stuhl).
Absatz 14 lässt erkennen, dass neben der 1529 versprochenen und
verbrieften Befreiung von Dienst und Bede (Steuer) auch die Befreiung von der
Atzung inzwischen verlustig gegangen war. Denn hier ist erwähnt, dass
"alle und jede ufflaufende ... Atzkosten (zu) tragen und (zu) bezahlen
sind".
1629 (- 1647) wird Anselm Kasimir Wamboldt von Umstadt
Erzbischof.
1629 Die erste Welle des 30jährigen Krieges bekam die Festung Hanau
im Dezember zu spüren.
1630 am 25. Januar versetzen ungewöhnlich helle Nordlichter die
Bevölkerung in Schrecken und Besorgnis.
1630 verlangt Kaiser Ferdinand II. von Graf Philipp Moritz von
Hanau die Aufnahme einer kaiserlichen Besatzung in Hanau. Er begründet die
Forderung mit der Unzuverlässigkeit der Hanauer gegenüber dem Kaiser und der
Verbindungen zu Holland und dem dort weilenden "Reichsfeind"
Friedrich V. von der Pfalz.
Philipp Moritz verwahrte sich gegen diese Unterstellungen. Schließlich
kam es zu dem Kompromiss, daß Graf Philipp Moritz als Oberst in
kaiserliche Dienste trat. Sicherheitshalber stellte ihm der Kaiser jedoch den
Oberst Witzleben als Kommandanten zur Seite.
1630 kommt es zur Absetzung Wallensteins.
1630 nimmt Landgraf Wilhelm V. von
Hessen-Kassel Kontakt mit König Gustav Adolf von Schweden auf. Beide
waren Urenkel Philipps des Großmütigen von Hessen.
1630
verliert Wilhelm Reinhard von Hanau-Münzenberg in Aachen sein Leben.
1630 am 11. November bietet Gustav Adolf von Schweden,
nachdem er sich entschlossen hatte in den Religionskrieg in Deutschland
einzugreifen, dem Landgrafen ein Bündnis an.
1630 wird Pfarrer Fulgentius Heil von Mömbris nach einer
Gerichtsverhandlung im Templerhof in Mainz hingerichtet. Er lebte im Konkubinat
und hatte zwei unehelichen Kinder nach der Geburt getötet. Die Tat wurde
bekannt, er wurde angeklagt und zum Tod verurteilt.
1630 wird die Pfarrstelle in Somborn nochmal besetzt, doch ist der Name
des Pfarrers nicht überliefert. In den nachfolgenden Kriegswirren bleibt die
Pfarrei unbesetzt.
Am 8. Dezember toben heftige Stürme über ganz Mitteleuropa.
Das Jahr endet mit starkem Frost.
1631 am 15. Februar kommt es zu Überschwemmungen.
1631, im Februar schließt Landgraf Wilhelm V. von
Hessen-Kassel ein Bündnis mit den Herzögen Wilhelm und Bernhard
von Weimar und beginnt mit geliehenem Geld sein Heer zu verbessern. Im Juli
sah er sich bereits in der Lage die kaiserliche Besatzung aus großen Teilen
seines Landes zurückzudrängen. Anschließend konnte er die Heere Fuggers
und Aldringers aufhalten, die Gustav Adolf entgegenziehen
wollten.
1631 im Februar sieht sich der Alzenauer Amtmann durch die
Erfolge der Schweden genötigt, eine kleine Streitmacht zusammenzustellen.
Vermutlich in Kenntnis des Wortsinnes in der Landesherrlichen Begnadigung, dass
die Freigerichter vom Dienst befreit seien, blieben die Bewohner vom
Kriegsdienst verschont.
Lediglich aus Kahl, als dem Amt Steinheim zugehörig, wurden einige
herangezogen.
Aus den Ämtern Steinheim und Niederroden konnte er 340 Mann rekrutieren.
(Doch reichte diese Truppe in Steinheim nicht, die belagernden Schweden im
November lange abzuwehren.)
In Albstadt war die Reiffenbergische Burg, nach der Plünderung 1614 offenbar
wieder instandgesetzt. Zum Reiffenbergischen Gut „die Burgk genannt“ (späterer
Dalberghof) gehören noch zwei Höfe mit allem Zubehör und auch drei Morgen
Weinberg.
Bemerkenswert ist der erwähnte Anbau von „Toback“.
Den Reiffenbergern gehörte der kleine Zehnt in Albstadt, Trages und
Maisenhausen. Außerdem der Wildbann im Freigericht mit den von Bicken in
Wasserlos.
Den Zehnt von sechs Weinbergen teilten sie jedoch mit den von Hutten,
die noch einen Adelshof in Albstadt besaßen.
1631, am 22. August schloß Landgraf Wilhelm V. von
Hessen das Bündnis mit Gustav Adolf von Schweden.
1631 im Oktober nehmen die Kaiserlichen in Hörstein 400
Schafe, die der Abtei Seligenstadt gehören.
1631 am 17. Oktober kann Gustav Adolf die als
uneinnehmbar geltende Festung Würzburg einnehmen.
1631 führen die Erfolge der Schweden zur WiedereinsetzungWallensteins.
Im Herbst können die Schweden die Festung Hanau den Kaiserlichen entreißen.
1631 am 15. November besucht der Schwedenkönig die Hanauer
Grafenfamilie im Schloss. Hierbei unterzeichnet Graf Philipp Moritz von
Hanau-Münzenberg einen Bündnisvertrag mit König Gustav Adolf von
Schweden. Als kaiserlicher Oberst beging er damit Hochverrat. Doch hatte
sich damit nur das Mißtrauen des Kaisers bestätigt. Denn die
Hanau-Münzenberger tendierten zur protestandischen Partei. Obrist Hubald
blieb als Festungskommandant.
In der Eile der Kriegswirren kann die Stiftung nicht gleich beurkundet werden.
So war die Armenstiftung noch fraglich.
1631 am 25. November vormittags, übergibt der Prior der Abtei den
Stadtschlüssel am Obertor an Gustav Adolf von Schweden, mit der Bitte um
Schonung von Stadt und Kloster.
Entgegen der Zusage des Königs kommt es während der Belagerung von Steinheim
doch noch zu Plünderungen in Seligenstadt.
Die Klosterbibliothek wird an Buchhändler in Hanau und Frankfurt versteigert.
Besonders wertvolle Objekte werden an die Universität in Uppsala geschickt.
Der Amtmann von Alzenau hatte schon vorher seinen Amtssitz aufgegeben und war
in die Mainzische Stadtwohnung der Greiffenclau von Vollrads geflüchtet.
Von dort musste er im Dezember erneut aufbrechen und fand mit seiner
Familie in Köln Aufnahme. In einem Brief, den er ein halbes Jahr später
schrieb, bedauert er noch all die Vorräte und den guten Wein, den er in
Steinheim und Alzenau hatte lassen müssen.
Wie lange er noch als Amtmann im Freigericht galt, ist fraglich.
Sein Nachfolger wurde Christof von Rotleben. Doch spricht einiges dafür,
dass die Position des Amtmannes im Freigericht für einige Zeit nur bedingt
wahrgenommen wurde.
1631 erscheint - kaum beachtet durch die
Kriegswirren - nun wieder eine kritische Schrift zur Hexenverfolgung Der
Jesuitenpater Friedrich von Spee ermahnt in seiner "Cautio
criminalis" die weltlichen und geistlichen Fürsten, von dem Hexenwahn
abzulassen. Er selbst hatte viele "Hexen" auf dem Weg zum
Scheiterhaufen begleitet und die Überzeugung gewonnen, dass sie alle unschuldig
waren. Seine Folgerung war: "Hexen" werden durch die "peinlichen
Verhöre" erst gemacht!
1631 starke Regenfälle
lassen am 3. Dezember den Main nochmal ber die Ufer treten.
1632 am 28. Februar wird das Freigericht von Gustav Adolf dem
calvinistischen Grafen Philipp Moritz von Hanau übergeben. Die Schenkung
bleibt jedoch ohne Auswirkung auf die Bevölkerung, da Hanau seit 1500
schon mitregierte.
1632 bedrängen die Schweden Süddeutschland und besetzen München.
1632 kommt Heinrich Ludwig von
Hanau-Münzenberg, während der Belagerung von Maastrich zu Tode.
Durch viel "schlechtes Wetter" fällt die Ernte ungünstig aus und der
Wein wurde sauer.
1632 wird endlich am 4. November eine Schenkungsurkunde
betreffend die Armenstiftung für Hanau ausgestellt, doch fehlt noch die
Unterschrift des Königs.
Gustav Adolf kann dieselbe nicht mehr unterzeichnen, denn zwei Tage
später, am 6. November, wird er in einer Schlacht bei Lützen von einem
Schuss in den Rücken getötet.
Dadurch bleibt die Abtei Seligenstadt im Besitz ihrer Weingärten im Kahlgrund.
Nachfolger in der schwedischen Regierung
wird seine Tochter Christine (1632-54) und militärisch Axel
Oxenstierna.
1632 am 21. November kommt der schwedische Kanzler
Oxenstierna nach Seligenstadt und übernimmt das Kommando über das
schwedische Heer.
Als Wohnsitz wählt er das "Gasthaus zum Wolf" am Marktplatz.
1633 kam es am Sonntag nach Ostern zu
Überschwemmungen.
1633/34 wird in der Landgrafschaft Hessen-Kassel die Trennung von Hof-
und Staatsverwaltung vollzogen. Nachfolgend gab es drei geheime Kanzleien. Die
Kriegs-, Land- und Rentkammerkanzlei.
1634 erneute Absetzung Wallensteins und nachfolgend Ermordung in
Eger.
1634 war sehr trocken. Die Wasserknappheit
brachte die Mühlen zum Stillstand. Eine totale Missernte bringt die Bevölkerung
in Not.
Nach einem Sieg der Kaiserlichen im September bei Nördlingen beginnt die
Rückeroberung Frankens.
Die Schweden verlassen das Umfeld
von Hanau und verlegen den Schwerpunkt in die Festung Hanau.
Graf Philipp Moritz geht in die Niederlande und überläßt die Regierung
seinem Bruder Jakob Johann von Hanau-Münzenberg. Philipp Moritz von
Hanau-Münzenberg hätte, als ehemaligem kaiserlichen Oberst und
nachfolgendem Wechsel zu Gustav Adolf, beim Fall der Festung Hanau die
Todesstrafe wegen Hochverrat gedroht.
1634 wurde der schwedische Obrist Hubald in Hanau durch
Gemeralmajor Ramsay ersetzt.
Neben den Wirren des Krieges kommt es auch zu Naturkatastrophen.
Eine ungeheure Sturmflut an der Nordsee bringt am 11. und 12. Oktober
1634, etwa 1.000 Häuser zum
Einsturz und reißt rund 6.000 Menschen und 5.000 Stück
Vieh in den Tod.
Ende Dezember bewegen sich kaiserliche Truppen den Main abwärts und
nehmen im Raum Aschaffenburg unter Graf Mansfeld und im vorderen
Kahlgrund unter Graf Wartenberg (auf Schloß Alzenau) Quartier.
Die schwedische Besatzung in der
Festung Hanau sieht sich bedroht und riskiert einen Entlastungsangriff.
Da General Ramsay über die Truppenbewegung informiert war, forderte er
in Erwartung eines Angriffs auf Hanau Verstärkung. Herzog Bernhard von
Weimar versuchte mit 20.000 Mann der bedrohten Festung Hanau zu
helfen.
Am 29. Dezember trafen eine Truppe von Reitern unter dem Obristen
Bouillon und Graf Wilhelm Ludwig zu Nassau in Frankfurt ein.
General Ramsey ließ Bouillon mitteilen, sich mit 500
Reiter am 31. Dezember nachmittags in Hanau einzufinden, um noch am
Abend einen Überfall auf Alzenau und Kälberau durchzuführen. Bouillon kam
spät nachmittags mit 250 Reiter in Hanau an.
Ramsey verstärkte die Truppe mit 150 Musketieren und einer
Kompanie Dragoner.
Auch Graf Johann Jakob von Hanau beteiligte sich an dem nächtlichen
Überfall.
Starker Frost erleichterte das Anreiten. Die Angreifer ritten nicht über die
Birkenhainer Strasse, da der von dort kommende Sälzerweg, von der Schloßwache
weithin einsehbar war. Abweichend ritten sie in Kahl über die Brücke und
wählten den Sälzerweg, der sich weitgehend im Wald, unterhalb Alzenau nach
Welzheim fortsetzt. So gelangten sie ungesehen, durch den Hauckwald bis an den
Klosterhof zur Kahlbrücke (jetzt Kaiser-Rupprecht-Brücke) und stellten erstaunt
fest, daß auf dem Schloß und im Dorf alles ruhig war. Um sich zu informieren
klopften sie an ein Hoftor und gaben vor, daß sie von Aschaffenburg kämen und
eine Botschaft für Graf Wartenberg zu überbringen hätten. Leider befände
sich dieselbe in der Satteltasche eines Pferdes, das im Eis eingebrochen sei
und man brauche Hilfe um das Pferd aus der mißlichen Lage zu befreien. Als die
Hanauischen sich mit diesem Vorwand Zugang zu dem Hof verschafft hatten, gaben
sie sich zu erkennen und erfragten, welche Masse von Soldaten sich im Einlager
und auf dem Schloß Alzenau befände. Da dies eine beachtliche Menge war, die
aber weitgehend schon in tiefem Schlaf dem neuen Jahr entgegenträumten, waren
die Kaiserlichen überrascht und kaum zur Gegenwehr fähig. Der im Obergeschoß
des "oberen" Schlosses wohnende Graf Wartenberg und einige
Offiziere konnten (scheinbar) flüchten.
Auch die im Dorf Einquartierten konnten weitgehend flüchten. Der Überlieferung
nach soll die meiste Bagage mit einem Teil des Dorfes in Flammen aufgegangen
sein.
1635, 1. Januar Als man am Morgen in Hanau das Ergebnis des Überfalls
zusammenfaßte, wurde als Beute registriert: 8 Standarten, über 800
Pferde aufgezäumt und gesattelt,
die Kutsche von Graf Wartenberg mit 6 Schimmel und die
Kanzleikasse von Alzenau.
Als Gefangene hatte man gemacht: 1 Oberstwachtmeister, 2
Rittmeister, 1 Kapitänlieutnant, mehrere Lieutnants und Cornets.
Infolge der Mißernte und der Besetzung des Freigerichts ab Dezember 1634,
durch die kaiserlichen Truppen, geriet Alzenau in unvorstellbare Not.
1635 forderte die Hungerpest in Alzenau viele Opfer.
Der extrem kalte Winter nach der Missernte und die Belastungen durch den Krieg
brachten eine derartige Not, dass die Hungernden alles verzehrten, was essbar
erschien. Neben Katzen, Ratten und Hunden kam es sogar zum Verzehr vom Fleisch
verstorbener Menschen.
1635 verlässt auch Graf Jakob Johann von
Hanau-Münzenberg die Stadt Hanau. Er geht in den Dienst von Bernhard von
Weimar.
Dadurch ist der schwedische Generalmajor Jokob Ramsai für die Zeit bis 1638
Landesherr der Grafschaft.
Götz ließ alle Felder um Hanu verwüsten.
Auch General Lamboi setzte diese Art fort, die zu unvorstellbaren
Situationen führte.
Vermutlich wurde damals das neue Amtshaus im hanauischen Hüttelngesäß wieder
zerstört. Außerdem wurden der Rannenbergische Hof im Forst, das "Schloss
in der Kertelbachwiese" und die Siedlungen Ober- und Unterprischoß
verwüstet.
Hörstein hatte das besondere Problem, dass es als ummauertes Dorf den
Einliegern mehr Schutz bot als offene Dörfer, die nur mit Zäunen und Hecken
geschützt waren.
Für die Größe der Ummauerung war die Bevölkerung aber zu gering, um das Dorf
verteidigen zu können. Außerdem fehlte der Ummauerung jede Form von
Verteidigungsanlagen.
Trotzdem konnte sich eine militärische Besatzung aus dem Dorf heraus gut
behaupten.
1635
kommt es zu einem Frieden zwischen dem Kaiser und dem Kurfürsten von
Sachsen. Dem Frieden schlossen sich
noch die Hansestädte und Frankfurt a. M. an.
Außerdem kam es auf Betreiben von Richelieu (der die französische
Politik bestimmte) zu einem Waffenstillstand zwischen Schweden und Polen.
1635 stirbt Pfarrer
Straub in Hörstein.
In den Wirren des Krieges, mit wechselnden Herrschaften sind außer manchen
Hofstellen auch Pfarrstellen verwaist. So unterbleibt eine Neubesetzung der
Hörsteiner Pfarrei.
Freilegung des Kastenbrunnens auf dem Anwesen Spessartstr. 27, Zerstörung um 1635
1636 beginnt
sehr mild. Ein sehr heißer Sommer läßt wenig wachsen, wodurch die Not der
Bevölkerung sich verschärft.
1636 (-1655) am 2. Januar wird Johann Ulrich Pflaumer vom
Erzbistum Mainz als neuer Landbereiter im Freigericht eingesetzt.
1636, am 13. Juni kann Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel
den Belagerungsring um Hanau aufbrechen und Ramsai militärisch
unterstützen.
Die Gemeinden Kahl und Großwelzheim waren inzwischen von der Bevölkerung
aufgegeben worden.
Ebenfalls im Juni
verliert Graf Johann Jakob von Hanau-Münzenberg beim Sturm auf Zabern im
Elsaß sein Leben. Nun lebte nur noch Philipp Moritz von Hanau-Münzenberg
im Exil.
1636, am 21. Oktober
schließt Landgraf WilhelmV. von
Hessen-Kassel ein Bündnis mit Frankreich, worauf auch er vom Kaiser zum
"Reichsfeind" erklärt wird und schließlich nach Friesland flüchten
muß, wo er am 1. Oktober 1637 stirbt.
Amalie Elisabeth geb. von Hanau-Münzenberg übernimmt die Regentschaft
über die Landgrafschaft stellvertretend für ihren unmündigen Sohn Wilhelm
VI. von Hessen-Kassel.
Mit sehr viel Geschick gelingt es der Landgräfin Amalie Elisabeth die fast aussichtslose Situation der Landgrafschaft
zu stabilisieren.
Außerdem
kam es auf Betreiben von Richelieu (der die französische Politik
bestimmte) zu einem Waffenstillstand zwischen Schweden und Polen.
1635 stirbt Pfarrer
Straub in Hörstein.
In den Wirren des Krieges, mit wechselnden Herrschaften sind außer manchen
Hofstellen auch Pfarrstellen verwaist. So unterbleibt eine Neubesetzung der
Hörsteiner Pfarrei.
Freilegung des Kastenbrunnens auf dem Anwesen Spessartstr. 27, Zerstörung um 1635
Einwohner im Jahr: |
1592 |
1701 |
|||
Einwohner |
Herdstellen |
Einw.(gesch.) |
Herdstellen |
Hexenopfer |
|
Albstadt |
126 |
21 |
96 |
18 |
9 |
Alzenau |
192 |
32 |
280 |
46 |
34 |
Hörstein |
1182(?) |
197 |
720 |
119 |
35 |
Kälberau |
? |
? |
65 |
15 |
10 |
Michelbach |
462 |
77 |
240 |
40 |
17 |
Wasserlos |
456 |
76 |
280 |
46 |
14 |
aktualisiert: Jan. 2007 (C) Werner B. Kempf