Leben und Zusammenleben
im ehemaligen "Freien Gericht vor dem Berge Welmisheim"

1450 zu dieser Zeit schuf in Mainz ein Mann mit dem Namen Gensfleisch das System des Druckens von Büchern mit beweglichen Buchstaben. Er wird später als Gutenberg in die Geschichte eingehen. 
Zu dieser Zeit kommt es in Italien zur Wiederendeckung der klassischen Geschichte und der Abkehr von dem christlich vorgegebenen Erdkreis. Später kam es durch die Verbreitung der Druckerzeugnisse auf Papier, zu verbessertem Allgemeinwissen und kritischeren Denkweisen gegenüber den christlichen Vorgaben.  
1450 ist Philipp von Buches zu Wasserlos verstorben. Seine Gattin Grete vermählt sich in zweiter Ehe mit Volpert von Treispach.
Den Wasserloser Besitz übernimmt der noch unmündige Sohn Johann von Buches.
1450 ist auch Anna von Wallenstein verstorben. Sie war als geborene von Buchenau ein Ururenkelin der Elisabeth von Jossa, die durch ihre Vermählung mit Albrecht von Buchenau die Verbindung des Hauses Kälberau mit Buchenau begründet hatte.
1451 führt die Abtei Seligenstadt offiziell die Dreifelderwirtschaft ein (1 Jahr Hackfrucht, 1 Jahr Getreide und 1 Jahr Brache, d.h. unbebaut, konnte jedoch beweidet werden).
1451 stirbt Reinhard II. von Hanau-Münzenberg.
Reinhard III. von Hanau-Münzenberg übernimmt die Regentschaft in Hanau.
1452
Nach wenigen Monaten als Regent stirbt Reinhard III. von Hanau-Münzenberg.
Er hinterläßt Gräfin
Margarethe von Pfalz-Mosbach mit dem unmündigen Philipp I. d. J. von Hanau-Münzenberg.
Nun übernimmt Philpp der Ältere von Hanau die Regierung
1452
wird König Friedrich III. in Rom zum Kaiser gekrönt.
Erstaunlich sind in dieser Zeit Versuche zur Ausbeutung von Bodenschätzen.
1454 ist Eberhard von Buchenau verstorben. Das Kälberauer Lehen geht an seinen Sohn Caspar von Buchenau, gen. von Lintheim.
1454 lassen sich, in der Annahme größerer Vorkommen für den Bereich von Krombach, Geiselbach und Huckelheim, Hans (Johann)von Erlenbach (Sohn der Anna Schelris von Wasserlos), Bernhart von Schwalbach und Johann von Hengsberg das Recht in der Pflege der Geiselbacher Bergwerke zu graben verleihen.
Die Formulierung lässt erkennen, dass damals schon Bergwerke vorhanden waren.
Die Beteiligung des Hans von Erlenbach endet 1461 (möglicherweise durch Ableben).
Bei der Neuverleihung ist erwähnt, was man alles zu finden hoffte: Gold, Silber, Zinn, Blei, Kupfer, Eisen, Salz „oder anders". Für den ordnungsgemäßen Betrieb wurde extra ein Bergvogt eingesetzt, dem sieben Schöffen beigegeben waren.
Als Abgaben an die Abtei wären von Gold und Silber die zehnte Mark und von den unedlen Metallen hätte man den elften Zentner entrichten müssen.
Zu einem wirklichen Bergbau kam es nicht, da die vier Beteiligten in dem nachfolgenden Kurstreit zwischen Diether von Isenburg (gewählter) und Adolf II. von Nassau (vom Papst gewünschter Erzbischof) unterschiedlichen Parteien zugehörten.
1457 stirbt in Hanau die Grafenwitwe Margarethe von Pfalz-Mosbach. Nun kommt es zu einem Teilungsvertrag.
Philipp I. der Ältere von Hanau erhält ein eigenes Amt Babenhausen und die Erlaubnis zur Heirat.
Philipp I. der Jüngere von Hanau-Münzenberg behält den Anspruch auf die Grafschaft Hanau.
1457 führte ein sehr kalter Winter zu gesundheitlichen Problemen auch in der Seligenstädter Abtei.
Der neu gewählte Abt Reinhard von Mosbach richtet an Papst Calixt III. die Bitte, dass die Ordensregeln gelockert würden und den Konventualen wärmere Kleidung zu tragen erlaubt werde, sowie der Genuss von Fleischspeisen an drei Tagen in der Woche.
1458 am 2. Januar wird der Bitte des Seligenstädter Abtes von Papst Pius II.( bis 1464) dem Nachfolger von Papst Calixt entsprochen.
Hierzu ist anzumerken, daß Unterwäsche und Strümpfe noch immer unbekannt waren. Die Füsse steckten oft auch im Winter in einfachen Schuhen, bei vielen nur in Sandalen. Bei strenger Kälte wurden die Füsse in Fußlappen eingebunden. Diese konnten aus Stoff oder Fell sein. Die Beine wurden mit Beinlingen umwickelt. Auch hierbei handelt es sich häufig um Fellteile die dann entweder enganliegend umschnürt wurden oder wenn sie beinlang und mit Füssen versehen waren, wurden sie am "Bruch" über der Hüfte angebunden. Der meist nur in höfigen Kreisen von Männern getragene Bruch, war einem "Tangahöschen" unsrer Zeit vergleichbar.  
1458 wird der Teilungsvertrag für das Haus Hanau rechtskräftig und Philipp I. d. Ä. von Hanau vermählt sich mit Anna von Lichtenberg
1459 wird erstmals die Kapelle in Wasserlos erwähnt. Hans von Erlebach hat sie an Conrad Sypel verlehnt.
1459 am 6. Mai wird Diether von Isenburg zum neuen Erzbischof gewählt, nachdem Dietrich von Erbach verstorben war.
Er weigert sich, als ordentlich gewählter Erzbischof noch
20.650 fl an Papst Pius II. zu zahlen.
Dies führt zum Bemühen von Papst
Pius II., den Erzbischöflichen Stuhl an einen anderen Intressenten zu verkaufen und den gewählten E.B. Diether abzusetzen.
Mit
Adolf von Nassau fand er einen geeigneten Mann.
1459 am 11. Juli kommt Erzbischof Diether von Isenburg zur Huldigung nach Seligenstadt.
Er bestätigt der Stadt alle bisherigen Rechte.
1460 sieht sich der Rat der Stadt Würzburg zu einem Reinheitsgebot für Wein veranlasst.
Der zunehmenden Einfuhr von Wein hatten einige Weinbauern mit einer geschmacklichen Verbesserung ihrer Weine zu begegnen versucht. Die beigefügten Zusätze waren jedoch nicht ungefährlich und führten zu Erkrankungen. Um derartigem vorzubeugen, verbietet der Rat von Würzburg „alle Gemächte des Weins, die dem Menschen schädlich sind“.
Anzumerken ist dazu noch, daß es zu dieser Zeit auch schon Lebensmittelkontrollen gab. Dazu gab es vereidigte „Unkäufer“
die bei der Markteröffnugn von allen angebotenen Lebensmitteln Proben nahmen. Wurden verdorbene Waren festgestellt so wurden dieselben verbrannt. (Volkacher Stadtbuch)

Im Rahmen des Wiederaufbaus von Wilmundsheim und der Verlagerung des Salzhandelsweges, anstatt durch Kälberau. durch das Amt Alzenau, kommt es zum Bau von Beherbergungsbetrieben vor dem Berg Welmisheim. Zwei dieser Übernachtungsmöglichkeiten gegenüber den Klosterhöfen, entwickeln sich zu Gaststätten ( Brezel und Fränkischer Hof ) und werden neben dem Gemeindewirtshaus (zum Löwen, jetzt Raiffeisenbankk ) fester Bestandteil der Gemeinde Alzenau.     

1461 am 20. August erklärt Papst Pius II. und am 21. August Kaiser Friedrich III,. Diether von Isenburg für abgesetzt.
Da aber viele deutsche Fürsten gegen die Ausbeutung durch Papst Pius II. opponierten, kam es zu militärischen Auseinandersetzungen, die das Erzbistum Mainz fast ruinierten.
Auch Teile des Freigerichts wurden in diese Ereignisse mit einbezogen.
1462, in der ersten Januarwoche beginnt Landgraf Ludwig von Hessen als Parteigänger Adolfs von Nassau mit 1185 Pferden seinen Kriegszug. Er will gemäß dem Wunsch Adolfs von Nassau die Städte zur Anerkennnung des neuen Erzbischofs zwingen.
In Fulda wird sein Heer noch um weitere 215 Pferde verstärkt, die ihm sein Oheim, Herzog Wilhelm von Sachsen, geschickt hatte.  ( Oheim=Bruder der Mutter, Onkel= Bruder des Vaters)
Am 8. Januar traf er in Ortenberg ein. Von dort aus schrieb er an elf Städte und forderte sie auf, für Adolf Partei zu ergreifen. Darunter waren auch Aschaffenburg, Miltenberg, Seligenstadt und Steinheim. Diese Abwerbversuche zeigen keinen Erfolg.
 So zieht er mit seinem Heer weiter und trifft sich am 15. Januar in Wiesbaden mit Erzbischof Adolf von Nassau, Herzog "Ludwig dem Schwarzen" und Markgraf Karl von Baden. Offensichtlich ist man ratlos.
Am 16. Januar versucht er mit einem Schreiben an Graf Philipp von Katzenellenbogen denselben zur Abkehr von Diether von Isenburg zu bewegen. Doch bereits mit Schreiben vom 18. Januar erhält er von Philipp von Katzenellenbogen eine Absage auf sein Ansinnen. Noch direkter antwortet ihm Pfalzgraf Friedrich, den er am 17. Januar angeschrieben hatte. Von ihm erhielt er mit Datum vom 22. Januar den Bescheid, dass Erzbischof Diether der zu Recht gewählte und bestätigte Erzbischof sei und über Jahr und Tag in unangefochtenem Besitz des Erzbistums gewesen sei und nun wider alles Recht und Ordnung abgesetzt worden sei.
Landgraf Ludwig brach nun am 22. Januar auf, um schließlich am 31. Januar wieder in Kassel zu sein. Nur Amöneburg, Neustadt und Fritzlar konnte er bewegen, dem neuen Erzbischof zu huldigen. Der erste Kriegszug hat ihn fast 700 fl gekostet. Doch die eigentlichen Lasten hatten die jeweils durch das Heerlager betroffenen Dörfer zu tragen.
Adolf von Nassau versuchte im Eichsfeld mit Waffengewalt seine Anerkennung zu erzwingen. Scheiterte jedoch wie auch in Erfurt.
Weitere Waffenhilfe erhält er schließlich noch durch Reinhard von Weilnau, den Abt von Fulda. Derselbe nahm die Gelegenheit wahr, durch seine Waffenhilfe zumindest die Hälfte der an Mainz und Hessen verpfändeten Schlösser und Städte wieder zurückzubekommen.
Dies waren: Fulda, Hünfeld, Geisa und Rockenstuhl. Adolf von Nassau erkaufte sich die angebotene Waffenhilfe, indem er 4000 fl, seinen Anteil an der Pfandschaft, nachließ.
1462 am 17. Januar wurde dies beurkundet.
 Landgraf Ludwig, als Inhaber der anderen Hälfte, gab am 5. Februar seine Zustimmung.
Im Hinblick auf den ernüchternden Ausgang des ersten Kriegszuges von Ludwig von Hessen wurde nun ein bereits im Dezember vorbereiteter Bündnisvertrag zwischen EB Adolf von Nassau und Landgraf Ludwig von Hessen verbrieft.
1462 am 7. März wurde in Eltville folgendes besiegelt: Der Landgraf leistet dem Erzbischof Adolf Hilfe gegen den (gewählten Erzbischof) Diether und dessen Bruder Ludwig von Isenburg und gegen die Stadt Mainz. Als Gegenleistung erhält er 14.000 rhein. Goldgulden (=3.274 kg Gold) und alle Hoheitsrechte (mit Ausnahme der geistlichen Obrigkeit) und Einkünfte in den Schlössern und Städten Hofgeismar, Duderstadt, Gieboldshausen und die Pfandschaft an Schöneberg und Gieselwerder.
Landgraf Ludwig
verpflichtet sich, in eigener Person mit 1500 Reisigen und 1500 Trabanten und den nötigen Reisewagen dem Erzbischof, Kriegshilfe gegen Diether und dessen Anhang zu leisten, wann und wohin der Erzbischof Adolf bestimmen werde, auf des Erzbischofs Kosten.
A
dolf von Nassau verpflichtet sich, dem Landgrafen vor Beginn des Feldzuges einen ganzen Monatssold (3000 rhein. fl = 701,55 kg Gold) im Voraus, in bar zu entrichten.
Während des Krieges sollten regelmäßig die weiteren Soldzahlungen erfolgen.
Die Kriegsbeute sollte je zur Hälfte dem Erzbischof und dem Landgrafen gehören.
Die Gefangenen sollte der Erzbischof alleine bekommen. Schäden, die der Landgraf erleiden würde, sollten nach Beendigung des Krieges durch eine Kommission festgestellt und nachfolgend vergütet werden.
(Festzustellen ist hierzu, dass die zugesagten Summen schon zu Beginn nicht im vereinbarten Maße gezahlt werden konnten.
Außerdem war Diether noch immer Erzbischof und ignorierte den Bündnisvertrag Adolfs mit dem Abt Reinhard von Weilnau, von Fulda. Er setzte mit Wirkung vom 5. April 1462, Hans von Dörnberg als obersten Amtmann und Hauptmann für die Schlösser, Städte, Dörfer und Gerichte ein, die ihm und dem Stifte zu Mainz von der Abtei Fulda verpfändet waren.)
1462 am 14. März war eine weitere Zusammenkunft in Bingen.
Hierzu hatte Adolf von Nassau auch den Grafen Johann von Nassau-Saarbrücken, Markgraf Karl von Baden und Ulrich von Würtemberg geladen. Einzelheiten sind nicht bekannt, doch wurde vermutlich ein Feldzugsplan für den Sommer vorbereitet. Offiziell gab man sich den Anschein einer gütlichen Beilegung des Konfliktes um den Erzbischofsstuhl. So wurde eine Zusammenkunft für den 9. Mai in Mühlhausen vorbereitet, doch kam diese Tagung durch die Ablehnung von Erzbischof Adolf nicht zustande.
Seligenstadt unterstützt Diether von Isenburg. Die Stadt verstärkt ihre Befestigungsanlagen und sendet 54 Mann, 1 (Rüst-) Wagen und 5 Pferde (berittene Krieger) nach Wallau und 10 Schützen nach Hochheim.
Im März zieht erneut der Stadthauptmann von Seligenstadt mit 54 Mann, 13 Pferden und 5 Wagen nach Miltenberg.
Nach vereinzelten Unternehmungen durch die Parteigänger Diethers von Isenburg zwischen Neckar und Main und den Truppen Adolfs in der Wetterau bis Fritzlar wollte Adolf in der zweiten Junihälfte die Entscheidung zu seinen Gunsten herbeiführen.
Am 31. März hatte er dem Landgrafen Ludwig von Hessen (dessen Bruder Heinrich III. auf Seiten Dieters kämpfte) und Wilhelm von Sachsen den Feldzugsplan zugesandt.
Danach sollten am 15. Juni die Beiden mit Reisigen und Fußvolk gegen das Isenburgische Gebiet vorrücken. Von da nach Aschaffenburg und in die übrigen Diether anhängende Städte Main abwärts bis Mainz.
Der Erzbischof Adolf wollte mit Johann von Trier, dessen Bruder Karl von Baden, Herzog Ludwig der Schwarze von Veldenz, Ulrich von Würtemberg und Johann von Nassau-Saarbrücken den Hauptschlag gegen Mainz führen.
Der schöne Plan scheitert ganz schlicht an der Zahlungsunfähigkeit Adolfs von Nassau.
Unabhängig von den Vorgängen im Süden begannen Ludwig von Hessen und Herzog Friedrich von Braunschweig mit den Bemühungen, die von Adolf von Nassau dem Landgrafen überschriebenen Städte zu unterwerfen.
1462 am 17. Juni begann Landgraf Ludwig mit der Belagerung von Hofgeismar. Hierzu hatte er noch Böhmische Söldner mit schweren Geschützen und Belagerungsgerät angeworben. Ein Hilfeersuchen von Hofgeismar an Erzbischof Diether brachte keine Entlastung.  Nach gut zwei Wochen schweren Beschusses mussten die Verteidiger die Stadt übergeben. Landgraf Ludwig von Hessen nahm die Stadt unter seinen Schutz und versprach, dass Erzbischof Adolf oder seine Bevollmächtigten die Huldigung entgegennehmen würden.
Und dass er sie gegen Zahlung von 5000 rheinischen Gulden wieder an das Erzstift weisen würde. Nach Abzug des Landgrafen kam noch mal ein Herrschaftswechsel zugunsten Diethers von Isenburg, doch am 13. August huldigten die Bürger dem Bevollmächtigten Adolfs von Nassau.
(Eine spätere Wiedereinlösung durch das Erzbistum scheiterte, wie vieles am fehlenden Geld. So blieb Hofgeismar bei Hessen.)
Landgraf Ludwig und Wilhelm von Sachsen verhandeln zwischenzeitlich über einen eigenen Feldzug. Und der übermütige Markgraf von Baden hatte schon mit Ulrich von Württemberg und dem Bischof von Metz einen Verwüstungszug in die Pfalz unternommen.
Doch hierbei kam es zur Katastrophe.
1462 am 30. Juni sah sich der Markgraf Karl von Baden  mit seinen Verbündeten bei Seckenheim am Neckar plötzlich dem Pfalzgrafen Friedrich, dem Erzbischof Diether, Philipp von Katzenellenbogen und 1000 Reisigen des Landgrafen Heinrich gegenüber.
Die Schlacht endet mit einer totalen Niederlage der Übermütigen. 35 badische Edelleute gerieten in Gefangenschaft. Darunter befanden sich auch Karl von Baden, Ulrich von Württemberg und der Bischof von Metz.
Adolfs Plan war nicht mehr umzusetzen.
Im September zieht nochmals der Zehntgraf von Seligenstadt mit 44 Mann und 8 Pferden nach Aschaffenburg.
Nach weiteren Kriegszügen um die überschriebenen Städte und Schlösser durch den Landgrafen mit seinen Verbündeten konnte endlich Adolf von Nassau die Wende zu seinen Gunsten herbeiführen.
1462 am 28. Oktober führte ein Angriff auf Mainz nach zwölfstündigem Kampf zum Sieg des Erzbischofs Adolf von Nassau. Mit der Unterwerfung der Stadt hatte er die Anerkennung als Erzbischof.
Im gleichen Jahr sollen Truppen Adolfs von Nassau unter der Führung des Eberhard von Königstein in Hörstein, Welzheim und Kahl gelagert haben, um Seligenstadt einzunehmen.
Langsam waren alle Parteien der Kämpfe müde und hatten nur noch das Ziel, das in den Kriegen Gewonnene zu sichern. Nun galt es einen Frieden zu vereinbaren, der den jeweiligen Parteien genehm war. So kam es zu Tagfahrten nach Wasserburg, Oppenheim und Wiener Neustadt. Doch kein Friedensvertrag kam zustande.
1463 im Februar schlossen sogar die Kriegsgegner Landgraf Ludwig und sein Bruder Heinrich III. von Hessen einen Geheimvertrag zum gegenseitigen Schutz, falls Adolf von Nassau als neuer Erzbischof wortbrüchig würde und eventuell später auch gegen den noch verbündeten Ludwig und seinen Bruder Heinrich von Hessen ziehen würde.
Bewegung kam in die Friedensbemühungen durch den Tod von Erzbischof Dietrich von Köln. Sein Nachfolger wurde Ruprecht von der Pfalz, Dompropst in Würzburg und Bruder des Pfalzgrafen Friedrich, der auf Diethers Seite stand.
1463 am 30. März wurde Ruprecht zum Erzbischof von Köln gewählt, doch seine Bestätigung wurde an die Bedingung geknüpft, dass er den Frieden für das Erzstift vermittele. Er konnte zwar keine ganzen Frieden vermitteln, aber am 18. April wurde in Oppenheim ein Waffenstillstand geschlossen. Den Vertrag vereinbarten Erzbischof Adolf und Landgraf Ludwig von Hessen auf der einen, Diether von Isenburg, Pfalzgraf Friedrich und Philipp von Katzenellenbogen auf der anderen Seite.
Der Vertrag sollte vom 24. April bis 11. November währen. Inzwischen sollte Erzbischof Ruprecht sich um einen endgültigen Frieden bemühen.
 Ergänzend setzte Pfalzgraf Friedrich noch einen Vermittler ein. Er hatte noch immer die Gefangenen Karl von Baden und Ulrich von Württemberg in seiner Gewalt.
Der Pfalzgraf entließ beide aus der Gefangenschaft unter der Bedingung, dass sie sich um einen Frieden bemühten. Karl von Baden bemühte sich sehr intensiv und brachte auch einen Vertrag zustande, der am 1. Juni 1463 in Idstein geschlossen wurde.
Allerdings bekam derselbe trotz der Bestätigung durch Papst Pius II. nicht die Zustimmung des Kaisers.
Nachdem infolge der Haltung von Kaiser Friedrich III. auch der Pfalzgraf Friedrich und Diether von Isenburg von diesem Vertrag zurücktraten, sah Erzbischof Adolf erneut den schon greifbaren Besitz des Erzbistums gefährdet.
Nun kam Adolf auf eine List, die Diether von Isenburg nicht durchschaute.
Aufgrund des nicht immer ganz spannungsfreien Bündnisses von Diether von Isenburg mit Pfalzgraf Friedrich, ließ Erzbischof Adolf, Diether von Isenburg hinterbringen, dass er sich insgeheim mit Friedrich von der Pfalz ausgesöhnt und verbündet hätte. Mit gefälschten Geheimdokumenten ließ sich Diether von Isenburg überzeugen und versuchte mit einem Friedensvertrag zu retten, was noch zu retten war.
1463 am 5. Oktober wurden auf dem Feld bei Zeilsheim (zwischen Höchst und Hofheim) die Vertragsbedingungen ausgehandelt.
Die Ergebnisse für Diether von Isenburg waren besser als im Vertrag von Idstein.
1463 am 23. Oktober trafen sich alle beteiligten Parteien zur feierlichen Ratifikation in Frankfurt mit der Auflage, dass keiner mehr als 200 Reisige mitbringe.
Am 24. Oktober kam Erzbischof Adolf mit dem päpstlichen Legaten Pietro Ferrici. Friedrich von der Pfalz protestierte offiziell gegen die Fälschungen des Erzbischofs, womit auch er getäuscht worden war. Doch ließ sich niemand mehr vom Friedensschluss abhalten.
( wesentliche Quelle Gundlach: Hessen und die Mainzer Stiftsfehde, 1898 Marburg)
Adolf von Nassau kam zwar in den Besitz des Mainzer Stuhles, doch im wirtschaftlichen Sinne war Diether von Isenburg der Gewinner.
Er erhält als Eigentum auf Lebenszeit dieSchlösser und Städte Höchst, Steinheim und Dieburg. Außerdem Schloss, Stadt und den Zoll Lahnstein zur Sicherheit für die Versprechung Adolfs von Nassau.  Er hatte sämtliche Schulden, die Diether von Isenburg während seiner Amtszeit als Erzbischof machen musste, zu bezahlen.
In diesem Zusammenhang wird auch das Schloss Alzenau für 900 fl an Hans vonMosbach verpfändet (die Summe geht an Diether von Isenburg. Außerdem soll er Weinberge bei Hörstein erhalten haben).
Wer den schönen Stadtkern von Büdingen bewundert, hat einen Teil des Gewinnes von Diether von Isenburg vor Augen.
1464 (-1471)Papst Paul II.
1464
kauft das Stift Peter und Alexander die Vogteirechte im Prischoß von den Schelris von Wasserlos zurück.
Die Vogteirechte erbrachten im Jahr laut Lehensbrief:
7 Malter Korn, 6 Simmern Weizen, 3 Malter Hafer und 14 Schilling Heller
Noch im gleichen Jahrhundert wurden vermutlich die letzten Gehöfte verlassen.
Die Siedlung war als Filialgemeinde der Pfarrei Kahl geführt worden, doch werden schon vor 1500 keine diesbezüglichen Einträge in den Kirchenakten mehr sichtbar.
1465 beginnt mit einem sehr strengen Winter. Der Bodensee friert zu. Die Weinernte wird durch frühe Fröste beeinträchtigt.
1468 wird auf Veranlassung des Asmus von Ulme das Kloster Wolfgang in der Bulau gebaut.
Er wird auch der Trompeter "Erasmus Hasenfuß" genannt. In einer späteren Urkunde nochmal mit dem Zusatz "meines gnädigen Herrn furster".
1469 wird Frowin von Hutten, als Sohn der in Albstadt begüterten Eheleute, Johann von Hutten und Margareta Forstmeister von Gelnhausen geboren.
1470 versuchte EB Adolf von Nassau nochmal aus dem Bergbau im hinteren Kahlgrund Gewinn zu ziehen, doch kamen wohl nie die erhofften Gewinne. (Koch)
1470 am 23. Mai belehnt Kaiser Friedrich III., Graf Philipp den Jungen von Rieneck mit allen von seinem verstorbenen Bruder, Graf Philipp dem Älteren ererbten Reichslehen. Dabei alle freien Leute im Spessart und an der Kahl, jedoch, vorbehaltlich der Rechte von Kaiser und Reich, sowie anderer.
1471 (- 1484) Papst Sixtus IV.
In der zweiten Hälfte des 15. Jhs. lebt man auch in der Abtei Seligenstadt im Stil der Zeit.
Eine Dorothea Schelris von Wasserlos ist zu dieser Zeit Äbtissin im Kloster Mariaschloss.
1472 vermählt sich Caspar von Buchenau, der Besitzer des Kälberauer Gutes mit Irmel von Cleen. Aus dieser Ehe sind drei Söhne bezeugt: Sittich, Georg und Boos. Der Zweitgeborene wird später das Kälberauer Gut übernehmen.
1473
am 19. Februar wird in Thorn ( jetztTorun, Polen) Nikolaus Kopernikus geboren. Er studierte Philosophie, Medizin und Mathematik. Er schuf das sogenannte "kopernikanische Weltsystem", mit der Erkenntnis, daß die Sonne der Mittelpunkt unsres Planetensystems ist. Und daß nicht die Sonne und der Mond die Erde umkreisen, sondern die Erdrotation die Ursache für Tag und Nacht ist.
1473 wird der Wehrturm in Bruchhausen/Hörstein um zwei weitere Geschosse erhöht und vermutlich auch schon die Spitze aufgemauert, um eine Sturmglocke einzubringen. Anlass mag die Mainzer Stiftsfehde gewesen sein. Damit erhielt der Turm sein jetziges Aussehen. Lediglich die Zinnen wurden später aufgemauert.
Eigentümer des Gutes war die Abtei Seligenstadt, Lehensträger eventuell ein Mitglied aus der Familie der Schelris von Wasserlos oder ehemalige Bewohner von Wilmundsheim.
1473 wurde Balthasar Forstmeister von Gelnhausen zum Amtmann der Markgenossenschaft auf Lebenszeit gewählt. Balthasar Forstmeister ist ein Vetter von Petze von Fechenbach, (verehelicht mit Caspar Reiprecht von Büdingen.  Petze ist die Enkelin von Petza von Rannenberg und Eberhard von Fechenbach). Außerdem ist Balthasar Forstmeister ein Vetter des Frowin von Hutten. Petze von Fechenbach wie auch Frowin von Hutten waren Kinder der beiden Schwestern des Martin Forstmeister von Gelnhausen.
Balthasar Forstmeister von Gelnhausen
wird in seinem Amt vom Obermärker, dem Abt Reinhard von Mosbach, bestätigt.
1474 ist Balthasar Forstmeister auch Schultheiß und Burggraf in Gelnhausen.
1474 erleben viele Menschen zur Jahresmitte einen ausserordentlich schweres Gewitter mit Sturm, bei klarem Himmel. Am 29. Juni zieht ein Sturm vom Rhein über Österreich bis nach Ungarn. Die St. Ulrichskirche in Augsburg stürzt ein und 35 Menschen kommen dabei zu Tode.
Für die bäuerliche Bevölkerung führt die Übernahme der Zwei- oder Dreifelderwirtschaft auch bei uns verstärkt zum Bau von Scheunen, die im Wesentlichen dem Einlagern von Getreide und Winterfutter dienten.
Im Zusammenhang mit der "kleinen Eiszeit" und der zunehmenden Vergletscherung kommt es zu einem Absinken des Meeresspiegels. Dadurch verliert die Hansestadt Brügge ihre Funktion als Meereshafenstadt. Und Grönland muss als Siedlungsgebiet aufgegeben werden.
1475 beendet Erzbischof Adolf II. von Nassau sein Erdendasein.
Rückblickend stellte man fest, daß er allein dem Bistum Mainz mehr geschadet hatte, als im vorangegangenen Jahrhundert die drei Eppsteiner (Erzbischöfe) dem Bistum Nutzen gebracht hatten.

Sein Nachfolger wurde sein Vorgänger: Diether von Isenburg!
1475
Die verzögerten Reformen in der Kirche führen zu öffentlicher Kritik.
In Niklashausen im Taubertal tritt Hans Böheim mit kirchenkritischen Predigten auf und wird in kurzer Zeit weit über seine Heimat hinaus bekannt.
Mit anfänglicher Billigung des Pfarrers bekam er starken Zulauf, sodaß es der Bischof von Würzburg als bedrohlich sah und Aufruhr befürchtete. Die Aufgabe den aufrührerischen "Pfeiferhans" von Niklashausen dingfest zu machen ohne, daß es zum Aufruhr kam übernahm ein Konrad von Hutten. Es gelang ihm tatsächlich ohne jedes Blutvergießen.
Der "Pfeiferhans" wurde vor ein Ketzergericht gestellt und verbrannt.
Konrad von Hutten wurde Hofmeister des Bischofs und alles hatte wieder seine "gottgewollte Ordnung".
1475 Während sich in vielen Teilen Deutschlands kleinere und größere Regionalherren in Kriegen um Ämter und Macht erschöpften, kam es in Frankreich (Ludwig XI.) und England (Eduard IV.) zur Festigung der jeweiligen Zentralregierungen und Ausbildung von Nationalstaaten. Mit dem Friedensvertrag von Picquingny verzichtet Eduard IV. auf jeden Festlandanspruch in Frankreich.
Allerdings erhielt er von Frankreich nach einer großen Abstandssumme noch eine jährliche Rente auf Lebenszeit, die ihm eine weitgehende finanzielle Unabhängigkeit vom Parlament brachte.
Damit hatte nach 140 Jahren der "Hundertjährige Krieg" sein Ende gefunden.
Beide Staatsoberhäupter führten, wenn auch zeitlich etwas versetzt innere Reformen ein. Allgemeine Steuern, königliche Ämtervergabe im ganzen Land und stehende Heere.
Auch an der östlichen Reichsgrenze hatte König Kasimir IV. (1447-92) sein polnisch-litauisches Großreich erweitert. Sein Sohn Wladislaw hatte 1472 die Krone Böhmens erlangt und sollte 1492 noch die Herrschaft über Ungarn antreten.
Seine fünf Töchter verheiratete Kasimir IV. an seine westlichen Nachbarn in Brandenburg, Sachsen, Pommern, Schlesien und Baiern. Hier mußte als erste, die unglücklische Hedwig, 1475 in Landshut, weinend vor dem Traualtar ihr Jawort geben. Das alle fünf Jahre stattfindende Historienspiel der Landshuter Hochzeit zeigt nicht, daß die Ärmste außer dem "Ja" vor dem Altar kaum ein Wort deutscher Sprache beherrschte und, daß sie den Rest ihres Lebens auf Burghausen verbrachte, während ihr Gatte Georg der Reiche sein Leben genoß. Doch ließ er ihr alle gestalterischen Wünsche auf Burghausen erfüllen. Und so wurde dieses Schloß zu dem repräsentativen Gebäudekomplex der noch heute jeden Besucher begeistert und auch noch immer gern bewohnt wird.  
Zu dem Reich das Kaiser Friedrich III. eigentlich regieren sollte, ist anzumerken, daß es im Gegensatz zu den bereits erwähnten Nachbarländern Frankreich, England und Polen, kein geschlossenes Element mehr war. Wie aus dem Vertrag von Picquigny ersichtlich wurde, sieht man das Reich als ein Gebilde, das dem Kaiser zum Teil mehr ideell untersteht.
Regiert wird es von Fürsten und reichen Handelsverbindungen wie die Hanse, die auch in anderen Ländern wie England und Dänemark die Politik mitbestimmen.
Daneben gibt es die Oberdeutsche Liga der auch die Schweizer Eidgenossen angehören, ohne daß der Kaiser ihre Selbstständigkeit hätte in Frage stellen können.
Kaiser
Friedrich III. war zu einer Figur geworden die man hoch verehrte, solange man davon Vorteile erlangen konnte. Und er sah sich vor dem Problem, wenn möglich immer den Wünschen der Mächtigen zuzustimmen.
(Ein direkter Vergleich zur Gegenwart ist angebracht, wenn man die Ignoranz von Kapital und Großkonzernen gegenüber den Grenzen von Nationalstaaten und deren Gesetzen sieht. Beispielhaft kann auf die gänzliche Mißachtung von Art. 14. 2 des Grundgesetzes der Bundesrepublick Deutschland verwiesen werden. Obwohl hier die Verpflichtung des Eigentums zum Wohlstand der Allgemeinheit festgeschrieben ist, kümmert sich kein Eigentümer großer Dienstleister oder Produktionen darum. Sowohl Banken wie auch Fabriken werden an ausländischen Intressenten verkauft, wohlwissend, daß dieselben die Aufgabe dieser Objekte als unliebsame Konkurrenz zum Ziel haben und damit den Wohlstand aller darin Beschäftigten zerstören.)
Diese Entwicklung unter Kaiser Friedrich III. brachte schließlich auch den Verlust der Eigenständigkeit unsrer Heimat, als Freies Gericht vor 500 Jahren.
1476/77 Der Winter ist wieder sehr kalt. Auch der Bodensee ist wieder zugefroren.
1477 am 6. Februar kam es zum Höhepunkt der Zerrüttung in der Abtei Seligenstadt, als Abt Reinhard einvernehmlich mit dem Konvent auch noch den Klosterschatz einschließlich Abtsstab, Ring, Handschuhe und Mitra für 800 Gulden an den Grafen Philipp den jüngeren von Hanau versetzte.
Erzbischof Diether
war bemüht alles wieder zu ordnen. Auch in der Abtei griff er schließlich ein, nachdem er von den Missständen Kenntnis bekam.
1478 am 27. Juni beurkundet EB Diether von Mainz, dass der Abt Reinhard von Mosbach abgesetzt und Jacob von Stegh vom Kloster St. Pauli zu Utrecht, zum Administrator bestellt sei.
1478 kommt es zum Streit zwischen Hans (Johann) Schelris und Kaspar von Buchenau um Rechte in Hüttelngesäß. Schiedsmann ist diesmal Erzbischof Diether von Mainz.
Kaspar von Buchenau darf sein Viertel in der Burg nach Gutdünken "verbauen", das bereits bestehende feste Haus bleibt jedoch alleiniges Eigentum des Hans Schelris. Bemerkenswert ist die Empfehlung, dass ein Burgfrieden nach Ganerbenart und Schlossgewohnheit zu erstellen sei.
Kaspar von Buchenau (= Caspar gen. von Lindheim ) ist mit einer von Cleen vermählt.
Aus dieser Ehe sind 4 Kinder bezeugt. Für uns intressant werden Georg ( Jörg ) von Buchenau der sich mit Agnes von Wangenheim vermählt und Margarethe von Buchenau die sich mit Valentin von der Heese verehelicht.
1479 werden in der Klosterreform in Seligenstadt sechs (vermutlich sehr lebensfrohe) adlige Konventualen vom Erzbischof ausgeschlossen. Darunter sind Eckhard und Philipp von Hutten und Gilbert von Buches (von Wasserlos?). Eckard von Hutten war ein Vetter der in Albstadt begüterten Linie ( Philipp von Hutten konnte bisher genealogisch aber noch nicht eingeordnet werden)
1479 ist ein Gerhard von Fechenbach Burgmann in Friedberg.
Er ist wahrscheinlich wie auch Jost von Fechenbach (1486) ein Sohn des 1436 als Gelnhausener Burgmann erwähnten Friedrich von Fechenbach.
1479 wird Dursegesäß (Dörsthöfe), östlich von Michelbach, nahe bei Hüttelngesäß, der Cent Somborn zugehörig  erwähnt.
1480 am 10. Februar richtet Pfalzgraf Philipp bei Rhein, Herzog von Bayern und Erztruchsess des Heiligen Römischen Reiches in Heidelberg, in Sachen des Bischofs Rudolf von Würzburg gegen Kaspar von Buchenau, Gottfried von Waldenstein und andere Ganerben von Lindheim, Friedberg und Gelnhausen, wegen der gewaltsamen Wegnahme mehrerer Ochsen und weiterer Schäden die sie den Würzburger Stiftsleuten zu Lindheim zugefügt haben.
1480 Philipp II. von Hanau-Lichtenberg folgt dem verstorbenen Philipp I. d. Ä. von Hanau. Nach dem Erlöschen des Hauses Lichtenberg im Mannesstamm.

Im gleichen Jahr, erhielt Philipp II. große Besitzungen am Oberrhein und im Elsaß.
1480 wird Caspar von Buchenau, der Herr des Kälberauer Gutes, Amtmann in Frankfurt Bonames.
1481
ist Ludwig Imhof Pfarrer in Somborn
1481 Am 3. März wird während eines Gewitters das Mainzer Schloß vom Blitz getroffen und brennt nieder.
1481 erblickt Franz von Sickingen das Licht der Welt. Er sollte als der letzte Ritter in die Geschichte eingehen.
1481 ist Konrad von Hutten Hofmeister beim Bischof in Würzburg. Es ist ein Vertreter  der fränkischen Linie.
Obwohl er nur ein entfernter Verwanter der in Albstadt begüterten Linie war, ist eine Begebenheit des Erzählens wert.
Im Würzburger Ratsprotokoll des 15. Jahrhunderts ist zu lesen:
Der Untere Rat der Stadt Würzburg (Stadtrat) sieht Veranlassung eine zusätzliche Mühle zu bauen. Man kommt schließlich mit dem Oberen Rat (Bischöflichen Räte) ins Einvernehmen diese Mühle gemeinsam bauen zu lassen. Da aber dem Bischof Rudolf von Scherenberg, wie auch der Stadt das nötige Geld fehlt, nimmt man bei dem Hofmeister Konrad von Hutten einen Kredit von 2000 Gulden auf. Doch beginnt nun ein langwieriger Streit um den richtigen Standort und um die Art der Mühle (z.B. Schiffsmühle oder Ufermühle). Über die Zeit der Auseinandersetzungen werden die ersten Zinsen fällig. Nun zeigt sich, daß der Bischof nicht daran denkt seinen Anteil an den Zinsen zu zahlen. Die Stadt sieht sich genötigt den Betrag vorzustrecken. Im Winter 1482/83 hatte man schon das Bauholz eingeschlagen und Quadersteine an der wahrscheinlichen Baustelle gelagert. Um den Auftrag die Mühle zu bauen bewerben sich Mühlenbaumeister aus Ochsenfurt, Heilbronn, Pforzheim, Bingen und Trier. Doch der Bau verzögerte sich weiterhin, da der Bischof und die Stadträte für zwei verschiedene Standorte sind. Da auf absehbare Zeit keine Einigung möglich scheint möchte die Stadt 1484 den Kredit zurückzahlen. Dies scheitert jedoch an der Haltung des Bischofs. Da die Witterung dem Bauholz schädlich war beschloß der Rat der Stadt 1487 das Holz zu verkaufen. Im darauffolgenden Jahr wurde neues Bauholz eingeschlagen. Da noch immer keine Einigung in Sicht ist will der Rat der Stadt 1489 eine Halle für das Bauholz, zum Schutz vor Verwitterung bauen. 1490 will man das Mühlenholz zuschneiden und das nicht rissige Holz aufheben. Das andere Holz will man verkaufen oder verbrennen. Aus dem Mühlenbau hatte sich ein Holzhandel entwickelt. 1493 versucht der Rat der Stadt beim Domkapitel, dem Oberen Rat eine Verschreibung zu erwirken, daß beim Tod des derzeitigen Bischofs, seinem Nachfolger zur Auflage gemacht würde, den Kapitelanteil und den erlittenen Schaden (die vorgelegten Zinsen) zu erstatten. Diese Verschreibung erhält der Stadtrat, doch muß er noch zwei Jahre Zinsen zahlen bevor der Bischof im Jahr 1495 endlich sein Erdendasein beendet. Im ersten Jahr seiner Regierung erstattet Bischof Lorenz von Bibra das „Hauptgeld“. Die Erstattung der Zinsen sieht er für nicht angebracht, da von bischöflicher Seite die Steine und Holz bereitgestellt wurden.

Für den Bau der Mühle besteht noch immer keine Einigung.
Vermutlich hat man nun den Kredit an Konrad von Hutten zurückgezahlt. Immerhin hatte er über 15 Jahre regelmäßig seine Zinsen bekommen. 1498 erwirbt die Stadt Frickenhausen die „Krinnlinge“, die das Wasser zu der Mühle bringen sollten. Dies waren hölzerne Wasserrinnen. Der ganze Mühlenbau war noch immer ein Holzhandel. 1502 hatte auch Konrad von Hutten sein Erdendasein abgeschlossen. Die Mühle selbst wird schließlich in den Jahren 1512 bis 1517 unterhalb Würzburgs am Stein gebaut. Der Baubeginn hatte sich um nur 31 Jahre verzögert.    
1482 tritt in Florenz erstmals Girolamo Savonarola als fanatischer Prediger in Erscheinung. Er verdammt alles was den damaligen Wohlstandsbürgern, unter der Herrschaft von Lorenzo de Medici Freude macht, findet jedoch noch wenig Gehör und wird von seiner Gemeinde San Lorenzo abgelehnt.
1482 stirbt Erzbischof Diether von Isenburg in seiner Residenz Aschaffenburg.
1482(-1484) Adalbert von Sachsen wird neuer Erzbischof von Mainz.
1482 wird ein Enders Wielandt als "pferner zu Wellmitzheim" in einem Kaufbrief erwähnt.
1482 Am 22. Januar bringt ein starker Sturm das Schiff des Kölner Weihbischofs Arnold zum kentern und der Bischof ertrinkt mit sechs Gefährten bei Porz im Rhein.
1483
wird Martin Luther in Eisleben als Sohn eines Bergbauausstatters und Kupfermühlenbesitzers geboren.
1483 stirbt Caspar von Buchenau, gen. von Lintheim. Das Kälberauer Gut übernimmt sein Sohn Georg von Buchenau. Derselbe ist vermählt mit Agnes von Wangenheim. Aus dieser Ehe sind zwei Söhne bezeugt: Georg und Eberhard von Buchenau.
1483
verkaufen die Brüder Balthasar (der Amtmann der Markgenossenschaft) und Conrad Forstmeister, die Söhne des Martin Forstmeister von Gelnhausen, ein Viertel des Dorfes und des Gerichtes von Krombach an ihren Schwager, Caspar Reiprecht von Büdingen und seine Frau Petze, ihre Base.
(Der aus der Ehe der Petze von Fechenbach mit Caspar Reiprecht von Büdingen hervorgegangene Sohn Johann Reiprecht von Büdingen vermählte sich mit Margaretha Küchenmeisterin, der Enkelin des 1504 verstorbenen Johann Schelris von Wasserlos oder Hüttelngesäß. Er wird 1510 als Mitbesitzer von Hüttelngesäß beim Verkauf urkundlich genannt.)
1484 (-1504) Erzbischof Berthold von Henneberg
1484 (-1492) besteigt Innozenz VIII. den päpstlichen Stuhl. Unter seiner Herrschaft vollführt die Kirche eine folgenschwere Kehrtwendung in der Beurteilung sog. Hexen.
Bis um die Mitte des 15. Jh. wurde der Glaube an Hexen auch von offizieller Seite als reine Phantasterei abgetan.
(Um 1100 hatte man in Freising, in Abwesenheit des Pfarrers drei Frauen als angebliche Hexen verbrannt. Nachfolgend wurden sie von der Kirche zu Märtyrern erklärt.) Doch im Interesse Kritiker auszuschalten wurde nun auch der Hexenglaube instrumentalisiert
1484 stellt aber der Inquisitor Nicholas Jaquier die Behauptung auf, die Berichte über Hexen hätten realen Hintergrund.

So kam 1484 eine päpstliche Bulle heraus, in der u.a. verkündet wurde, "dass... viele Personen beyderlei Geschlechts ...mit den Teufeln, die sich als Männer oder Weiber mit ihnen vermischen und...die Geburten der Weiber, die Jungen der Thiere, die Früchte der Erde, die Weintrauben und die Baumfrüchte...verderben..."
Eine solche Behauptung in einer Zeit,die seit Jahrzehnten aufgrund klimatischer Veränderungen von Missernten geprägt ist, in der Krankheiten durch Unkenntnis über den Verzehr von Roggen auftreten, der mit dem giftigen Mutterkorn durchsetzt ist,in der Hunger zum Verzehr ungenießbarer Stoffe führt,in der der Hungernde dem andern den Bissen Brot neidet. In so einer Zeit lassen Leute, die selbst besser lebten als die berühmte Made im Speck, von den Kanzeln der Kirchen und Predigern auf öffentlichen Plätzen den Armen solche Worte verkünden.
1484 verlegen die Eltern von Martin Luther ihren Wohnsitz nach Mansfeld. Sein Vater ist zu dieser Zeit schon ein erfolgreicher Geschäftsmann. Er ist Hüttenmeister und betreibt drei Kupferschmelzen. Zu dem neuen Wohnsitz, mit einer Strassenfront von 25 Meter Länge, gehören noch 80 Hektar landwirtschaftliche Fläche.

1485 wird EB Berthold von Henneberg von Papst Innozenz VIII. aufgefordert, die beiden Inquisitoren Sprenger und Institoris in seinem Bistum zu unterstützen. "Wenn die beiden Dominikaner nicht alle Orte Oberdeutschlands persönlich aufsuchen könnten, solle der Kurfürst für jede Diözese seiner Kirchenprovinz einen Inquisitor ernennen, der mit den gleichen Rechtsfakultäten ausgestattet sei wie Sprenger und Institoris." Hinter dem Namen Institoris verbirgt sich Heinrich Kramer, ein religiöser Fanatiker aus dem unterfränkischen Schlettstadt. Seine wirren Ansichten und Äußerungen hatten schon zur Vertreibung aus seiner Heimat geführt. Doch in dem von Kritikern bedrängten Vatikan konnte man solche Wirrköpfe als Werkzeuge gut gebrauchen.
Der Erzbischof von Mainz hielt wohl damals noch nicht soviel von dieser neuen Beurteilung betreffend so genannter Hexen.
Außerdem sah er als wichtigere Aufgabe, das Bistum wieder zu ordnen.
Ein Jahrhundert später jedoch werden die grausamen Folgen dieser Anordnung auch unsere Heimat in den Hexenwahn treiben.
1486 kann E.B. Berthold von Henneberg die Burg Alzenau für 550 fl von Heinrich von Mosbach auslösen. Hans von Mosbach hatte sie für 900 fl in Pfand genommen.
Für die Restsumme stellt der Erzbischof einen Schuldbrief aus. Derselbe sollte in den nachfolgenden 5 Jahren eingelöst werden.
Neuer Amtmann wird Johann von Buches. Bemerkenswert ist, dass er verpflichtet wird, sich einen "reisigen Knecht" und zwei "reisige Pferde" (Streitrösser) jederzeit wohlgerüstet zu halten.
Johann von Buches ist der Besitzer des Wasserloser Gutes.
1486 wird im Weistum von Krombach neben den Brüdern Jörg und Johann Reiprecht von Büdingen auch Jost von Fechenbach zu Gelnhausen als Besitzer des Landgerichtes bezeichnet.
Jost ist offenbar der Sohn Friedrichs von Fechenbach, der als Burgmann von Gelnhausen 1436 erwähnt ist.
1486 lassen Dieter und Dietrich von Erlenbach, die Enkel der Anna Schelris von Wasserlos und des Hans von Erlenbach, in der kleinen Burg in Weckbach eine Kirche erbauen, die dem heiligen Wolfgang geweiht wird. (Quelle: Herbert Wolf)
Damit vollziehen sie den gleichen Schritt wie er fast zeitgleich von Hans Schelris von Wasserlos (und Hüttelngesäß) in der alten Burg in Kälberau veranlaßt wird.
1486 beginnt Savonarola in Florenz und der Lombardei, nach längerer Pause erneut mit seinen Haßpredigten.
Er versetzt die Zuhörer mit seinen Schreckensankündigungen, als Strafe für die Sittenlosigkeit und den "heidnischen Unfug der Zurschaustellung nackter Weiber und Männer", in Angst und Furcht. Es ist die Zeit der Widerendeckung der antiken Kunst und deren Förderung durch Lorenzo "den Prächtigen" aus dem Haus Medici.

1487 sieht sich Balthasar Forstmeister als gewählter Schutzvogt der Markgenossenschaft genötigt, gegen Hans Schelris von Hüttelngesäß wegen ausstehenden Schirmhafers zu klagen. Hans (Johann) Schelris hat Hüttelngesäß zu 3/4 im Besitz. 1/4 hat Kaspar von Buchenau, der sich nach 1478 noch ein Haus in der Burg erbauen ließ (vermutlich den sog. Pferdestall).

Hüttelngesäß

Anlass für die Weigerung, den Schirmhafer abzugeben, war möglicherweise die Tatsache, dass Hüttelngesäß nur teilweise in der Markgenossenschaft lag.
Der Geiselbach war die Grenze der Cent Somborn. Hüttelngesäß reichte aber flächenmäßig auch in das Gericht (Nieder-) Steinbach, das der Familie Forstmeister von Gelnhausen gehörte. Die Mainzer Richter in Aschaffenburg entschieden, dass Johann Schelris für seine in der Cent Somborn gelegenen Äcker Schirmhafer zu geben schuldig sei.
1487 richten der Erzbischof Berthold von Mainz und der Graf Philipp I. von Hanau ein Gesuch an Kaiser Friedrich III. mit der Bitte, dass er ihnen ein Widerspruchsrecht einräumen möge für den Fall, dass in dem Freien Gericht Wilmundsheim, ein Märker von Adel zum Amtmann gewählt würde, der ihnen eventuell nicht genehm wäre, da sie bereits je zur Hälfte das Freie Gericht (die Grundherrschaft) besäßen. (Letzteres war übertrieben, doch prüfte niemand den Wahrheitsgehalt solcher Behauptungen.)
Dem Gesuch wird von Kaiser Friedrich III. entsprochen.
1487 verfassen die Dominikaner Heinrich Institoris und Jakob Sprenger den "Hexenhammer" - eine Vorgabe zur Befragung von Personen, die der "Hexerei" bezichtigt waren.  Gleichzeitig werden auch sog. Folterwerkzeuge konstruiert, um die „dem Teufel anhängenden“ unter Schmerzen zu Aussagen zu bringen.
1490
am 23. Januar verkaufen Johann und Pemel Siegwein, Bürger in Frankfurt für 140 Rheinische Gulden, an Fritz Anesmalz, Bürger in Gelnhausen, ihre Güter und „gelende“ in Somborn, Albstadt und unter Horbach neben der „beche“.
Die Güter werden bewirtschaftet nach Landsiedelrecht von Hardt Scheffer zu Somborn, Konz Hohan zu Albstadt und Bernhard Nüß, genannnt Arnold zu Albstadt. 
1490
am 30. September erhält Ludwig von Bünau den halben Zehnt zu Altenmittlau zu Mannlehen, nachdem es schon  sein verstorbenen Vater von Friedrich Schelris gekauft hatte.
1490
stirbt Dorothea Schelris als Äbtissin im Kloster Mariaschloss bei Rockenberg in der Wetterau. Sie hatte dem Kloster offenbar Besitzungen in Bruchhausen eingebracht.
Eine ihre Nachfolgerinnen ließ 1584 in Bruchhausen die Wilgefortiskapelle erbauen.
1490 wird Turn und Taxis mit dem Amt des kaiserlichen Postreiters belehnt.
1492 wird Rudolf von Schwalbach zum Amtmann auf der Burg Alzenau bestellt.
Derselbe wird nun verpflichtet, schon drei "reisige Pferde" bereit zu halten.
Diese Aufrüstung geschieht offensichtlich durch die Kaiserurkunde von 1487, um die Macht über das Freie Gericht zu erlangen.
1492 bedauert der Papst in Rom, dass das Eis schon seit achtzig Jahren den Besuch eines Bischofs in Grönland verhindere. In Rom wusste man noch nicht, dass die letzten Siedlungen schon 1450 aufgegeben wurden.
1492. Überzeugt von der Kugelgestalt der Erde versucht Kolumbus einen westlichen Seeweg nach Indien zu finden und entdeckt Amerika. Seit 1485 war er auf der Suche nach Geldgebern für sein Unternehmen. Kg. Johannes II. von Portugal glaubte ihm kein Wort.   So wendet er sich an den spanischen Königshof, wo er bei Königin Isabella zwar Gehör findet - aber kein Geld. Das spanische Königshaus war zu sehr mit der Rückeroberung des noch unter muselmanischer Herrschaft befindlichen Südspaniens belastet.
Als Kolumbus sich schließlich auf dem Weg nach Frankreich macht, verändert sich die Lage zu seinen Gunsten.  Kurz vor der Grenze wurde er von Boten der Königin Isabella zurückgeholt, da sich deren finanzielle Situation verbessert hatte.
Der letzte maurische Herrscher König Boabdil hatte mit Tränen in den Augen seine Residenzstadt Granada den Belagerern geöffnet, um sie vor der Zerstörung zu bewahren. Nun hatte Königin Isabella auch Geld für Kolumbus. Innerhalb zweier Wochen wurden auf ihren Befehl zwei Karavellen ausgerüstet und ein drittes Schiff gemietet.
1492 am 3. August verließ die kleine Flotte den Hafen von Palos. Kolumbus war der Admiral an Bord der "Santa Maria". Sein offizieller Auftrag war: Nach China zu segeln, den Kaiser von China zum Christentum zu bewegen und soviel Gold mitzubringen, um einen neuen Kreuzzug zu finanzieren, um das Heilige Land wieder von den Muslimen zu befreien.
1492 stirbt in Florenz Lorenzo de Medici und in Rom Papst Innozenz VIII.
Da der Fanatiker Savonarola den Tod Beider vorausgesagt hatte gewinnt er zunehmend Anhänger. Politische Ungeschicklichkeit des neuen Regenten im Haus Medici geben Savonarola weiteren Stoff für seine offenen Anfeindungen weltlicher und geistlicher Fürsten.
Als Papst kommt in Rom Rodrigo Borgia als Alexander VI. auf den Thron. Er ist der Vater des späteren Kardinals Cesare Borgia und der berühmt-berüchtigten Lucrezia, die in Wirklichkeit eine gebildete und später kluge Regentin des Fürstentums Ferrara war. (Siehe Helmut Güttich: Die andere Lucretia...)
Unter Papst Alexander VI. erlangt das Papsttum den Tiefstpunkt von sogenanntem Anstand und Moral. Neben vielen Möglichkeiten den luxuriösen Lebensstil zu finanzieren ist wohl die "Hurensteuer" die bemerkenswerteste.
Die offiziell registrierte Prostitution war die einzige Erwerbsmöglichkeit für Frauen im damaligen Rom.
10% der weiblichen Bevölkerung Roms, soll in jener Zeit einen nicht unbeträchtlichen Teil des Steuereinkommens "erarbeitet" haben.
Aus Sicherheitsgründen verlegt der Papst seinen Wohnsitz in die Engelsburg, der Grabstätte des römischen Kaisers Hadrian. Der Bau wird im Innern entsprechend umgestaltet.
Auch in Städten in unsrer Heimat gab es sogenannte Frauenhäuser, in denen amtlich registrierte Frauen ihre Dienste gegen Geld anboten. Dies hatte den Vorteil, daß unverehelichte Mitbewohner keine Gefahr für die weibliche Bevölkerung darstellten. Dem Frauenhaus stand ein vereidigter „Hurenwirt“ vor. Er mußte darauf achten, daß „im Haus kein gemeines Spiel oder anderer Unfug getrieben wurde und die „Töchter“ geziement behandelt wurden. (Volkacher Stadtbuch um 1500)
1493 stirbt Kaiser Friedrich III. Nachfolger wird sein Sohn Maximilian (-1519).
1493 wird Philipp von Buches zu Wasserlos Vogt in Seligenstadt.
1494 überläßt Graf Philipp von Hanau das Kloster Wolfgang dem Augustinerorden und stattet es mit einer jährlichen Zuwendung von 12 Achtel Korn und 11 Gulden aus.
1494 wird das florentinische Gebiet durch den französischen König Karl VIII. militärisch bedrängt. Da Piero de Medici bei Friedensverhandlungen versagt erklärt sich der redegewandte Savonarola bereit, an der Spitze einer Abordnung von Florentinern erneut mit dem französischen König zu verhandeln. Da es ihm gelingt die französischen Forderungen zu reduzieren, steigt seine Popularität in einem Maß, daß man ihn an die Regierungsspitze der Stadt beruft, nachdem man Piero de Medici wegen seines Versagens vertrieben hat.
1495 am 29. April bestätigt König Maximilian dem Grafen Philipp von Rieneck alle seine Reichslehen, Insbesondere die freien Leute im Spessart und an der Kalde, um Aschaffenburg, Gelnhausen und Wertheim.
1495 am 25. Mai bekommt Gelnhausen den Entwurf zur „eilenden Hilfe“ (Finanzspritze für den König). Die Stadt soll 156 Gulden und 20 Kronen beisteuern.
Am 1. Juni kommt diesbezüglich ein Zwischenbericht vom Wormser Reichstag in dem der Gesande des Schwäbischen Bundes mitteilt, daß der Beitrag zur „eilenden Hilfe“ von Gelnhausen auf 100 Gulden reduziert wurde. (Frankfurt mußte 800 Gulden zahlen)
1495, am 10. Juni treten in Florenz neue Gesetze in Kraft, die zwar teilweise soziale Verbesserungen bringen, aber alle Fröhlichkeit verbieten. Savonarola will Florenz zu einem (lustfeindlichen) "himmlischen Jerusalem" gestalten, doch bald regt sich wieder das Verlangen nach den verbotenen Wirtshäusern, Bordellen und anderen Orten der Belustigung. 

Die wirklichkeitsfremden Vorstellungen Savonarolas bringen ihn zwangsweise in Konfrontation zu Papst Alexander VI..Derselbe fordert ihn mit einem Schreiben vom 21. Juli auf, sofort vor ihm zu erscheinen. Savonarola entschuldigt sich wegen Krankheit.
1495 am 7. August verkündet Kaiser Maximilian I. auf dem Wormser Reichstag den Ewigen Landfrieden und verabschiedet die Reichskammergerichtsordnung.
Kernpunkt ist die Bestimmung, dass alle Ansprüche, die einer an einen anderen zu haben glaubt, nur noch vor dem Gericht ausgetragen werden dürfen.
Der Kaiser befürwortet aber auch die strenge Verfolgung sog. Hexen.
Das Fehderecht der Ritter wurde aufgehoben.
Den Vorsitz des Gerichts hat der Kammerrichter inne, der vom Kaiser ernannt wurde.
Der Kammerrichter muss dem Reichsadel angehören, die 16 Beisitzer oder Urteiler waren zur Hälfte Rechtsgelehrte, die andere Hälfte sollte adlig sein.
Er führt die erste landesweite Steuer ein, den gemeinen Pfennig.

Außerdem beschließt er eine Reichssteuer, die jedoch von der Ritterschaft abgelehnt wird, wie auch die Aufhebung des Fehderechts!
1495 am 24. Oktober wird die Stadt Gelnhausen angemahnt weil sie die 100 Gulden „eilige Hilfe“ noch nicht gezahlt hatte. Und am 17. November wird der noch nicht gezahlte „Gemeine Pfennig“ angemahnt.
1496 wird Jost von Fechenbach als Erbherr in Gelnhausen erwähnt.
1496, im November läßt Papst Alexander VI. alle toskanischen Dominikanerklöster zu einer römisch-toskanischen Kongregation zusammenschliessen. Savonarola lehnt sich, als Prior von San Marco dagegen auf und predigt, schon in krankhaftem Haß, vor tausenden von Zuhörern gegen die Sittenlosigkeit des Papstes und seiner Kardinäle. Inzwischen ist jedoch sein Ansehen gesunken. In Florenz machen sich Schattenseiten seiner Führung bemerkbar. Das früher mit Florenz verbündete Pisa hatte sich inzwischen mit Mailand verbündet. Die Staatskasse war leer.
1497, am letzten Karnevalstag läßt Savonarola in Florenz einen 20 Meter hohen "Scheiterhaufen der menschlichen Eitelkeiten" aufschichten und modische Kleider, Spielkarten, Musikinstrumente und philosophische Schriften verbrennen.
Doch löst er damit nur noch Befremden aus.
Am Himmelfahrtstag versuchen einige Gegner ihn während der Predigt zu ermorden.
Der Anschlag mißlingt, doch wird ihm daraufhin vom Rat der Stadt jedes weitere öffentliche Auftreten verboten.
Am 13. Mai wird er von Alexander VI. mit dem Kirchenbann belegt, nachdem ihm zuvor alle geistlichen Würden aberkannt wurden.

Seine Gegner wenden sich wieder Piero de Medici zu.
1497/98 ist durch einen schneereichen Winter gekennzeichnet. In manchen Gegenden liegt Schnee vom 25. Dezember bis zum 25. März. Es folgt ein sehr trockener Sommer. Am 8. Juli schlägt ein Blitz in die Engelsburg in Rom und stürzt eine Engelsfigur von der Mauer.
1498 kommt es zum "Schwabenkrieg" da sich einige oberdeutsche Kreise weigern eine allgemeine Reichssteuer zu zahlen, um das Reichskammergericht zu finanzieren.
Die Auseinandersetzung führt zum Austritt der Schweizer Eidgenossenschaft aus der Reichspolitik.
Auch Franz von Sickingen opponiert gegen die Neuordnung.  Erwird der Anführer eines 600-köpfigen Adelsvereins.

Franz von Sichingen besaß 6 Burgen und mehrere Bergwerke in denen nach Kupfer und Silber gegraben wurde.
1498  im Februar beginnt Savonarola erneut zu predigen und hetzt gegen die Reichen und die Kirche. Als der Papst nun der Stadt Florenz mit dem Interdikt (Verbot aller religiöser Handlungen) droht, kommt es am Palmsonntag (8. April) zu seiner Gefangennahme. Nach einem Prozeß, in zeitgemäßer Art wird Savonarola, mit zwei Mitbrüdern am 23. Mai öffentlich hingerichtet und anschließend verbrannt.
Die Asche wurde in den Arno gestreut.(Quelle: Ralf Gratias)
Zu dieser Zeit ist Martin Luther in Erfurt mit dem Jurastudium beschäftigt.
1498 ist in Somborn ein Pfarrer Wiegand erwähnt.
1499 am 24. August sehen sich Graf Philipp von Hanau und sein Sohn Reinhard zu einer ablehnenden Stellungnahme gegenüber König Maximilian genötigt. Derselbe wollte ein Darlehen von 6.000 Gulden betreffend ihre Pfandschaft von Burg und Stadt Gelnhausen. Die hanauer Grafen begründen ihre Ablehnung mit der Feststellung, daß Gelnhausen schon mit einem merklichen Pfandschilling belastet ist und außerdem auch der Pfalzgraf und andere an der Pfandschaft beteiligt seien und sie deshalb keinen Forderungen des Königs „hinter deren Rücken“ entsprechen können.
1499 am 28. Oktober bestätigt König Maximilian den Erhalt des Darlehens von 6.000 Gulden von den Grafen von Hanau. Er hatte sich offenbar mit den Beteiligten an der Pfandschaft Gelnhausen geeinigt.
Eine Anmerkung ist hier noch nötig. Mit der Vertreibung der Mauren aus Spanien verloren auch die dort ansässigen Juden ihre Heimat. Ein wesentlicher Teil ist gezwungen in anderen Ländern eine neue Heimat zu suchen, die klimatisch unfreundlicher waren. Das auch bei den Mauren gepflegte Wissen, machte die Juden in den neuen Gastländern zu Fremdkörpern die von der ländlichen Bevölkerung mißtrauig gesehen wurden. Hinzu kam das Festhalten an ihrer andersartigen Religion, die einer normalen Integration hinderlich war.
Die daraus resultierenden Probleme werden auch in unsrer nachfolgenden Geschichte sichtbar.

Fortsetzung

Einleitung

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aktualisiert: Dez 2006 (C) Werner B. Kempf